Eden sieht die Auren von Menschen in einem Lichtschimmer, welchen sie umgibt. Dass das nicht normal ist, erfährt sie nach einem Überfall von Männern, welche scheinbar keine solche Aura besitzen, bei welchem sie von einer Gruppe junger Menschen gerettet wird. Ihre Retter gehören zu einer Allianz, welche gegen diese dunklen Gestalten kämpfen und mit Lichtgaben gesegnet sind und sie soll selber dazugehören. Um ihren psychisch krankem Vater zu helfen und mehr über die Allianz zu erfahren, welche helfen will, schliesst sie sich ihnen an und wird von ihnen trainiert, um die Menschheit zu retten. Doch obwohl sie selbst über eine Lichtgabe verfügen sollte, scheint sich diese nie zu zeigen. Und dann ist da auch noch der Krieger Kane, dessen Blicke ihr Herz höher schlagen lässt und dennoch unnahbar wirkt. Können sie die Welt vor der Dunkelheit beschützen oder sind die Geheimnisse, welche die Allianz vor ihr geheim hält zu gross um überwunden zu werden.
Phönixe sind spätestes seit Fawkes aus Harry Potter wieder im Trend und es ist immer wieder spannend zu sehen wie diese Kreaturen in moderner Fantasy interpretiert werden. Als ich das Buch bei uns in der Buchhandlung gesehen habe, musste ich es einfach lesen. Natürlich spielte auch die Aufmachung des Buches eine Rolle, da das Cover einfach wunderschön ist und der Farbschnitt in der ersten Auflage wunderbar dazu passt. Auch der Klappentext verrät genauso viel wie es braucht um Interesse zu wecken, ohne das er zu viel vorwegnimmt. Insgesamt also ein sehr hochwertiges Buch, welches mich dann auch inhaltlich überzeugen konnte.
Gerade die Figuren können durch eine grosse Vielfalt überzeugen und wachsen einem schnell ans Herz. Durch die wechselnde Perspektive zwischen Eden und Kane können wir als Leser*innen die Gedankengänge von Kane nachvollziehen, was ihn uns wesentlich sympathischer macht, als Eden das ihm gegenüber empfindet. Die Beziehungen zwischen den Figuren wirken dynamisch und auch Eden findet unter ihnen schnell Anschluss, auch wenn ihre Vertrauensseligkeit gerade am Anfang etwas irritierend ist. Das Worldbuilding ist einfach und dennoch unterhaltsam. Es macht Spass die Welt durch Eden zu entdecken und mehr über die Umstände der magischen Kräften der Krieger zu erfahren.
Darin liegt aber auch mein grösster Kritikpunkt. Mich irritiert, dass das Phänomen dieser dunklen Gestalten ohne Lichtaura nur im nordamerikanischen Raum auftaucht und nie erwähnt wird, ob es auch andere mythologische Kreaturen gibt. Das es nur ein einziges magisches Wesen gibt, ist für mich nur schwer vorstellbar und für mich hätte es zumindest irgendwo einmal eine Erwähnung gebraucht, die das aufklärt. Dabei kann ich den Fokus durchaus nachvollziehen, aber da Eden eine sehr aufmerksame Person ist, hätte ich von ihr mehr Rückfragen zu dem Thema erwartet.
Trotzdem gefiel mir die Geschichte sehr gut und ich freue mich auf den zweiten Teil, der hoffentlich meine Fragen etwas klärt. Auch gespannt bin ich auf das Verhältnis von Kane und Eden und inwiefern sich ihre Beziehung noch vertiefen wird. Definitiv ein Titel der sich für Fans von Phönixen lohnt und defintiv mehr Aufmerksamkeit kriegen dürfte.