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Roman ist leicht und schnell zu lesen. Autofiktion. Leser wird in die Kernfamilie von Maud Martha eingeführt. Für ihre (schwarzen) Verhältnisse geht es ihr gut. Funktionale Familie mit Haus & Garten, wenngleich im Ghetto. Mauds hübscher, hellhäutiger Schwester stehen alle Türen offen. Maud heiratet, zieht in einen sog. Kitchenette-Block (Wohnung mit Küche, aber Etagenbad auf Korridor) ein, wird schwanger, fängt an zu arbeiten, schluckt die Diskriminierung tapfer herunter, behält aber Würde und Stolz. Ihr Mann, der seine Träume begraben muss, lässt sich auf hübschere, hellhäutigere Frauen ein, behandelt seine Frau als Dienstmädchen. Maud beisst Zähne zusammen und schlägt sich so durchs Leben. Das Ende ist offen. Die richtige Haut bzw. deren Farbton ist nach wie vor Gradmesser für Erfolg im Leben der (Afro)Amerikaner.
In knappen Sätzen wird Auf- und Ausstieg (der Schwarzen) deutlich. Rassendiskriminierung selbst im Kino (unter Weissen). Dran hat sich auch nach 70 Jahren (Buch kam in den 1950ern raus) nichts oder sehr wenig geändert in den USA.