Emily Bähr entführt uns in A Curse so Divine – Die Nacht die uns verschlingt in eine tiefgründige und komplexe Fantasy-Welt, die nicht nur atmosphärisch dicht und düster ist, sondern auch gesellschaftlich brisante Themen aufgreift. Im Zentrum steht eine von Frauenfeindlichkeit geprägte Gesellschaftsordnung, die die Protagonistin immer wieder an ihre Grenzen bringt – und gerade deshalb berührt dieses Buch auf einer sehr emotionalen Ebene. Die Geschichte selbst verwebt gekonnt eine spannungsgeladene Enemies to Lovers Dynamik mit einer fesselnden Handlung, die einen nicht mehr loslässt. Die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren entwickelt sich dabei langsam und glaubhaft, mit all den inneren Konflikten, Verletzlichkeiten und Spannungen, die man sich in diesem Genre wünscht. Die Charaktere sind vielschichtig und wachsen einem trotz – oder gerade wegen – ihrer Schwächen ans Herz. Bährs Schreibstil ist flüssig und mitreißend, sodass man förmlich in den Seiten versinkt. Besonders beeindruckt hat mich, wie sie es schafft, die bedrückende Stimmung dieser Welt spürbar zu machen, ohne dabei auf Hoffnung und zwischenmenschliche Wärme zu verzichten. Gerade die starken, emotional aufgeladenen Momente haben mich oft tief berührt. Ohne zu viel zu verraten: Dieses Buch ist mehr als nur eine Fantasy-Romance. Es wirft Fragen auf, regt zum Nachdenken an und lässt Raum für Spekulationen. Wer düstere Fantasywelten liebt, komplexe Figuren schätzt und eine fesselnde, emotionale Reise erleben möchte, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Ich kann es kaum erwarten, in den nächsten Teil einzutauchen!