Wer den vierten Roman der Serie «Donnerstags Mordclub» lesen möchte, sollte mindestens den ersten Band der Serie kennen, sonst ist der Einstieg in die Lektüre verwirrend und mühsam. Hilfreich wären ein Personenregister und ein paar Informationen zu den Hauptpersonen: Zwei Frauen und zwei Männer im Seniorenalter, die nach der Pension in einer vornehmen Altersresidenz wohnen und immer wieder in die Ermittlungen zu Mordfällen verwickelt werden. Die vier cleveren Seniorinnen und Senioren arbeiten dabei teils selbstständig, teil zusammen mit der Polizei. Dabei entstehen natürlich Kompetenzstreitigkeiten und Rangeleien. Der Autor lockert knifflige Situationen oft mit witzigen Anspielungen und (schwarzem) britischen Humor auf.
Im vorliegenden Roman geht es um Mordfälle im Drogenmilieu, verquickt mit Vorkommnissen im Kunst- und Antiquitätenhandel. Grosse Spannung kam für mich dabei nicht auf. Nebst der eigentlichen Krimihandlung spricht der Autor eine Vielzahl von Themen im Umfeld einer Altersresidenz an, wie Demenz, Sterbehilfe oder der Umgang mit Veränderungen und Verlusten im Alter. Mir war das als Leserin oft zu viel, auch weil vieles oberflächlich bleibt und der Plot überladen wirkt. Möglicherweise ist der Roman im englischen Original besser verständlich und vielleicht gingen bei der Übersetzung auch einige Finessen des britischen Humors verloren. In Deutsch jedoch bekommt der Roman von mir nur eine mässige Leseempfehlung.