Nun musste ich direkt ein wenig auf den Freitag warten - ich habe den zweiten Teil sehr flüssig gelesen.
Was mich (u.a.) wirklich bewegt und betroffen macht ist, dass schon damals die Umweltschäden als menschgemacht wahrgenommen wurden.
Anthonys Krankheit wird über recht weite Strecken beschrieben - das ist gut aufgezogen, macht es doch die lange Dauer deutlich, zeigt die Gesundheitssituation in der Bevölkerung. Die Tiere, die eingehen. Es hat aus meiner Sicht Raum, so erzählt zu werden. Die Zeit, in der die Bewohner lebten war keine “spannende” Zeit, sondern elend, schwierig auszuhalten.
Mit Anthony ist ein Charakter da, der einfach Kind ist. Neben den weiteren Hauptfiguren, die alle eine spezifische Persönlichkeit aufweisen ist das recht schön - einfach nur kindlich.
Der Aufbruch kommt nicht überraschend. Die Reise beginnen sie mit Hoffnung. Und dann - sie sind Flüchtlinge. Die Desillusionierung zeigt sich krass. Es ist erschütternd, das zu lesen.
Mir gefallen die Charaktere - sie ziehen sich durch. Elsa wirkt auch mich nicht farblos, sondern echt, ich kann sie mir gut vorstellen. Für ihre Kinder rappelt sie alle Kraft zusammen und wehrt sich für sie. Das kommt auch echt hinüber und stellt für mich keinen Bruch dar. Vielleicht legt die Erfahrung den Boden für mehr - und sonst nicht. Die Schilderung der Umstände, die entwürdigende, ablehnende Behandlung durch die Einwohner, für welche die Migraten sehr deutlich unwillkommen sind, sind gut beschrieben und fesseln mich.
Einige Lichtblicke gibt es in diesen schwierigen Leben. Wie sich Elsas Familie mit den Deweys anfreundet, die Hilfsbereitschaft, die wohlwollende Bibliothekarin..
Loredas Flucht zum Ende unseres aktuellen Leseabschnitts stelle ich mir als Ausgangspunkt zu etwas Neuem vor. Da bin ich gespannt.
Ein schönes Wochenende in die Runde!