Mir ging es wie den meisten von euch: die ersten Seiten mit der verschachtelten Erzählung musste ich mit einiger Konzentration lesen, um die beiden recht ähnlichen Charaktere nicht durcheinander zu bringen und teilweise auch Textstellen mehrmals lesen. Sobald Kommissar Barbarotti ins Spiel kam wurde es mit dem Lesefluss leichter.
Von meinem ersten Nesser bin ich positiv überrascht: die Geschichte ist angenehm zu lesen und trotz des Themas mit einem leichten, humorvollen Unterton unterlegt, was das Lesen sehr vergnüglich macht. Besonders gefällt mir, wie Nesser mit nur wenigen erzählerischen Pinselstrichen selbst Nebencharaktere wie die Lektorin, die Tochter, den Bekannten des Verschwundenen oder die Kolleg:innen Barbarottis bei der Polizei zum Leben erweckt. Alle wirken auf mich sehr lebendig und greifbar - alle ausser Franz J. Lunde. Im Gegensatz zu euch kann ich noch nicht sagen, ob er mir sympathisch ist oder nicht, denn ausser, dass er ein wohl recht einsames Leben führt und irgendeine düstere Geschichte in der Vergangenheit zu verstecken hat, erfährt man über ihn nur wenig. Nur, dass er wohl vom Charakter her seinem Protagonisten John Leander Franzen nicht ähneln soll, erfährt man. Ich bin gespannt, ob sich daran noch etwas ändert.
Bana232 Mir auch , aber was denkt ihr ist der Autor selbständig verschwunden.
Die Frage finde ich sehr interessant, weil ich sie mir gar nicht gestellt hatte 😄 - ich bin wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass er wohl Opfer eines Verbrechens geworden ist. Es könnte aber natürlich auch gut sein, dass er sein Verschwinden nur vorgetäuscht hat, z.B. wie @Catwoman vermutet, weil er ein Burn out hat oder dem Druck durch die immer wiederkehrenden Fragen nach dem “perfekten Mord”, den er in seinem Buch beschrieben hat, nicht gewachsen ist. DAS wäre ja mal eine überraschende Wendung, wenn er auf einmal wieder auftauchen würde!