Irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob es sich bei dem Buch, welches ich gelesen habe, wirklich um das Buch handelt, zudem die ganzen Rezensionen geschrieben wurden. Denn ich fand es zwar nicht schlecht, mit ein paar interessanten Ansätzen und Gedanken und Hintergrundinformationen, aber insgesamt fand ich es wesentlich schwächer als manch’ andere Bücher zur Thematik.
An diesem Buch oder besser gesagt, dessen Inhalt, fehlt mir (!) vor allen Dingen eins: die Übernahme für die Verantwortung für das eigene Leben und wie dieses verläuft. Denn genau die haben wir. Wir haben die Verantwortung für unser Leben, wir nehmen sie bloss oft nicht wahr. Aus welchen Gründen auch immer. Denn wir bevorzugen es, eben gerade keine Verantwortung zu übernehmen, sondern alles auf das Schicksal zu schieben, den Zufall, was auch immer.
Damit soll nicht gesagt sein, dass es kein Schicksal oder Zufall gibt. Aber das oder der ist doch nicht unabänderlich. Wir haben immer eine Wahl, wie wir auf das reagieren, was uns passiert, was wir dem Schicksal oder dem Zufall zurechnen, wie wir damit umgehen, was wir daraus machen. Klar stehen wir aufgrund von Geschehnissen im Aussen manchmal vor Entscheidungen, aber auch die Entscheidung ist erstens nicht unabänderlich, und zweitens nicht zwingend und statisch und dessen Ergebnis schon gar nicht.
Denn allein das Treffen einer Entscheidung reicht eben nicht aus. Wir müssen die Entscheidung auch umsetzen und genau dort haben wir einen riesengrossen Entscheidungsspielraum, genau dort sind wir in der Verantwortung. Denn, nachdem wir die Entscheidung getroffen haben, sollten wir uns damit auseinandersetzen, wie wir mit der Umsetzung unserer Entscheidung das erreichen können, was wir wollen, warum wir die Entscheidung so und nicht anders getroffen haben. Indem wir nämlich ins Handeln kommen. Das übernimmt die Entscheidung eben gerade nicht für uns.
Die Umsetzung der Entscheidung im Alltag ist das, was irgendwann darüber entscheidet, ob wir eine Entscheidung als falsch erachten oder nicht. Nicht die Entscheidung an sich. Und die Umsetzung haben wir ganz allein selbst in der Hand. Allerdings lässt das der Autor absolut unberücksichtigt. Nach seiner Aufassung ist das dann eben eine falsche Entscheidung gewesen, die wir dann eben einfach wieder korrigieren sollten. Aber mit so einer Einstellung werden wir nie mit unseren Entscheidungen zufrieden sein.