“No longer Human” war ein Buch, dass mich extremst mitgenommen hat. Osamu Dazai, der Autor, schrieb dieses Buch mithilfe seiner eigenen Erfahrungen, was dieses Buch so greifbar für mich macht. Die Geschichte verfolgt das Leben der Hauptperson, Oba Yozo, welcher sich im Laufe immer mehr entfremdet vom Leben fühlt und dennoch versucht sich dem “normalen” Menschenbild anzupassen. Als Leser spürt man wie er mental an diesen Versuchen immer mehr zerbricht und versucht Trost in Drogenkonsum oder Prostituierten zu finden. Aber nichts füllt seine Leere. Sein Gefühl der Entfremdung hatte schon in seiner Kindheit begonnen und sich nur noch weiter ausgebreitet und ich kann nicht beschreiben was für ein Gefühl dies bei mir ausgelöst hat. Als ob man verloren wäre. Alles an diesem Buch fühlte sich so echt an, was wahrscheinlich an den realen Emotionen des Autors lag. Er musste sich nicht überlegen wie eine Person mit Depressionen spricht oder wie sie sich verhält, was man heute in vielen Büchern vorfindet und oft eher unauthentisch wirkt. Depressionen sind vielschichtig und kompliziert und genau so kam es mir auch in “no longer human” vor. Nicht alles musste erklärt werden und manche Sachen standen einfach so im Raum, aber genau diese Unlogik macht die menschlichen Emotionen und Bedürfnisse aus. Die Art und Weise wie von Depressionen und anderen mentalen Krankheiten, Suizid, Drogenmissbrauch und Prostitution erzählt wird, ist so authentisch und nachvollziehbar ist aber nicht für jeden etwas (auf jeden Fall Trigger Warnings). Ich las dieses Buch auf english und muss sagen, dass sich das sehr gelohnt hat. Ich finde grundsätzlich, dass für mich englische Übersetzungen von Büchern literarisch mehr von Bedeutung sind, da es in der englischen Sprache so viele verschiedene Ausdrücke gibt etwas genauso rüberzubringen wie es sich anfühlt. Das Buch ist relativ kurz und die Handlung spielt recht schnell ab (es wirkt also nie langweilig oder zu langsam). Ich habe dieses Buch vor etwa einem halben Jahr gelesen und muss immer noch daran denken. Es ist fast schon herzzerreißend so etwas einfach mitzulesen. Ich habe an vielen Stellen geweint, da mir die Beschreibung seiner Gefühle so vertraut vorkam, jeder fühlt sich mal verloren oder Fehl am Platz und jeder zweifelt mal an sich selbst daher kann jeder nachvollziehen wie schmerzhaft es sein muss so etwas über das gesamte Leben hinweg zu spüren. Wie sich alles nur die ganze Zeit aufbaut aber nie entlastet. Man hofft während des Lesens einfach, dass die Hauptperson ihre Zufriedenheit und ihren Platz in dieser Welt findet. Das ist für mich ein ausschlaggebendes Buch.