M
MZU

  • 5. Nov 2024
  • Beitritt 6. Nov 2020
  • 0 Gefolgte Mitglieder0 Mitglieder folgen mir
  • Profil

  • 1000 Punkte
  • Auch ich habe das Buch fertig gelesen und bin recht enttäuscht vom 3. teil und auch im Ganzen. Ich kann die vielen positiven Rezensionen auf dem Buchtitel nicht nachvollziehen. Wäre ich nicht in der leserunde, hätte ich das Buch nicht zu Ende gelesen.

    Ivy kommt mir vor wie eine zweigeteilte Persönlichkeit, mit der ich nicht klar komme. Der Mord an Roux kommt mir an den Haaren gezogen vor (nur weil sie die Idee von Meifeng hat und sie damit weg kam).

    Der Buchtitel scheint mir den Inhalt nicht widerzuspiegeln.

    Danke Euch allen für die spannenden Inputs, die immer eine Bereicherung sind und zusätzliche Leseweisen aufzeigt. Ich bin gerne bei weiteren Leserunden dabei

  • Ich fand den zweiten Teil recht langatmig, ungereimt und zeitlich sprunghaft.

    Ivy analysiert die Beziehungen intensiv aber handelt dann immer ganz anders, als ihr das Gefühl sagt.

    Für mich gibt es viele Ungereimtheiten: woher haben die Lins das Geld für die Hochzeit, wie kann Ivy ihren Lebensstil finanzieren (ausser mit Geld stehlen), was spielt Sylvia für eine Rolle im Ganzen? Auch verstehe ich Gideon nicht, er ist distanziert und macht Ivy plötzlich einen Heiratsantag. Ivy stimmt zu obwohl sie noch vor ein paar Minuten beschlossen hatte ihn zu verlassen und mit Roux weg zu gehen… diese Sprünge finde ich nicht sehr glaubwürdig.

    Mal sehen, was der dritte Teil bietet.

    • Lu_Su

      Ich kann dem geschriebenen zustimmen. Roux und Gideon sind sehr unterschiedlich. Bei Roux kann sich Ivy so geben wie sie ist und auch ihre verletzliche Seite zeigen. Bei Gideon habe ich das Gefühl, dass sie eine Rolle spielt um zu gefallen und in die obere Schicht rein zu passen.

      Mich schockiert die Erziehungsmethoden, wie sie beschrieben sind mit “Zuckerbrot und Peitsche”.

      Bis jetzt wird aus meiner Sicht eher von Ivys Beziehungen zu Jungs gesprochen, als dem Buchtitel entsprechend von Ivys kleinen Lügen. Die Lügen finde ich bisher als vertretbar.

    • Der 26-jährige Alex Cohen arbeitet in der Schuhfabrik seines Vaters in China. Er steht im Schatten seines Vaters (Kaiser der Schuhe) bis er Ivy, eine chinesische Fabrikarbeiterin, kennen lernt. Durch Ivy emanzipiert sich Alex langsam von seinem Vater. Zudem bekommt Alex Einblicke in die chinesischen Traditionen und erkennt die Missstände in der Fabrik. Er erkennt, dass er seinen Weg als Schuh-Designer selber gehen will. Er möchte neues Schaffen. Dies einerseits mit einer eigenen Schuhmarke als auch in der Führung der Fabrik und der Arbeitsverhältnisse der Arbeiter. Die alten Muster zu durchbrechen und einen Umbruch im Verhalten der Gesellschaft zu erreichen scheint wenig realistisch. Alex erkennt jedoch, dass jede Veränderung bei einem selbst anfängt. Ob ihm dies gelingen wird bleibt offen.

      Das Buch beschreibt detailliert und eindrücklich die katastrophalen Arbeitsverhältnisse in der Schuh-Fabrik. Es werden billige Schuhe auf Kosten der Arbeiter erstellt.

      Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Alex geschrieben. Dies macht die Geschichte authentisch. Der Schreibstil ist verständlich, jedoch teilweise sehr vulgär. Durch die vielen Rückblenden in die Vergangenheit von Alex ist das Buch nicht sehr flüssig zu lesen und der Zweck der Rückblenden für mich nicht immer nachvollziehbar. Zudem wird immer wieder Bezug auf die jüdischen Traditionen genommen (die Familie Cohen sind Juden aus Amerika). Für nicht in diese Kultur eingeweihte Leser, sind diese Bezüge und verwendeten Begriffe schwer verständlich.

      Trotz der spannenden Einblicke in die Schuhfabrikation und in die chinesische Kultur mochte mich das Buch nicht wirklich packen und überzeugen. Das Potenzial der Geschichte scheint mir nicht ganz ausgenützt.

    • Liebe Leserunde

      Der dritte Teil war für mich einfacher zu lesen als die letzten zwei. Vielleicht lag es daran, dass weniger Rückblenden eingeflossen sind und sich der Buchteil mehr auf die Gegenwart und ansatzweise auf die Zukunft beschränkte.
      Die Auflehnung von Alex gegen seinen Vater war zwar irgendwie vorher zu sehen, doch ist dies nicht sehr glaubwürdig. Auch stimme ich mit JuJuMA und Buecherfreundin überein, dass es nicht sehr überzeugend ist, dass Fedor so einfach aufgibt und sich ohne grossen Widerspruch geschlagen gibt. Das entspricht so nicht der Art, wie wir ihn im restlichen Buch kennen gelernt haben.
      Der Abschluss des Buches lässt zu hoffen übrig, dass Alex seinen Weg, eigenständig mit seiner Marke gehen wird. Dies ist jedoch nicht ganz eindeutig.

      Ich habe mich gefragt, ob das Judentum mit seinen strengen Regeln und die Chinesische Diktatur miteinander verglichen werden. In beiden scheinen die Personen unter dem System zu leiden und unterdrückt zu sein. Wenn man ausbrechen will, wird man sehr schnell in die Schranken und wieder zurück in die Reihe und an seinen Platz verwiesen. Aber vielleicht interpretiere ich dies auch nur herein…

      Das Buch hat bei mir eher einer fahlen Nachgeschmack hinterlassen. Es überzeugt mich nicht richtig und verstehe auch nicht wirklich was das Buch wirklich aussagen will.

      Danke Euch allen für die spannenden Überlegungen und die vielen hilfreichen Inputs. Es hat mir sehr Spass gemacht mich mit Euch über dieses Buch auszutauschen und fand es sehr bereichernd!
      Danke auch Fanny für die Moderation. Ich bin gerne wieder einmal dabei.

    • Im Juni geht’s ab in die Ferien, und was gäbe es schöneres als einen spannenden Krimi dabei zu haben. Ich wäre sehr gerne dabei.

    • Wie genau kennt man wirklich seine Geschwister, vor allem, wenn sie im Ausland leben?
      Ich habe selber habe einen Bruder, der in den USA lebt, und ich frage mich manchmal, ob ich ihn wirklich kenne.
      Man sieht nie wirklich in Menschen hinein, was dies zu einem spannenden Buch-Thema macht. Ich wäre deshalb sehr gerne dabei.

    • Der krasseste Spruch in dieser 2. Hälfte war für mich dieser auf Seite 186:
      “Es gibt ein neues Sprichwort in China. Das Leben ist wie eine Vergewaltigung - wenn du es nicht verhindert kannst, geniess es.”
      Da wird mir fast schlecht dabei… so eine Einstellung zum Leben ist echt übel.

    • Vielleicht hat sich der Affe auf den Buchtitel aufgelöst: auf S. 192 steht, dass die Schwester von Ivy an einem Hungerstreik mitgemacht hat. “Sie machte bei einem Hungerstreik mit, ich wusste es. Im König der Affen, unserem Lieblingsbuch, stand, dass man, wenn man Weissdorn trägt, nicht verhungert.”
      Was denkt Ihr darüber?

    • ENIF
      Geht mir genau gleich wie euch beiden…

    • JujuMa
      Liebe JUJUMA
      Danke für Deine Erläuterungen, die sehr aufschlussreich sind.
      Wenn das Zielpublikum auch ist, dann müsste ein Glossar und eventuell eine kurze Erklärung wichtiger jüdischer Gepflogenheiten im Anhang sein. Das wäre für den Leser sehr hilfreich.

    • Liebe Leserunde

      Ich hatte anfangs Mühe in den Lesefluss zu kommen.

      Die Beschreibungen der Natur finde ich sehr greifbar und bildlich und lassen mich in die Situation eintauschen. Ich finde es jedoch etwas seltsam, dass manche Stellen so ausführlich beschrieben sind und andere sehr oberflächlich. Mir fehlt hier das Gleichgewicht; aber vielleicht erschliesst sich mir den Sinn dieser Differenzierung im weiteren Verlauf des Buches.

      Die Charaktere finde ich auch noch wenig greifbar.

      Meine Hypothese zu Ivy: Ich gehe davon aus, dass sie als gebildete und intelligente Frau bewusst in der Fabrik arbeitet, um die Zustände in der Fabrik zu verändern. Sie will Alex als Chef der Fabrik dazu bringen diese Veränderungen umzusetzen, da er in der richtigen Position dazu ist. Da sie erkennt, dass er ihr verfallen ist, kann sie instrumentieren. Alex möchte ebenfalls etwas verändern und sieht die misslichen Verhältnisse, hat aber noch nicht den Mut konkrete Massnahmen zu ergreifen. Ivy gibt ihm vielleicht durch ihre direkte Art und ihre Unerschrockenheit die Kraft und das Vertrauen sich gegen den Vater aufzulehnen…
      Mal sehen wie sich die Situation weiter entwickelt. Ich bin gespannt auf das nächste Drittel.

    • peedee
      Wirklich eine heftige Stelle!
      Diese Ansicht spiegelt die Ignoranz des Vaters gegenüber den unhaltbaren Verhältnissen in den Fabrik wieder. Für ihn scheinen die Arbeiter keinen Wert zu haben, ausser, dass sie kostengünstig seine Schuhe produzieren. Er sieht die Chinesen nicht als gleichwertige Menschen.

    • peedee
      Ich frage mich, ob der Autor selber Jude ist. Ich habe in seiner Biografie leider nichts darüber gefunden.
      Ich selber finde den ständigen Bezug zum Judentum und die jüdischen Ausdrücke eher nervig. Eien Übersetzung oder Fussnote wäre hier sehr hilfreich. Im Lesefluss schlage ich ungern Wörter nach.
      Ich finde ein Amerikaner in einer ungewohnten Kultur und Umgebung bietet bereits genug Stoff und sehe noch keinen Mehrwert die jüdische Religion einzubringen. Aber vielleicht klärt sich der Bezug noch…

      • Fanny

        Ich würde das Buch “Stress and the city - Warum Städte uns krank machen. Und warum sie trotzdem gut für uns sind” von Mazda Adli mitnehmen.
        Ein Wochenende in Ruhe ist doch die Gelegenheit über unser Leben und unsere Gewohnheiten zu philosophieren.

      • Fanny

        Hallo zusammen

        Ich heisse Maj und bin 48 Jahr alt.
        Ich nehme das erste mal an einer Leserunde teil und bin sehr gespannt auf diese Erfahrung und den Austausch mit euch. Beim Lesen lasse ich mich gerne in eine neue Welt entführen und inspirieren.

        Neben dem Lesen mache ich gerne Sport und verbringe gerne Zeit am und im Wasser.

        Liebe Grüsse und bis bald,
        Maj

      • Fanny

        Das Buch klingt super. Mit einem Faible für Schuhe und andere Kulturen, würde mich das Buch sehr interessieren.