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  • Tanners Erde

  • Lukas Maisel
  • "Höchst beeindruckend." Elke Heidenreich

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Wenn wir schwarze Löcher vor uns herschieben, fallen wir selbst hinein.

Was in so vielen Beziehungen geschieht: man traut sich nicht, etwas Unangenehmes auszusprechen, Sprachlosigkeit, Scham, man findet keine Worte, bleibt lieber allein und versinkt in den schwarzen Löchern, die über Nacht grösser werden.

Eine schlichte, ergreifende Erzählung mit einem Sog, und man hofft immer, hoffentlich findet er endlich Worte, bleibt nicht in seiner Ohnmacht gefangen. Er kennt seine Kühe, ein Meister seines Fachs ist der Bauer Tanner, seine Frau Marie ist gutmütig und verständnisvoll, weiss genau, wann es nichts nachzufragen gilt.

Tragisch, doppelbödig, ob Bauer oder sonstwer– es könnte auch ein hochangesehender CEO vor einem schwarzen Riesenloch gewesen sein, manche bleiben lieber in ihrem eigenen Elend gefangen, als dass sie jemanden um Hilfe bitten würden.

2 Kommentare
2 Monate später

Gut erfasst, diese Verzweiflung und gleichzeitige Sprachlosigkeit! Das fand ich recht beklemmend beim Lesen. Du auch? Also die Novelle ist auf jeden Fall gut geschrieben, gerade eben weil sie dieses Hoffen provoziert, das du in deiner Rezension beschreibst.

    sofieaeschlimann

    Liebe Sofieaeschlimann,

    ja, diese Sprachlosigkeit ist absolut beklemmend. Immer wieder dachte ich: sags doch, versuchs doch mit irgendwelchen Worten, um mit dem Loch (auch im Innern) nicht allein fertig werden zu müssen. In diesem Sinne ist das Buch für mich nicht nur erdrückend, sondern auch ermutigend für alle, die vor irgend einem “Loch” stehen, eben einfach zu reden!