“Die Reise in den Westen” ist einer der vier Chinesischen Klassiker, sicher der unterhaltsamste und wohl kulturell einflussreichste. Es geht um den Mönch Tripitaka, der auf der Suche nach den Lehren des Buddha in den Westen reist (in diesem Fall Indien, da er aus China aufbricht). Dabei gerät er in zahlreiche Gefahren, aus denen ihn seine Begleiter, der Affenkönig Sun Wukong, der Eber Bajie und der monströse Sandmönch, wiederholt und manchmal unfreiwillig herausboxen müssen, denn sie wurden von den himmlischen Mächten wegen früheren Verfehlungen zu dieser Aufgabe verdonnert. Die vielen Abenteuer mit Dämonen, Boddhisatvas und fiesen Taoisten sind trotz des Alters des Stoffes (16. Jahrhundert) und der Länge des Buches (1′300 Seiten) unwahrscheinlich fesselnd, witzig und herrlich absurd. Einen grossen Anteil daran trägt die wunderbare Übersetzung von Eva Lüdi Kong, die das Werk zum ersten Mal vollständig ins Deutsche übertragen hat.