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BestBro

  • 12. Dez 2024
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  • 1164 Punkte
  • “Sie waren immer zwei gegen den Rest der Welt: Tiger und ihre Mutter. Dann, an einem Tag wie jedem anderen, stirbt Tigers Mutter. Jetzt ist Tiger allein auf der Welt … und gegen diese Art von Dunkelheit kann sie nicht gewinnen. Sie muss lernen, sich mit ihr anzufreunden.”

    Das Buch hat mir persönlich nicht ganz so gut gefallen. Ich hatte mir viel von dem Buch erhofft, da ich andere Bücher von Glasgow wirklich sehr gut fand. Dieses Buch kann für mich leider nicht mithalten.

    Im Allgemeinen finde ich, es hätte dem Buch besser getan, sich auf weniger Themen zu konzentrieren. Das Thema Trauer und der Umgang damit in einem schwierigen Umfeld gibt absolut genug her. Man muss nicht noch etliche andere Themen integrieren, um eine gehaltvolle Geschichte zu haben.

    Zusammenfassend muss ich leider sagen, dass ich vom Buch enttäuscht bin. Ich hatte hohe Erwartungen aufgrund der Bücher, die ich schon von Glasgow gelesen habe. Rein vom Lesefluss her, fand ich das Buch in Ordnung. Es liest sich flüssig und auch sprachlich ist es in Ordnung. Es gab aber für mich ganz klar viel zu viele negative Punkte. Ich konnte leider keine Connection zu der Protagonistin aufbauen, die Namen der Charaktere im Buch fand ich sehr “speziell”. Meiner Meinung nach haben diese das Buch für mich eher unglaubwürdig/ unecht gemacht.

    Manchmal ist weniger mehr. Genau das hätte ich mir von diesem Buch gewünscht. Es ist ein wichtiges Thema und viele Ideen der Autorin finde ich gut, aber mir hätte eine andere “Verpackung” und mehr Fokus auf dem Thema Trauer besser gefallen.

  • Anabel_142

    Dein Betrag spiegelt absolut meine Meinung wieder.

    Ich persönlich fand auch, dass im dritten Teil einfach viel zu viel “reingestopft” wurde. Tiger wurde noch so “schnell, schnell” mal in den Knast gesteckt, aber viel vom Leben dort oder wie sie sich dort entwickelt hat etc. gab es nichts zu lesen. Auch die ganze Geschichte mit Ray war mir etwas zu wild. Es war klar, dass noch etwas dazu kommen würde, aber auch das ging mir alles zu schnell. Es wurde irgendwie nichts aus-erzählt.

    Ich finde, es hätte dem Buch besser getan, sich auf weniger Themen zu konzentrieren. Das Thema Trauer und der Umgang damit in einem schwierigen Umfeld gibt absolut genug her. Man muss nicht noch Alkoholkonsum, Abtreibung, Pflegefamilien, Mobbing, Essstörungen, Jugendgefängnis und komplexe Freundschaftskonstellationen integrieren, um eine gehaltvolle Geschichte zu haben.

    Ich hätte mir eher gewünscht, dass zum Beispiel das Verhältnis mit Thaddeus ausführlicher behandelt worden wäre oder das knüpfen neuer Freundschaften in der Trauergruppe. Ich hätte nicht so viel “Action” in Form verschiedener Handlungsstränge gebraucht.

    Betreffend der Zielgruppe habe ich mir dieselben Fragen gestellt wie @Anabel_142. Wo will das Buch hin? Auf welches dieser vielen Themen zielt der “Bildungsauftrag” ab? Was können junge Menschen aus diesem Buch mitnehmen? Auch die Anmerkung zur Triggerwarnung finde ich legitim.

    Zusammenfassend muss ich leider sagen, dass ich vom Buch enttäuscht bin. Ich hatte hohe Erwartungen aufgrund der Bücher, die ich schon von Glasgow gelesen habe. Rein vom Lesefluss her, fand ich das Buch in Ordnung. Es gab aber für mich ganz klar viel zu viele negative Punkte. Angefangen mit der fehlenden persönlichen Connection zu Tiger (v.a. auch im Zusammenhang mit der für mich nicht passenden Sprache), über die “speziellen” Namen (die das Buch für mich unglaubwürdig gemacht haben), bis hin zum überladenen Handlungsstrang, fand ich das Buch nicht überzeugend.

    Trotzdem hat es mich gefreut, das Buch lesen zu dürfen und bei der Diskussion dabei zu sein. In diesem Sinne: Danke Orell Füssli! ❤

    • CatherineMeyer

      Ich könnte nicht mehr genau wiedergeben, was alles in den andern Büchern passiert ist. Es kann sein, dass es dort etwas mehr “Handlung” gab. Das langsame Tempo des Buches stört mich eigentlich gar nicht, ich finde es sogar sehr passend. Ich glaube mehr, dass es die vielen kleinen Dinge sind, die mich stören, die das Buch weniger attraktiv machen als jene, die ich von Glasgow schon kenne (keine Verbindung zu Tiger meinerseits, falsche Alterseinschätzung aufgrund des Schreibstils, “spezielle” Namen, die alles etwas unglaubwürdig machen, teils eher “unrealistische”/überspitzte Szenen).

      • CatherineMeyer

        Grundsätzlich muss ich sagen, dass mich das Buch bisher nicht extrem mitreisst. Es ist grundsätzlich sehr angenehm zu lesen, aber für mich persönlich hat es nicht “das gewisse etwas”. Ich sehe das v.a. auch im Vergleich zu den anderen beiden Büchern, die ich von Glasgow gelesen habe.

        Zu den Fragen:

        • Der Teil mit Lala und Thaddeus hat mir sehr gut gefallen. Gerade im Kontrast zu all den schrecklichen Dingen, die Tiger durchmachen muss. Die beiden sind keine “perfekten Charaktere”, aber haben Tiger meines Erachtens sehr gut getan auf ihrem Weg. Ich glaube sehr wohl, dass es auch heute noch für Pflegekinder extrem schwierig ist und die Konditionen, die im Buch dargestellt wurden, durchaus auch realistisch sein können. Es wird einfach viel “unter den Teppich gekehrt”. Die Anlaufstellen, die sich um die Kinder kümmern sollten, sind oft überlastet.
        • Ich persönlich mag Shayna. Klar, sie ist unreif, aber die musste auch von jetzt auf gleich eine Mutterrolle einnehmen, obwohl sie wahrscheinlich gar nicht genau weiss, wie diese Rolle auszusehen hat. Sie selbst scheint ja auch eine sehr schwere Kindheit gehabt zu haben und hatte ja auch keine fürsorgliche Mutter. Ausserdem hat sie ja selbst noch eigene Probleme mit diesem Ray. Ich finde, dass Shayna eine authentische Figur im Buch ist. Ich kann sogar mehr mit ihr “connecten” als mit Tiger. Vielleicht weil ich im selben Alter bin wie Shayna.

        Ganz grundsätzlich kann ich leider persönlich keine Verbindung zu Tiger aufbauen. Es ist nicht so, dass ich sie unsympathisch finde oder nicht mit ihr mitfühle, aber es hat einfach nicht “Klick” gemacht. Ich glaube, es liegt auch ein bisschen am Schreibstil. Wie ich schon mal erwähnt habe, kommen mir Tiger und ihre Gedanken einfach sehr jung vor. Das führt wahrscheinlich dazu, dass ich sie nicht so authentisch finde.

        Noch etwas ganz anderes: Auch hier ist das nur meine ganz persönliche Meinung, aber mich stören die Namen der Figuren im Buch etwas. Es kommt wir so vor, als wollte Glasgow den Charakteren extra spezielle Namen geben (Cake, Thaddeus, Lala etc.). Das macht die Geschichte für mich aber auch wieder etwas weniger authentisch und ein bisschen “gestellt”.

        Das sind aber alles nur persönliche Empfindungen. Alles in allem liest sich das Buch bisher gut und flüssig 🙂

        • CatherineMeyer

          Was hält ihr von Tiger? Wie findet ihr sie als Protagonistin?

          • Ich persönlich finde sie als Protagonistin bisher nicht mega sympathisch. Ich kann zwar irgendwie mitfühlen, aber habe bisher noch keine “Connection” zur Hauptperson aufgebaut.

          • Was mich von euch anderen Diskussionsteilnehmer*innen interessieren würde: Wie findet ihr die Sprache des Buches? Es ist ja aus Tigers Perspektive geschrieben. Ich persönlich finde, dass es teilweise zu “jung” tönt. Wäre nicht an einer Stelle vorgekommen, dass Tiger 16 Jahre alt ist, hätte ich sie rein vom “Lesegefühl” auf ca. 12/13 geschätzt.

          Das Buch stellt auch die Frage, wie gut wir unsere Eltern kennen. Kann man seine Eltern wirklich kennen? Und was findet ihr am wichtigsten in einer Eltern-Kind-Beziehung?

          • Dieses Thema finde ich besonders interessant. Als Kind hat man natürlich das Gefühl seine Eltern zu kennen und das stimmt ja auf eine gewisse Art und Weise auch. Man kennt seine Eltern so, wie sonst niemand, nämlich in der Rolle der Erziehungsberechtigten. Eltern haben jedoch noch ganz andere Facetten und natürlich auch eine Vergangenheit, die sie oft nicht mit den Kindern teilen. Das ist im Alltag meist auch kein Problem, aber wenn man einen Menschen verliert und von andern gehört bekommt, wie der Mensch für sie war, dann kann einem das das Gefühl vermitteln, den Menschen doch nicht gekannt zu haben.
          • Ich finde allgemein interessant, wie Tigers Mutter dargestellt wird. Anfangs hat man sofort eine Abneigung gegen sie. Wahrscheinlich auch, weil man aus andern Büchern “Trailer-Park-Eltern” kenn, die sich nur betrinken und Drogen nehmen und denen ihre Kinder egal sind. Diesen Eindruck hatte ich zu Beginn auch von Tigers Mutter. Es ist jedoch irgendwie schön zu sehen, dass das hier nicht der Fall war.

          Ich hätte noch eine Frage an die anderen Diskussionsteilnehmer*innen: Was haltet ihr von den Kapiteln, in denen wir als Leser*innen direkt mit “Du” angesprochen werden?

          • Fanny Happy Birthday Book Circle! Für mich Top1: The Seven Husbands of Evelyn Hugo von Taylor Jerkins Reid!

          • CatherineMeyer Hallo Zusammen, ich habe Girl in Pieces schon 2016 gelesen als es noch überhaupt nicht gehyped war. Mich verwundert jedoch nicht, dass es durch TikTok etc. so viel Aufschwung erhalten hat. Mich hat das Buch damals extrem berührt. Ich habe ausserdem You’d be home now von Kathleen Glasgow gelesen. Auch dieses Buch fand ich sehr eindrücklich. Glasgow gelingt es, schwierige Themen für eine Breite Masse zugänglich zu machen und somit Bewusstsein dafür zu schaffen. Mal schauen, wie es mit diesem Buch ist.