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Arslantas

  • vor 13 Tagen
  • Beitritt 5. Nov 2020
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  • 6967 Punkte
  • In bildhafter Sprache erzählt Rebekka Salm wie ein Liebespaar mit den Geheimnissen in ihren Familiengeschichten umgeht. Kann man die Vergangenheit rekonstruieren, wenn diese durch Verheimlichungen, Legendenbildung und trügerischer Erinnerung verborgen ist? Die beiden Protagonisten unterscheiden sich in ihrer persönlichen Antwort auf diese Frage und nehmen den Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit, in der jede gefundene Antwort viele neue Fragen aufwirft. Sollte man die Vergangenheit doch besser ruhen lassen?

    Spannend. Schön. Bewegend.

  • wieviel wahr steckt in wahrscheinlich?

    Ich habe mich während des Lesens oft gefragt, ob es nicht besser ist, seine Geschichte zu erforschen, anstatt im Hier und Jetzt zu leben. Nachdem ich nun den dritten Teil fertig gelesen habe, kommt mir der Gedanke, dass es darauf keine eindeutige Antwort gibt, denn die Menschen sind so verschieden, wie sie es im Buch waren. Es gibt solche, die brauchen Antworten, die wollen ihre Geschichte, ihre Wurzeln ergründen, so wie es andererseits Menschen gibt, die nach vorne schauen möchten, die ahnen, dass durch Nachforschen wieder neue Fragen auftauchen, dass man vielleicht nie die “Wahrheit” herausfinden wird. Für mich möchte die Autorin zeigen, dass beides seine Berechtigung hat, weil wir nicht alle dieselben Bedürfnisse haben, und dass wir Verständnis aufbringen sollten, wenn diese Bedürfnisse so verschieden sind wie bei Teresa und Mirco.

    Es war für mich jedes mal ein Genuss, das Buch wieder in Hand nehmen zu dürfen, und ich bin froh, Rebekka Salm entdeckt zu haben. Der Austausch mit euch war toll und sehr bereichernd. Vielen Dank an alle für dieses Lesevergnügen+

  • Belana_st

    ich freue mich jedes mal, das Buch wieder in die Hand nehmen zu dürfen.

    Von den Textstellen, die mir besonders gefallen haben, wurden viele schon erwähnt. Auf Seite 109 hat folgende Stelle einen Eindruck hinterlassen:

    Das Ticken des Sekundenzeigers nimmt deutlich weniger Raum ein als die Stille dazwischen. Überall klaffen Löcher. Sogar in der Zeit.

    Noch beeindruckender fand ich, wie die Autorin die Situation beschreibt, in der Karl von seinem Vater geschlagen wird. Die komplette Seite 111 stellt poetische Bilder einer Grausamkeit gegenüber, die in mir als Leser sowohl Weichheit als auch Abscheu empfinden lassen im Wechsel der Zeilen.

    • Belana_st

      Ich finde, dass die Autorin sehr schöne Bilder kreiert mit ihrer Sprache. Es ist sehr einfach für mich, in die Welt der Protagonisten einzutauchen. Anfangs musste ich mich an die vielen kurzen Sätze ohne Verb gewöhnen. Auf Seite 51 fragte Mirco :

      Und wie kann etwas, das nicht da ist, so weh tun?

      Dasselbe Bild überträgt die Autorin im nächsten Kapitel auf das fehlende Bein. Das hat mich sehr berührt.

      Es wird viel ge- und verschwiegen. Das kenne ich aus meiner eigenen Familie, und ich persönlich halte es wie Mirco, da bin ich ganz bei ihm. Und trotzdem kann ich Teresas Beweggründe sehr gut nachfühlen, fürchte aber, dass ihr das Nachforschen keinen Seelenfrieden bescheren wird. Ich hoffe nur, dass der Plot nicht auf dem grossen Zufall aufbaut…das wäre sehr schade.

      • Ein junger Autor schreibt über die Gefühlswelt eines alten Mannes, der an Krebs erkrankt. Er gibt sich Mühe, unterhaltsame, komische und auch philosophische Aspekte in die Geschichte zu packen, aber es gelingt ihm nicht wirklich, mich als Leserin zu überzeugen. Die Handlung ist sehr zäh, der philosophische Input zu schwach und das Komische wirkt aufgesetzt. Ich musste mich oft aufraffen, um weiterzulesen. Durch die positive Kritik auf dem Buchcover waren meine Erwartungen vielleicht auch zu hoch. In meinen Augen ist diese Geschichte keine “krasse und absolut positive literarische Sensation”. Ich war enttäuscht.

      • Belana_st

        Irgendwie habe ich mehr erwartet von dem Autor, der so hoch gelobt wurde. Der dritte und letzte Teil ist für mich überhaupt nicht realistisch. Ich glaube kaum, dass ein älterer Mann, der sterbenskrank ist, sein vertrautes Umfeld verlässt, um alleine an einen Ort ans Meer zu fahren… Das ist zu weit hergeholt und passt meiner Meinung nach auch nicht zu dem Anton, wie er uns eingangs beschrieben wurde. Er braucht seine Routine, seine Gewohnheiten und eine Struktur. Schön fand ich die Idee, den Freund ein Buch über ihn schreiben zu lassen, aber auch da ist der Autor wieder über das Ziel hinausgeschossen, indem es gleich ein Erfolg wird. Das hätte ich mir bescheidener, realistischer verpackt gewünscht. Dann kommen wieder die philosophischen Einlagen wie: “Es ist wichtig, beschäftigt zu sein, denn sonst hat man zu viel Zeit, um über das Leben nachzudenken. Dann kann es passieren, dass man auf einmal denkt, man sei gar nicht glücklich, nur, weil man zu lange darüber nachgedacht hat.” Alles zusammen wirkt es auf mich nicht stimmig, zu gewollt und zu seicht. Ich habe das Buch mit einem Gefühl von Enttäuschung zugeklappt und wüsste auch nicht, wem ich es empfehlen könnte.

        • LoveLaughRead

          Dieser Kommentar spricht mir von der Seele, mir geht es mit dem zweiten Teil genauso. Bin jetzt fast fertig und mega gespannt, auf eure Meinungen zum letzten Teil.

        • Belana_st

          Ich bin wirklich gespannt, wie eure Meinung zu dem Buch bisher ist. Da noch nicht alle so weit sind, gehe ich nicht so sehr auf den Inhalt ein.

          Ich fand den Schreibstil anfangs etwas gewöhnungsbedürftig und brauchte ein paar Seiten, um in der Geschichte anzukommen. Anton kann ich mir mittlerweile gut vorstellen, er ist aber immer noch ein bisschen unnahbar. So ganz verstehe ich auch nicht, was der Autor mit den Möwen bezwecken möchte.

          Der junge Autor schafft es aber, mit dem Tod auf eine Art und Weise umzugehen, die mich sogar manchmal schmunzeln lässt. Am besten hat mir der Satz gefallen

          Die Worte fehlen einem, egal wie viele Menschen man sterben sah, und mittlerweile beschleicht mich das Gefühl, dass sie reine Illusion sind, menschliche Arroganz, die und glauben lässt, dass wir alles beherrschen und benennen können, wenn wir in Wahrheit nur die Oberfläche streifen und es uns schon an Worten für die einfachsten Gefühle mangelt. S.36

          • Belana_st

            Mein Exemplar ist auch eingetroffen!

            Ich bin gespannt, wie ein so junger Mensch es schafft, mit dem Thema Tod / Sterben umzugehen und das noch aus der Sicht eines alten Mannes!

          • I appreciate your insights very much, cause it is interesting how different everybody here feels while reading Shetty’s rules. I agree with @ Lemon Most of the things Shetty describes is not new to me. He put the knowledge from different sides together in a new package. I have to admit that I expected more. Nevertheless, it is a good reminder.

            I also agree with @LeseSonne “Sometimes it is just fine the way it is” I am married for 24 years now and have kids, similar to @DanielaE’s situation I think, and I do not expect from my partner always being attentive, supportive, keen on common activities and he does not expect from me being responsible for his inner peace. We simply trust each other that we always have good intentions .

            On the other hand, being the Guru of your partner is not an active role in my eyes. It is like it is. In fact, every single person in our life is a guru. Kids, collegues and all of you here in the group sharing your honests and precious thoughts.

          • Fanny

            Die Affäre Alaska Sanders. Unbedingt!!! Mich hat Joel Dicker schon mit Harry Quebert und Stephanie Mailer in seinen Bann gezogen. Superspannend!

          • I agree with @Uersu in that sence that - until now - I could not find something which is completely new for me. I still did not have the “aha-effect”. Most of it is common knowledge in a new package, also the fact that a purpose /deep sence in life or spirituality makes more happy, helps us healing more quickly etc.. is not really a new insight.

            One sentence, which is not new to me as well, but a good summary of how we should behave in the world, in partnership and as parents especially is a citation from St. Francis : It is no use walking anywhere to preach unless our walking is our preaching. (page110)

            Being a good example instead of giving always good advices.

            I also appreciate the reminder of how we should communicate as communication is often a source of misunderstanding, but the “do say this” aren´'t new to most of us either I think.

            On page 147, Shetty brings the positive example of a supporting wife. I am not sure if we always should be so supportive. I know two couples where the husband quit the safe job for a new business which was a complete desaster … Chasing dreams is good,but the partner has the ríght to be realistic when you have family, kids and no financial security. Not all projects lead to success.

          • Fanny

            I share the same doubts as Ninfa . The author only spent three years in an ashram and he already feels that he understood Love in a way he can teach us - or sell it to us -

            I am also not sure if I agree with the concept of steps. Learning about myself is a constant matter. It never stops, cause it is a lifetime task to me, not a step or a preparation to a next level. Knowing myself and the constant work on being a better person is central to me. I this context I see my partner as a “helping tool”. I learn with him patience, to be tolerant, to be loving when he is doing a hard time for example. So knowing oneself does not necessarily need solitude, I learn a lot about myself in interaction with others.

            I haven´'t reached the end of part 1 yet. So maybe things become clearer.`

            • Fanny

              I am also very happy to be part of this reading group and curious to get to know Jay Shetty’s insights about Love.

              Hope to find the book tomorrow in the letter box !!!

            • So oft angeschaut von Augenpaaren aus aller Welt. Bestaunt, bewundert und auch kritisch betrachtet. Die Frauen auf den Gemälden weltberühmter Künstler. Doch wer waren sie? Was ist ihre Geschichte?

              Die Autorin gibt den porträtierten Frauen eine Stimme und das auf ganz besondere Art und Weise. Sie bedient sich verschiedener Stilformen und öffnet für uns einen Vorhang, um einen Blick hinter die Kulissen der Entstehung des Kunstwerks zu erhaschen.

              Dabei präsentiert sich dem Leser eine bisher unbekannte Perspektive, die die Frauen, die stumm von den Wänden berühmter Museen die Betrachter in ihren Bann ziehen, endlich von ihrem Schicksal sprechen lässt. Frauen, die nur betrachtet, aber nie wirklich gesehen wurden. Sie sind unbekannt, ihre Erschaffer weltberühmt. Wir lernen starke Persönlichkeiten und Künstlerinnen kennen, die uns Dinge erzählen, die wir nicht wussten, die aber alle Welt wissen sollte.

            • NinaVanessa

              Ich bin froh, dieses Juwel entdeckt zu haben, und es hat Spass gemacht, es mit euch zusammen zu lesen. manchmal habe ich nochmal zum entsprechenden Kapitel zurückgeblättert, nachdem ich eure Kommentare gelesen hatte. Das war sehr bereichernd.

              Das eindrücklichste Kapitel aus dem dritten Teil war für mich das letzte. Diese Kraft! Diese Energie! Ein gelungener Schluss. Auch der Schlusssatz ist mir in Erinnerung geblieben.

              Denn lange Wege werden nur bewältigt, indem wir immer weiter gehen.

              Es ist noch ein langer Weg, bis die Frauen und deren Werke alle ausgegraben und wertgeschätzt werden. Martina Clavadetscher hat ihren Beitrag geleistet, indem sie einigen von ihnen eine Stimme gegeben hat. Aber es gibt noch so viele verborgene Schätze, die darauf warten, entdeckt zu werden.

            • Der zweite Teil beginnt mit einer sehr atmosphärischen Geschichte auf dem Père Lachaise. Ich war sofort mittendrin ( blätterte auch immer wieder zurück zum Gemälde…) und tauchte in die mystische Friedhofstimmung ein.

              Auch die zweite Geschichte war packend erzählt, und der Einblick in das künstlerische Lebe in Paris lebendig beschrieben. Wieder ein Beispiel begabter Frauen, die in Vergessenheit gerieten. Und der Aufschrei passt. “Sucht weiter!” Ich kann mich dem nur anschliessen.

              Dann taucht Joanna als Geist auf der Beerdigung von James Abbott auf. Der Kniff ist gut und doch bin ich nicht richtig warm geworden mit ihr, habe ihr Schicksal vielmehr aus Distanz betrachtet.

              Dagegen hat mich die originelle Version in “ewig wir” wieder in den Bann gezogen. Mir sind dieselben Zeilen wie Boockpicker ins Auge gesprungen: Oh die Herren wie sie starren, später, wie sie glimmen, später, wie sie scheitern innerlich …Aber sie sehen uns nicht - nur unser Bild.

              Ganz interessant ist die Perspektive der letzten beiden Kapitel, in dem die portraitierten Frauen die Künstler beschreiben. Van Gogh und Gauguin, und die Anspielungen auf deren heftige Streitigkeiten. Meines Wissens steht ja immer noch die These im Raum, dass Gauguin verantwortlich für Van Goghs Tod gewesen sein soll…

              Ein packender zweiter Teil, ich bin gespannt, wie es weiter geht.

            • Sabi

              Dem kann ich mich nur anschliessen. Ich hätte auch nicht mit diesem Kapitel angefangen, sondern mir einen leichteren Einstieg gewünscht. Nach den ersten Zeilen hatte ich sogar Zweifel, ob das Buch wirklich eine gute Wahl war. Die nachfolgenden Kapitel haben mich schneller gepackt.

              Dass die Fakten mit Fiktion gemischt werden, um die Frauen zum Leben zu erwecken, ist wahrscheinlich nötig, denn ich kann mir vorstellen, dass es zu den Frauen einfach zu wenig zu finden gibt. Ich hätte es nur einfacher gefunden, wenn die Autorin anfangs informiert hätte, was Fakt und was Fiktion ist oder wieviel von beiden in die Geschichten einfliessen.

              Als ich das Kapitel über das Mädchen mit den Perlenohrringen las, habe ich mich gefragt, wie viele Gemälde es von Frauen wohl gibt, von denen wir nicht wissen, dass es deren Werk ist…

            • NinaVanessa

              Ich war gespannt, was mich erwartet, als ich das Buch mit dem aussergewöhnlichen Cover in der Hand hielt. Und es ist in der Tat ein aussergewöhnliches Buch. Tolle Aufmachung (ich finde das Cover toll!!), und eine wunderbare Idee, in vielen kurzen Kapiteln den Frauen eine Stimme zu geben und dass auf eine Weise, die selbst Kunstlaien wie mich in ihren Bann ziehen. Für jede porträtierte Frau wird ein anderer Erzählkniff verwendet, was unkonventionell ist und die Neugier der Leser beflügelt.

              Ich persönlich war sehr beeindruckt von Angelika Kauffmann, eine starke Frau, die sich im 18. Jahrhundert in einer von Männern dominierten Domäne behaupten musste. Da braucht es auch einen starken Charakter. Sie war klug und ihrer Zeit weit voraus. Ich muss leider zugeben, dass mir ihr Name vorher gar kein Begriff war, aber ich bin froh, dass sich das geändert hat.

              Die kurzen originellen Einblicke in das Leben der Frauen machen bei mir Lust auf mehr. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.