In ihrem Buch “Ghost Lover” schreibt Lisa Taddeo neun kurze Geschichten über verschiedene Frauen, die doch irgendwie alle gleich sind. Mal ist es eine Frau Anfang Sechzig und in der letzten Geschichte geht es um zwei Frauen Ende Zwanzig. Mal sind die Frauen erfolgreich, mal am Abgrund.
Abgesehen davon, dass es um Frauen geht, geht es in jeder Geschichte auch um Männer. Notgeile, sexverrückte Männer, welche die Frauen schon mit ihren Blicken ausziehen. Doch auch die Frauen denken nur an das Eine. Da kam mir glatt diese Zitat von der Los Angeles Times in den Sinn:
»Die Chancen stehen gut, dass jede Frau, die sie kennen, wenigstens ein kleines bisschen von dem in sich trägt, was Lisa Taddeos Figuren ausmacht.«
Entschuldigung, aber dem muss ich ganz klar widersprechen. Ich schätze die Frauen und auch die Männer in meinem Umfeld nicht so ein, wie die Figuren hier im Buch dargestellt werden. Jede Frau hat auch eine offensichtliche Essstörung oder Drogenprobleme. Mir fehlte hier “Das Normale”. Doch das wäre langweilig gewesen. Nur durch diese Extreme, welche die Figuren leben, bleibt man an das Buch gefesselt und ich konnte es kaum mehr weglegen.
Mir hat “Ghost Lover” sehr gut gefallen, gerade die Metaphern und der Schreibstil allgemein hat es mir sehr angetan. Man könnte es fast schon als poetisch vulgär bezeichnen.