The Stars Are Dying besticht auf den ersten Blick durch seine wunderschöne Gestaltung – ein detailreiches Cover, aufwendige Illustrationen und eine ansprechende Buchaufmachung. Doch leider kann die inhaltliche Umsetzung mit der äusseren Schönheit nicht mithalten. Die Geschichte rund um Astraea, die sich in einer von Vampiren bedrohten Welt auf eine gefährliche Reise begibt, bleibt trotz spannender Prämisse oft verwirrend und ziellos. Das Worldbuilding wirkt unausgereift, politische Strukturen und Magiesysteme werden nur bruchstückhaft erklärt, während die Handlung durch unnötige Längen und Vorhersehbarkeit an Spannung verliert. Astraea als Protagonistin bleibt lange naiv und unsicher, ohne eine nennenswerte Charakterentwicklung durchzumachen, und ihre Beziehung zu Nyte, dem geheimnisvollen Love Interest, krankt an künstlich erzeugter Spannung und wenig nachvollziehbarer Chemie. Die Prüfungen des Libertatem, die eigentlich für Nervenkitzel sorgen sollten, werden zu schnell abgehandelt und tragen kaum zur Entwicklung der Geschichte bei. Viele Geheimnisse werden angedeutet, aber nicht aufgelöst, was eher frustriert als neugierig macht. Trotz einzelner gelungener Momente und einer grundsätzlich interessanten Idee bleibt das Buch hinter seinen Möglichkeiten zurück. Wer grosse Erwartungen an eine tiefgehende Fantasywelt oder eine fesselnde Liebesgeschichte hat, könnte enttäuscht werden – für Romantasy-Fans, die vor allem Wert auf Atmosphäre und Ästhetik legen, könnte es dennoch ein angenehmer Zeitvertreib sein.