J
JLO79

  • vor 2 Tagen
  • Beitritt 20. Aug 2023
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  • 9859 Punkte
  • Das Tempo der Ereignisse stieg in diesem letzten Drittel an, und ich konnte das Buch kaum mehr aus den Fingern legen. Alarmiert war ich bereits, als wir über die Hausangestellte von der Gehässigkeit erfuhren, mit der Bonar über Laura und ihren Sohn Dante redete. Erst recht, als wir von dem Zucker erfuhren. Wie perfide, dann die Fotos mit dem Gift über Timos Account zu verschicken! Aber wenigstens deckte es ihre wahre Motivation auf, von der Laura immer noch nichts wissen wollte.

    Nebst der spannenden und etwas ungewöhnlichen Krimigeschichte wird aus verschiedenen Perspektiven der Platz einer Frau in der Gesellschaft beleuchtet. Vor allem die Mutterschaft, die Mutter-Tochter-Beziehung, der Feminismus und die Gedanken darüber, was dazugehören oder was ausgeschlossen werden solle wie Gedichte von männlichen Dichtern, wie z.B. Rilke, oder Transfrauen, Transmänner… Diese Gedanken werden in einem Chor vertieft. Das hat mir ehrlich gesagt sehr gut gefallen – aber während des rasanten Schlusses hat mich der Szenenwechsel fast wahnsinnig gemacht! Doch gerade diese Szenenwechsel steigern die Spannung – wie in einem Film.

    Der Titel des Buches, Die Zeit der Fliegen, wird noch einmal beleuchtet. Die Zeit vergehe für Fliegen langsamer und für Schildkröten schneller - deshalb vermutlich der Titel. Obwohl ich nicht nachvollziehen kann, wie man als Mensch die Wahrnehmung und Verarbeitung des Zeitgefühls von Tieren bestimmen kann. Vielleicht ist es wissenschaftlich zu begründen, vielleicht auch nur der typische Grössenwahn der Menschheit - jedenfalls: Wenn es stimmt, ist es nur gerecht, denn die Fliegen leben ja deutlich weniger lang.

    Laura und ihre Mutter scheinen trotz Unterschiede ein gemeinsames Interesse zu haben: die Fliegen. Die Tochter eher in der Literatur und Philosophie, die Mutter eher real. Und wie so oft sind es die Enkel*innen, die eine erste Verbindung schaffen, wenn eine Eltern-Kind-Beziehung problematisch geworden ist. Ob neue Banden geknüpft werden können sehen wir vielleicht in einem nächsten Buch – in 20 Jahren.

    In Pineiras Debüt “Die Deine” war Ines eine selbstbezogene Mutter, die es sich in ihrer Ehe und in ihrer Rolle bequem gemacht hat - ohne Interesse und Empathie für ihre Tochter. Im Buch wurde nicht aufgedeckt, ob ihr perfider Plan, den sie beim Mord an Charo ausgeheckt hatte, aufgehen würde. Mit dem Tod ihrer Rivalin endete die Geschichte. Wir erfahren erst hier wie es weitegering – und Ines machte während ihres Gefängnisaufenthaltes und durch den Schock ihrer Tat eine Transformation durch. Manca erwähnte es in einem Satz, als sie eine aufkeimende Lebendigkeit bei Ines zu spüren bekam, die ihr bisher gefehlt habe (bei ihrem Ausflug in die Fernet-Branca-Bar). Mir gefiel dieses Detail, das zeigt, wie viel mit jemandem passiert, wenn sie mit einer Waffe tötet. Das ist direkt und laut, nicht vergleichbar mit einer Giftmischerin, die vor den Auswirkungen flüchtet.

    Mir gefiel auch, wie die Masseurin Ines körperlicher Erstarrung wahrnahm und es schaffte, dass Ines durch Berührungen etwas von ihrer “Rüstung” abzulegen schien und etwas mehr Körpergefühl und Lebendigkeit wahrnehmen konnte. Das hat die Autorin wunderbar eingebaut. Eine Chance, nicht nur in der Welt auch in der Beziehung zu ihrem Körper wieder ihren Platz zu finden. Aus meiner persönlicher Sicht unerlässlich.

    Medea, um noch einmal auf die griechische Komödie des Euripides einzugehen, hat, wie Bonar, ihre zwei Söhne getötet und ist dann geflohen. Bonar hat das Leben ihres eigenen Sohnes auf dem Gewissen und das Dantes. Zwei Söhne. Bonar ist hier die Medea, während Ines und Manca zu siegreichen Gegenspielerinnen werden - (anders als in den Mythen). Mir gefällt der Gedanke, dass sie in diesem Singapore schmort und irgendwann merkt, dass ihr diabolischer Plan nicht gelungen ist; Man könnte eine Fanfiction schreiben, in der sie, getrieben von ihrem Wahn, zurückkommt und - wer weiss…

    Manca und Ines holen sich mit einer Waffe das Geld vom korrupten Arzt zurück. Das finde ich ehrlich gesagt nicht stimmig, auch wenn es mir emotional eine gewisse Befriedigung verschafft. Das vermeintliche Recht des Opfers, auf gewaltsame “Gerechtigkeit”. Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass Ines so handeln würde. Ines hat eine traumatische Erfahrung mit einer Schusswaffe hinter sich und eine 180 Grad Persönlichkeitsentwicklung gemacht. Ich denke, Ines steht heute an einem anderen Ort und Manca würde nichts machen, das Ines widerstrebt.

    Ein schöner Schluss auch am Meer: Ines, die sich Gedanken über die emotionale Lage ihrer Freundin macht und die gruselige Leichengeschichte für sich behält, zieht ihre Hand nicht zurück.

    Alles in allem gefällt mir das Buch ausnehmend gut. Ich werde es auf jeden Fall weiterempfehlen und mit hoher Wahrscheinlichkeit noch einmal lesen, weil es möglicherweise noch mehr zu entdecken gibt. Die Leserunde hat mich total inspiriert, eine echt engagierte Gruppe! Danke! – und danke, dass ich dabei sein durfte!

  • joleli

    Wie fandet ihr das Ende und wurden eure Erwartungen erfüllt?
    Das Ende hat mich positiv überrascht und war für mich sehr stimmig. Besonders gefallen hat mir, dass die Geschichte bis zum Schluss spannend blieb. Die Entscheidung, dass Laura nicht direkt auf Inés zuging, aber dennoch über Guille eine Verbindung geschaffen wurde, fand ich gelungen. Die Schlussszene mit Inés und Manca war ein schöner Abschluss. Anfangs war ich mir nicht sicher, ob mich das Buch wirklich packen würde, aber am Ende hat es meine Erwartungen übertroffen.

    Welche Themen und Botschaften aus dem Buch beschäftigen euch nun besonders?
    Ein zentrales Thema, das mich besonders bewegt hat, ist die Frage nach Akzeptanz und Identität. Die Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie schwer es sein kann, einen Menschen so anzunehmen, wie er ist – und wie tief gesellschaftliche Vorstellungen von richtig und falsch verwurzelt sind. Besonders erschütternd war für mich, wie Frau Bonar (Pinot Noir) bis zum Schluss die Wünsche ihres Kindes ignoriert hat.

    Was nehmt ihr aus der Geschichte mit?
    Das Buch hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, offen und tolerant gegenüber anderen Lebensrealitäten zu sein. Es regt dazu an, über eigene Vorurteile nachzudenken und sich bewusst zu machen, welchen Einfluss gesellschaftliche Normen auf unser Handeln haben. Ausserdem verdeutlicht die Geschichte, dass jeder Mensch sein eigenes Tempo und seine eigene Art hat, mit der Vergangenheit umzugehen.

    Gab es einen Teil oder eine Textstelle, die euch besonders im Gedächtnis bleibt?
    Ein Satz, der mir besonders in Erinnerung geblieben ist: „Die Welt wäre eine andere, wenn wir alle die Zeit der Fliegen hätten.“ Das fasst für mich die tiefere Bedeutung des Titels zusammen – nicht im Sinne von „Jetzt regieren die Fliegen“, sondern als Metapher für eine andere Wahrnehmung von Zeit und Leben. Auch die Enthüllung rund um Tami/Timo und die Geschichte des Chors haben mich nachhaltig beeindruckt.

    Insgesamt ein gelungenes Buch, das mich mehr berührt hat, als ich zu Beginn erwartet hätte.

    Schön, dass wir das Buch gemeinsam gelesen und unsere Gedanken dazu geteilt haben! 😊

  • Hallo Zusammen

    Vielen Dank für Eure Eindrücke. Das wieder super spannend zum Lesen 😊

    Ich habe mir zu den Fliegen noch ein wenig Gedanken gemacht. Ich interpretiere sie oft als Symbol für das Bild der Frau in der Gesellschaft. Ich bin nochmals zu Kapitel 10 zurück - ich finde dort wird es am besten gezeigt.

    S. 104 «Mehr Respekt für die Damen Fliegen.»

    S. 105 «jeder Richter bekommt bessere Presse und eine bessere Rente als eine Fliege, das empört mich.»

    S. 106 «Ich töte keine Fliegen. Falls frau tötet, sollte sie einen Grund haben, ein schwerwiegendes Motiv, die Notwendigkeit, ein grösseres Übel zu verhindern. Oder Schmerz zu verdrängen.»

    Dann ist die Fliege im Auge vielleicht die Deine und auf dem Cover stellen die Pflanzen vielleicht die Gesellschaft dar, welche die Fliegen (Frauen) frisst? Vielleicht lieg ich da auch falsch, aber das war das Erste, was mir aufgefallen ist 😀

    Nun startet auch schon unsere letzte Lesewoche. Bis zum Dienstag lesen wir das Buch gemeinsam fertig. Der Austausch beginnt wie immer bereits am Freitag😊

    Ich wünsche euch spannende Lesestunden!

    Liebe Grüsse, Jolina

    • Die Leserunde hat bereits begonnen

      Den Austausch findest Du hier.

      20 Lese-Exemplare zu gewinnen
      Bewerbungsfrist: Dienstag, 18.02.2024
      Laufzeit der Leserunde: 3 Wochen, 25.02.-18.03.2025

      Wanda hat sich ihr Leben anders vorgestellt. Ganz anders. Statt auf Filmdrehs und Premieren verbringt sie die heissen Sommertage im Hof einer Berliner Platte, wo sie mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie im achtzehnten Stock wohnt. Der Lift ist defekt und das Treppenhaus ein einziges Funkloch, in dem man, wenn man Pech hat, das ganze Leben verpasst. Am anderen Ende der Stadt scheint dagegen alles möglich. Als Wanda eine einmalige Chance bekommt, taucht sie ein in eine Welt, in der Geld keine Rolle spielt und Türen immer offenstehen. Doch wie weit sie auch geht, die Platte in ihrem Rücken wird nie wirklich kleiner.

      Für unsere Leserunde verlosen wir gemeinsam mit dem Hanser Verlag 20 Exemplare von «Achzehnter Stock».

      So machst Du mit

      Du möchtest mitlesen und Dich über das Buch austauschen? Dann bewirb Dich via dieses Formular für die Leserunde und gewinne eines der 20 gratis Lese-Exemplare. Gib im Formular Deine Postanschrift an – schon bist Du im Rennen um einen Platz in der Leserunde! Unter allen Bewerbungen werden die 20 Teilnehmenden per Zufallsprinzip ausgewählt. Die Gewinner:innen erhalten nach der Bewerbungsfrist eine Mail mit allen weiteren Informationen zugeschickt und werden hier im Gespräch bekanntgegeben.

      So funktioniert die Leserunde 📚

      Alle Teilnehmer:innen der Leserunde erhalten ein kostenloses Lese-Exemplar. Wir lesen das Buch gemeinsam und tauschen uns in der Gruppe darüber aus. Der Austausch findet schriftlich in diesem Gespräch auf bookcircle.ch statt. Zum Abschluss der Leserunde verfassen und posten alle Teilnehmenden ihre persönliche Rezension des Buches in der Community.

      Diese Leserunde findet im öffentlichen Forum statt. Interessierte Leser:innen, die gerne mitmachen würden aber nicht zu den 20 Gewinner:innen zählen, sind deshalb herzlich eingeladen, mit einem eignen Lese-Exemplar in der Runde mitzulesen und mitzumachen.

      Teilnahmebedingungen ✏

      • Wohnsitz und gültige Postanschrift in der Schweiz.

      • Aktive Beteiligung und Teilnahme an der Diskussion während des angegebenen Zeitraums.

      • Verfassen einer schriftlichen Rezension auf der öffentlichen Artikelseite des Buches nach Abschluss der Leserunde.

      • Zustimmung, dass Stimmen von Leser:innen und Feedback aus der Runde an den Verlag weitergeleitet werden und vom Verlag für Werbezwecke verwendet werden dürfen.

      Mehr zum Buch 📖

      Über die Autorin
      Sara Gmuer, 1980 in Locarno geboren, zog nach ihrem Abschluss an der Filmschauspielschule Zürich nach Deutschland. Sie stand für Dominik Graf und Die Ärzte vor der Kamera und als Rapperin auf der Bühne. Sie schrieb Songs, textete für Agenturen und fand dabei ihre ganz eigene Stimme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Berlin.

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        20 Lese-Exemplare zu gewinnen
        Bewerbungsfrist: Dienstag, 29.10.2024
        Laufzeit der Leserunde: 3 Wochen, 05.11.-26.11.2024

        Shedir ist ein gefallener Stern mit der Gabe, das Schicksal zu lenken. Doch seit Ihresgleichen dem Kronprinzen von Nimue den Tod vorausgesagt haben, werden sie erbittert verfolgt, insbesondere von seinem Bruder Lior. Als Shedir dem Kronprinzen durch einen Zufall persönlich begegnet, sieht auch sie sein Schicksal – und erkennt, dass sie ihn retten und die Flucht der Sterne beenden kann. Allerdings braucht sie dafür ausgerechnet Liors Hilfe. Der Mann, der als dunkler Prinz und Sternenjäger bekannt ist. Der Mann, der Shedir als das erkennt, was sie wirklich ist: die Königin der Sterne.

        Für unsere Leserunde verlosen wir gemeinsam mit dem Carlsen Verlag 20 Exemplare von «Legacy of Stars: Gezeichnetes Schicksal».

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        Über die Autorin
        Dana Müller-Braun wurde Silvester ’89 in Bad Soden im Taunus geboren. Geschichten erfunden hat sie schon immer – mit 14 Jahren fing sie schliesslich an ihre Fantasie in Worte zu fassen. Als das Schreiben immer mehr zur Leidenschaft wurde, begann sie Germanistik, Geschichte und Philosophie zu studieren.

        • Die Leserunde hat bereits begonnen.

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          Bewerbungsfrist: Dienstag, 22.10.2024
          Laufzeit der Leserunde: 3 Wochen, 29.10.-19.11.2024

          In einer sturmgepeitschten Nacht im Dezember versucht die Ärztin Enya, einen Teenager wiederzubeleben, den sie auf einer Bergstrasse in der Nähe von Dublin gefunden hat. Er ist das Opfer eines Unfalls mit Fahrerflucht. Der Junge überlebt, aber Enyas Leben zerbricht. Schon lange kämpft sie mit ihren inneren Dämonen, diese Nacht im Sturm treibt sie zum Handeln: Sie verlässt ihre Familie und flieht aufs Land. Doch selbst an ihrem abgelegenen Zufluchtsort wird Enya von der Erinnerung an jene Regennacht heimgesucht.

          Für unsere Leserunde verlosen wir gemeinsam mit dem Piper Verlag 20 Exemplare von «Dem Sturm entgegen».

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          Über die Autorin
          Cecelia Ahern ist eine irische Romanautorin. Ihr Debütroman »PS: Ich liebe dich« wurde 2004 veröffentlicht und war ein internationaler Bestseller. Er wurde mit Hilary Swank in der Hauptrolle verfilmt. Ihr zweiter Roman »Für immer vielleicht« wurde als ‘Love, Rosie’ mit Lily Collins in der Hauptrolle verfilmt.

          • Ich wahr echt überrascht holly Jackson hat es mall wieder geschafft und ein richtig gutes Buch geschrieben auch wen ich leider den einen oder anderen plot erraten habe hat es mir sehr viel Freude bereitet dieses Buch zu lesen ich konnte es nicht aus der Hand legen da der schreibstiel von holly Jackson einfach & flüssig ist die Kapitel sind nicht zu lang und die Plots einfach nur großartig auch wen man sie besser hätte verpacken können zu den Charaktere bell hat mich anfangs etwas gestresst weil sie auf gut deutsch das Haar in der Suppe suchte ich hatte das gefühl Rachel konnte nichts richtig machen und auch Rachel hat mich etwas gestresst weil sie zumindest die ersten 200 Seiten auf Krampf versucht hatt 16 Jahre aufzuholen

            Aber das schlussendliche Fazit ich kann das Buch allen empfehlen die auf Jugend Krimis stehen und für Jugendliche am 13 Jahren perfekt geeignet und ich finde es passt auch gerade sehr gut zu den kälter werdenden Tage von mir 4.5 Sterne

          • Belana_st

            Lesewoche 3

            Irgendwann hören diese langen Texte auf🤥:

            Die Ereignisse in den Kapiteln haben mich auf so vielen Ebenen frustriert und neugierig gemacht 🙈. Zum einen war es merkwürdig zu sehen, wie gelassen Rachel und Carter auf die Situation reagierten, während Bel kurz vor dem Abgrund stand. Ihre Reaktion, als sie ihren Vater nicht finden konnte und ahnte, dass etwas passiert sein könnte, war heftig, aber irgendwie nachvollziehbar. Schliesslich hat sich der Vater seit dem Auftauchen von Rachel immer merkwürdiger verhalten, vor allem gegenüber Bel. Daher kam die Richtung der Geschichte nicht überraschend – ich hatte schon lange die Vorahnung, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Besonders auffällig ist, dass es immer mehr Hinweise darauf gibt, dass er nicht gezwungen wurde zu verschwinden, sondern freiwillig gegangen ist. Der nicht aufzufindende Pass ist dafür ein Indiz. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass sein Verschwinden etwas mit Rachels eigener Vergangenheit zu tun hat. Was mich besonders genervt hat, war, wie die Polizei Bel einfach nicht ernst nimmt. Das ist zwar extrem frustrierend, aber irgendwie auch realistisch. Es würde mich nicht wundern, wenn das in der Realität genauso ablaufen würde – dass man wirklich alles geben muss, um endlich Gehör zu finden. Es gab immer mehr Hinweise darauf, dass der Vater abgehauen ist, aber irgendwie blieb bei mir das Gefühl, dass er nicht in Vermont ist 🤔.

            Bels Handlungen in dieser Leserunde finde ich teilweise verständlich, aber auch problematisch 😅. Sie schmiedet Pläne hinter dem Rücken ihrer Mutter und bezieht dabei sogar ihre Cousine ein, die selbst mit ihrer Mutter zu kämpfen hat. Das wirkte auf mich etwas egoistisch von Bel. Ihre Idee, das Handy ihrer Mutter zu benutzen, um sich als Rachel auszugeben und Mr. Tripp zu kontaktieren, fand ich jedoch clever. Aber ihre Vermutung, dass Rachel vielleicht Geld für eine Flucht wollte, überrascht mich. Könnte es sein, dass Rachel wirklich vorhatte, mit Bel zu fliehen? Diese Möglichkeit wird für mich immer plausibler, besonders weil Bel immer noch nicht wahrhaben will, dass ihr Vater möglicherweise schlimmere Geheimnisse verbirgt als ihre Mutter. Was mich wirklich aufgeregt hat, war Bels mangelnde Reaktion auf die Hilferufe ihrer Cousine. Diese schrieb ihr, dass sie wegen ihrer eigenen Mutter zu Bel wollte, und anstatt ihr zu helfen, drückte Bel sie mit einer vagen Antwort einfach weg. Das hat mich wirklich enttäuscht, denn ihre Cousine war immer auf ihrer Seite, und Bel hätte endlich einmal auf sie eingehen können.

            Es war auch keine Überraschung für mich, dass die ganze Familie etwas vor Bel versteckt, das mit Rachels Verschwinden zu tun hat. Besonders offensichtlich wurde das, als der Onkel ins Spiel kam. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass etwas nicht mit ihm stimmt, auch wenn er eher unbeholfen wirkt. Es ist schwer zu sagen, ob er nur ein Mitläufer ist oder ob er wirklich etwas vertuscht.

            ***Kleine Notiz am Rande: Die Erwähnung von „Knives Out“ fand ich toll! Ich liebe die Filme von Rian Johnson. Ich freue mich schon auf den dritten Film mit Daniel Craig als Benoit Blanc! ***🤩😍

            Zurück zu Bel und Rachel: Die Dynamik zwischen ihnen ist weiterhin angespannt (und Carter fungiert für Bel nur als eine Art Blocker zwischen ihnen beiden) aber es ist auffällig, dass Carter immer mehr Nähe zu Rachel sucht. Wenn man bedenkt, dass ihre eigene Mutter sie stresst und Bel ihr nicht wirklich hilft, ist das vielleicht verständlich. Trotzdem wirkt Rachel weiterhin verdächtig, besonders als die verrammelte Tür plötzlich halb offen steht, seit der Vater nicht mehr im Haus ist. Das deutet stark darauf hin, dass Rachel sich nie sicher gefühlt hat, solange ihr Ehemann da war.

            Die Konfrontation mit dem Onkel war auch nicht wirklich erhellend. Es wurde nur noch klarer, dass die väterliche Seite der Familie – mit Ausnahme von Carter – Dreck am Stecken hat. Die Tante versuchte, die Affäre der Mutter zu insinuieren, obwohl es nur ums Geld ging. Jetzt, im Nachhinein, wirkt es, als wollte sie absichtlich ein bestimmtes Bild in Bels Kopf entstehen lassen. Der Onkel wiederum scheint ein Mitläufer zu sein, der das tut, was seine Frau und sein Bruder von ihm wollen. Und dann ist da noch der Grossvater, der eindeutig etwas verbirgt, besonders in Bezug auf Rachels Verschwinden. Doch es bringt wenig, jemanden zu bedrängen, der unter fortgeschrittener Demenz leidet. Und dass Bel ihren kranken Grossvater verhört, anstatt endlich ihre Mutter zur Rede zu stellen, fand ich wirklich nervig.

            Was mich auch stört, ist die aufdringliche Nebengeschichte mit Ash und Bel. Die Autorin scheint unbedingt zu wollen, dass sie ein Paar werden, aber für mich passt das überhaupt nicht. Besonders, wenn man bedenkt, wie Bel ihn bisher behandelt hat, finde ich es sehr erzwungen.

            Zum Schluss kommen wir vielleicht endlich der Wahrheit näher. Rachel hat im Haus des Grossvaters nach etwas gesucht und die Kamera gefunden, was nur ein weiterer Hinweis darauf ist, dass der Grossvater etwas verbergen könnte. Doch trotz der ganzen Hinweise gab es wieder keine wirkliche Konfrontation – weder mit Rachel noch mit jemand anderem. Das frustriert mich wirklich, denn es wird langsam Zeit, dass Rachel endlich mit ihrer Tochter spricht.

            Und meine Güte, das ist doch der grösste winkende Zaunpfahl überhaupt, den die Autorin bisher aufgestellt hat, mit der Szene zwischen der Nachbarin und Bel. Es hat mich als Leserin einfach nur frustriert, dass in einer so Situation, in der Bel fieberhaft nach Hinweisen sucht, sie so blind gegenüber einem der offensichtlichsten ist. Es schien mir auch so offensichtlich, dass es der Stalker sein könnte, den die Autorin zu anfangs erwähnt hat. Und nur ein paar Seiten später wurde diese Theorie direkt bestätigt – es war tatsächlich der Stalker. Und ehrlich gesagt, das hat mich enttäuscht. Diese Enthüllung kam viel zu früh und fühlte sich zu abrupt an. Ich hatte mir viel mehr Spannung erhofft, vielleicht eine unerwartete Wendung oder zumindest einen verzögerten Moment der Enthüllung, der mich als Leserin im Unklaren lässt. Doch die Tatsache, dass der Stalker so schnell wieder auftauchte, nahm der Szene jegliche Überraschung und liess sie fast überflüssig erscheinen. Und dann, die nächste ‘Enthüllung’ – dass Dave der Entführer von Rachel ist – wirkte auf mich konstruiert. Es fühlte sich so an, als würde Rachel diese Situation bewusst ausnutzen und Dave als Sündenbock verwenden, um von den wahren Geschehnissen abzulenken. Dabei hatte ich das Gefühl, dass Dave eigentlich nichts mit dem Verschwinden zu tun hat. Wenn Rachel wirklich einen Plan gehabt hätte, hätte sie bereits im Vorfeld eine plausiblere Beschreibung des Täters geben können, die besser zu Dave passt. Stattdessen soll man jetzt glauben, dass die erstbeste aggressive Person, die Bel und ihre Tochter bedroht, auch der Entführer ist. Das war für mich nicht wirklich überzeugend und wirkte eher hastig und unausgereift 🙈🙈🙈.

            Aber dann, endlich, hatte ich eine Chance auf die langersehnte Konfrontation zwischen Bel und ihrer Mutter! Nach all den Kapiteln, in denen dieses Zusammentreffen immer weiter hinausgezögert wurde, stand es nun endlich bevor. Und dann wurde ich wieder enttäuscht: Bis zur nächsten Woche warten, um die nächsten Seiten in der Leserunde zu bekommen. Mein Gott, war ich frustriert. Aber, um ehrlich zu sein, dieser Cliffhanger war genau das, was mir gefehlt hat. Endlich mal ein Moment, der die Spannung in die Höhe treibt und mich wirklich auf die kommenden Kapitel der Geschichte freuen lässt. Ich hoffe nur, dass es sich lohnt bis nächste Woche zu warten und das die Konfrontation zwischen Bel und Rachel mal was bewirkt.

            Und da wären noch meine Antworten zu den Fragen:

            Frage 1/Antwort: Charlies Verschwinden wirkt teils freiwillig, teils geheimnisvoll. Der fehlende Pass spricht dafür, dass er eigenständig abgehauen ist, besonders weil sein Verhalten seit Rachels Rückkehr seltsam war. Der zurückgelassene Ehering deutet aber darauf hin, dass etwas Schlimmes passiert sein könnte. Es bleibt unklar, ob Rachel direkt involviert ist, aber sie scheint mehr zu wissen, als sie zugibt. Vermutlich ist Charlie freiwillig verschwunden, aber die Gründe könnten tief in den Geheimnissen der Familie liegen.

            Frage 2/Antwort: Rachel wirkt kontrolliert, doch Charlies Verschwinden lässt Risse in ihrer Fassade erkennen. Sie weicht Bels Konfrontationen aus und scheint etwas zu verbergen. Ihre Nähe zu Carter zeigt, dass sie emotionale Unterstützung sucht. Ihre kühle Reaktion könnte darauf hinweisen, dass sie Charlies Verschwinden vorausgesehen hat oder damit in Verbindung steht. (Und hoffentlich kriege ich nächste Woche meine langersehnte Konfrontation und endlich ein paar Wahrheiten)