Das Buch ist zugeschlagen und ich weiss nicht ob ich lachen oder weinen soll. Die Geschichten im Buch machen mich wütend und regen mich zum diskutieren an. Ich möchte die Personen anschreien und ihnen meinen Rat geben aber kann nichts dergleichen tun, denn es ist schon alles geschehen. Ich fühle mit ihnen und sie tun mir so leid, dennoch bin ich enttäuscht von ihnen. Es zerreisst mich zu wissen, dass es nur eine von vielen Geschichten ist und es immer noch so oder schlimmer geschieht. Ich bin auch als Muslima aufgewachsen und praktiziere meinen Glauben immer noch. Zu meinem Glück, in Europa. Beim Lesen habe ich mich noch nie so fern und nah zugleich zu meinem Glauben gefühlt. Für mich musste ich feststellen, dass bei der Familie im Buch die Tradition und Kultur im Mittelpunkt steht und nicht der Glaube. Ich bin mir sicher, diese Feststellung würde verneint werden. Ich habe eine Familie kennengelernt und wünsche mir für sie, dass sie ihren Frieden finden. Es ist bemerkenswert wie die Autorin Asne Seierstad uns die Familie so nahelegen konnte. Bei einigen Kapiteln war es sogar unangenehm zu lesen, so real fühlte es sich an. Mir war es manchmal zu sachlich bzw. zu politisch, aber es war trotzdem relevant. Zu Beginn der Geschichte findet man viel Poesie, zu welche ich gerne zurückgreifen werde.