“Finsterhaus” schliesst nathlos an “Nachttod” an. Es ist also empfehlenswert, zuerst den ersten Band der Trilogie zu lesen, um den richtigen Zugang zu den Protagonisten zu bekommen.
Johanna Mo bleibt sich treu und bettet Hannas private Ermittlungen zu dem alten Mordfall ihres Vaters in einen überaus spannende Kriminalfall: Ein Vater ist mit seinem 14 Monate alten Sohn vermisst. Noch eine Konstante gibt es - auch hier lässt uns die Autorin am letzten Tag des Mordopfers teilnehmen. So wissen wir zwar stets ein wenig mehr zu den Details als die Polizei und dennoch stochern wir im Nebel der der eigentlich Tat.
Johanna Mo versteht es sehr gut, ihre Leser auf falsche Spuren zu leiten. Die Spannung bleibt bis zum Schluss hoch. Nachdem sie mit “Nachttod” als ihrem Debut die Messlatte sehr hoch gelegt hatte, legt sie hier nochmals nach, gibt ihren Figuren mehr Raum für ihre Entwicklung. Vor allem wird die Hauptprotagonistin, die Kriminalbeamtin Hanna Duncker, klarer herausgearbeitet, ihre Ängste werden greifbarer.
Und dennoch, am Ende komme ich zu der Feststellung, dass mir “Nachttod” eine Spur besser gefallen hat als das vorliegende “Finsterhaus” - ohne dass ich hierfür einen triftigen Grund nennen könnte. Auf jeden Fall werde ich auch den dritten Band der Trilogie “Dunkelhaus” lesen, denn ich möchte unbedingt wissen, wie sich die Geschichte weiter entwickelt!