“Bloodguard” bietet eine spannende Mischung aus historischem Flair der Antike und Fantasy, kombiniert Elfen, Magier, Riesen und viele weitere fantastischen Wesen mit blutigen Gladiatorenkämpfen. Eine gewagte Kombination? Auf der einen Seite haben wir Leith, der als Gladiator in der Arena kämpft, um für seine kranke Schwester zu sorgen. Sein Ziel ist es, «Bloodguard» zu werden, denn dieser Titel bringt Reichtum und Freiheit mit sich. Auf der anderen Seite steht Meave, eine Elfenprinzessin und rechtmässige Erbin des Throns, momentan jedoch ohne wirkliche Macht. Als sich ihre Wege kreuzen, schliessen die beiden einen Pakt, ohne zu wissen, welche Gefahren dieser mit sich bringt. Mich konnte die Geschichte von der ersten Seite an in seinen Bann ziehen, denn ich mag es, wenn eine Geschichte ohne grosses Vorgeplänkel direkt losgeht.«Bloodguard» wird abwechselnd aus Leiths und Maeves Perspektive erzählt und zwar im Präsens. So begleiten wir Leith in seinen Gladiatorenkämpfe und erleben hautnah, was für eine brutale Welt Cecy Robson geschaffen hat. Trotz seines Fantasy-Settings schafft es das Buch, gesellschaftliche Themen wie soziale Ungleichheiten aufzugreifen. Daneben bekommen wir durch Maeve einen besseren Einblick in die Intrigen und Hintergründe des Hofes. Maeve ist eine starke, selbstbewusste Frau, die sich nicht einschüchtern lässt, was mir gut gefallen hat. Auch die Prise Humor, die Cecy Robson in die Handlung einbaut, lockert die düstere Atmosphäre auf, die durch die Klassengesellschaft und brutalen Kämpfe geprägt ist. Während ich Maeve und Leith anfangs als faszinierende Charaktere empfand, haben sie sich im Laufe der Geschichte leider etwas zu wenig weiterentwickelt. Ihre Beziehung blieb für meinen Geschmack zu brav – da fehlte es mir an etwas Spannung und emotionaler Tiefe. Dafür waren die Antagonisten umso interessanter und komplexer, vielschichtiger ausgearbeitet. Die Geschichte ist wirklich total spannend und der Genremix verleiht der Handlung eine besondere Dynamik. “Bloodguard” ist aber definitiv nichts für Zartbesaitete. Im Laufe der Geschichte nimmt die Brutalität stetig zu und überbordet in einem Massaker und detaillierter Beschreibungen von Toten.
Fazit:
düster, brutal, fesselnd
Cecy Robson ist mit «Bloodguard» wirklich sportlich unterwegs. Genre-technisch macht sie den Spagat zwischen der Antike und Fantasy, bei den beiden Protagnisten sucht sie die Balance zwischen den gesellschaftlichen Schichten und Völkern. Mit minimalen Abstrichen konnte mich die Geschichte total fesseln.