Gautier Das scheint mir eine recht gute Zusammenfassung. Ich kann mich nicht erwehren, die ganze Entourage um Hannah als recht pathologisch einzustufen……wie kommt bloss der Autor auf solche Abfolgen?
KKatja-Molnar
- 12. Dez 2024
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Leikale “Tom Roth” soll ja auch das Pseudonym eines “bekannten Thrillerautors” sein (laut Google). Ev. hat der Autor mal was anderes ausprobieren wollen und wollte seine “Bekanntheit” nicht in Frage stellen….
Gaso Ich denke, Hannah weiss, dass sich mit der Glaskabine die Sache konkretisiert. Verstanden hab ich auch nicht, wie Lorenzo und Hannah sehr starke körperliche Vergiftungserscheinungen in der Glaskabine hatten (wohl doch CO2-Vergiftung durch die Gaskartusche vor der Kabine), dann aber ohne medizinische Hilfe wieder auf die Beine kamen. In der Glaskabine soll Hannah ihre körperliche Reaktion ja doch sehr überraschend und uninformiert empfunden haben. Sandberg war von Anfang an der grosse Böse und ist mit der etwas zu einfachen Verhaftung (wo waren da seine Bodyguards?) aus dem Weg geräumt worden. Verwirrlicher find ich, dass Hannah und Lorenzo 2025 an einer Umweltdemo in Australien erkannt werden und dies kein medialer Aufhänger wird….
Gautier Nun bin ich mit dem vierten Teil durch, der meines Erachtens nochmals an Geschwindigkeit und Spannung zugelegt hat. Persönlich hatte ich mit den vielen Personen und auch mit dem Springen in verschiedenen Zeiten und Orten keine Mühe, für mich hat das in diesem Buch etwas an Vielfältigkeit gegeben. Aber ich gebe Gautier recht: gewisse Figuren werden in etwas schwarz-weisser Manier als schwach oder böse oä dargestellt. Und das macht den Roman z.T. recht trivial und berechenbar (persönlich hab ich auch lieber Figuren, die etwas widersprüchlich sind). Sehr gerne hätt ich auch was über Lorenzos oder Diegos Eltern erfahren. ABER: die grosse Widersprüchlichkeit findet sich am Ende wieder. Das war doch mal ein überraschendes Ende mit einem für mich eher ungewöhnlichen Plot. Ganz ehrlich: Die Unbeteiligtheit von Hannas Vater wird hier erklärt: Der Vater von Hannah ist abwesend, die Mutter psychisch labil, Marc als Onkel irgendwo in der kanadischen Wildnis und Hannah radikalisiert sich online zusammen mit Nicolas, Lorenzo und Diego. Die vier verstricken sich in den Plan, der dann durchgeführt wird. Ich kanns nicht anders als Radikalisierung nennen: Normalerweise sind 15jährige gefangen im Wunsch nach mehr Autonomie, brauchen aber noch ganz viel Bindung. Welche-r “normale” 15jährige macht sich nicht weltverbesserische Gedanken. Und normalerweise ist die Bindung zur Umgebung so stark, dass man in diesem Alter so urteilsfähig ist, die Konsequenzen auch bindungsmässiger Art abschätzen zu können. Und hier verrennen sich drei Jugendliche mit einem labilen Halberwachsenen….
Schlimmer noch: als Hannahs und Lorenzos Ueberleben auffliegt, reagiert die Umgebung doch sehr befremdend, was den beiden ein Leben des ewigen Sühnens beschert: noch als Erwachsene müssen sie sich wegen einer doch recht auffälligen Jugend"sünde" verstecken. Was gibt das für die Tochter Aurora für ein Leben????
Die erwachsene Umgebung hätte m.E. anders, vorbildlicher und erwachsener reagieren müssen - schlimmstenfalls mit einer unter ihnen vereinbarten Notlüge (ev zulasten des toten Nicolas), damit die soziale Integration wieder gelingt. Ich kann mit der Szene, als die erwachsene Hannah bereut, was sie als 15jährige getan hat und nun hilflos sühnt, nichts anfangen. Für mich muss es nicht dringend ein Happyend sein, aber zumindest nachvollziehbar.Nach dem für mich eher verwirrlichen zweiten Teil hab ich den dritten Teil sehr ambivalent empfunden: einerseits finde ich die Oekologie-Erklärungen sehr spannend, den « Thriller » als solches find ich etwas fade und mit Gratis-Morden bespickt. Das ganze Buch wirkt für mich zunehmend unglaublich handgestrickt, und vorausschaubar, mit unrealistischen Superhelden gewürztund berechenbar, obwohl es spannend bleibt. Sollte es nochmehr Discount-Tote geben, bin ich enttäuscht!
Hallo zusammen, ich hab mich bei der Community für dieses Buch angemeldet, damit ich etwas organisiert das Lesen in meinen Alltag einbaue. Und es lohnt sich. Eine persönliche Notiz: ich hab das Buch angefangen auf der Rückreise vom Flughafen, wo wir unsere Tochter für ein Jahr verabschiedet haben. Das hat das beklemmende Gefühl am Anfang noch verstärkt
. Bis jetzt ist der Thrillerplot gut und klassisch aufgebaut. Das einzige, was ich bis jetzt wirklich unglaubwürdig finde, ist dass diese Klimajugendlichen um den halben Erdkreis fliegen, um an einem Klimacamp mitzumachen. Persönlich hab ich nicht das Bedürfnis, dass mich Roman- oder Thrillerfiguren berühren müssen, mir reicht die oberflächliche Typisierung, auch der Umgebung. Ich bin einfach gespannt, wie’s weiter geht (ich mag Thriller, in denen sich der Autor, die Autorin im Plot verstrickt und am Ende alle umkommen lassen muss um sich aus dem selbstgedrehten Strick befreien zu können, nicht). Inhaltlich denk ich halt schon, dass die Klimathematik Angst macht und die Menschheit sich hilflos fühlen kann. Dies kann zu inneren Chaoszuständen und dann zu kriminellen Absichten führen. Und bekanntlich nehmen Terroristen nicht Rücksicht auf gute Absichten (eines Klimacamps) oder Befindlichkeiten, die wollen einfach Effekt haschen und die Hilflosigkeit/das Ausgeliefertsein der betroffenen Familien verstärken. Und sind wir ehrlich: wir sind von der Effekthaschrei nicht gefeit und suchen beim Thrillerlesen das wohlig-sichere betroffene Gruseln. Ich bin neugierig, wie’s weiter geht, das Buch liest sich jedenfalls flüssig.