Ein Roman über eine Insel, in der die Bewohner nach und nach Erinnerungen an spezifische Dinge verlieren und somit auch den Kontext, den Gefühlen die sie im Zusammenhang mit diesen Dingen verspürt haben.
Ganz dem Esprit der Distopie Giganten “1884” und “Fahrenheit 451” folgend, gibt es auf dieser Insel eine Erinnerungspolizei die im Verlauf des Buches immer direkter und agressiver agiert, ihre Schuldigen deportiert, einsperrt, tötet. Als unsere Protagonistin erkennt, dass Ihr Lektor durch seine Gabe seine Erinnerungen zu behalten, in grosser Gefahr schwebt, beschliesst sie diesen mit Hilfe des langjährigen Familienfreundes kurzerhand zu verstecken.
Noch selten hat mich das Ende eines Buches so emotional zerbrochen zurückgelassen, das Schicksal unserer Protagonistin hat mich tief getroffen. Ogawas Schreibstil ist wunderschön und die von Ihr geschilderte Landschaft, in der sich die Geschichte abspielt ist detailliert und hat grossen symbolischen Wert. Da ich japanische Literatur sehr liebe und oft lese, habe ich mich sofort in die Geschichte vertiefen können.