Der Titel suggeriert zwar ein Thema, das alle einmal angehen wird, aber die Auseinandersetzung damit im Buch scheiterte kläglich, ja mehr noch verfehlte seine Wirkung. Ich dachte ursprünglich, dass das Buch tiefgründig wird, altersweise und humorvoll geschrieben, aber es enttäuschte. Jede Seite, jedes Kapitel schien einfach Elkes wirren Gedanken entsprungen mit Bezug auf Philosophen und deren Weisheiten; zu wissenschaftlich und weltfremd. Also nichts für Leser, die Existenzängste haben und kein so erlauchtes Umfeld wie die Autorin ihr eigen nennen.
Ein deprimierendes Buch, das Leser, die nichts mit Kunst und Kultur anfangen können, nach einigen Seiten frustriert weglegen. Die Autorin geht von sich aus, einer gebildeten, belesenen, erfolgreichen Frau, die über das Alter philosophiert. Auf jeder Seite werden namhafte Persönlichkeiten aus Philosophie, Kunst, Kultur und Politik erwähnt samt deren Beiträge zum Leben. Ansatzweise lernt man die Autorin zwar kennen, aber diese Erkenntnis macht sie nicht gerade sympathisch, ja fast unsympathisch!
Und dann wird so ein Buch auch noch hoch gelobt?
Nachtrag. Die Heidenreich ist ja für ihre spitze Zunge bekannt. Daher las ich das Buch, dachte ihr Stil aus Humor, Ironie und Mutterwitz käme durch. War nicht so. Später erfuhr ich, dass der Verlag eine Buchreihe zu Alltagsthemen im Programm hatte (z.B. “Essen”, “Schlafen”, “Wechseljahre”, “Liebe”), wobei seine Autoren gebeten wurden, etwas zum zugeteilten Thema zu schreiben; “Altern” fehlte noch und die Wahl fiel auf die Heidenreich, die nicht begeistert war darüber. Dann verstehe ich auch ihre Lustlosigkeit mit der Abhandlung übers “Alter”. Nur merkwürdig, dass ihre Mitautoren beim Verlag, d.h. die anderen Autoren dieser Buchreihe, es nicht auf Anhieb in die Bestsellerlisten schafften! Aber vielleicht hat ja die Heidenreich den Heimvorteil oder einfach: sie ist bekannt, ein Zugpferd.