Ich habe den dritten Teil auch fertig gelesen und er gefällt mir deutlich besser als der zweite Teil. Die Sprache ist klarer und die Handlung spannender. Die Begegnungen mit den Doppelgängern fand ich interessant und man stellt sich unweigerlich die Frage, wie man selber reagieren würde, wenn man seinem Doppelgänger begegnen würde. Dennoch wurde hier eine Chance verspielt, noch tiefer in die Gedanken der Protagonisten einzutauchen, es schwimmt alles eher an der Oberfläche. Das liegt vor allem daran, dass es zu viele Charaktere sind. Ich hatte Mühe, die einzelnen Charaktere immer richtig zuzuordnen, das fand ich anspruchsvoll. Der Autor hätte sich hier auf z.B. 3 Hauptfiguren beschränken, dafür diese dem Leser noch näher bringen sollen.
Spannend fand ich, wie unterschiedlich die Protagonisten mit ihren Doppelgängern umgehen, von grosser Akzeptanz bis tiefer Verachtung ist alles dabei. Besonders lustig fand ich die Idee mit dem würfeln, wann Louis bei der einen und wann bei der anderen Mutter ist. Sehr kreativ.
Den Schluss fand ich komisch und mir persönlich auch viel zu unklar. Das mag ich an Büchern eigentlich nicht, auch wenn es mir bei diesem Buch fast klar war, dass einen der Schluss fast ratlos zurücklassen muss.
Zusammenfassend würde ich sagen, finde ich die Grundidee des Buches echt toll, den ersten und den dritten Teil sehr interessant, teilweise witzig, teilweise zum nachdenken anregend. Im Mittelteil ist es mir zu sperrig, zu theoretisch, zu kopflastig, war anstrengend zu lesen. Man hätte aus diesem Plot noch mehr herausholen können, denke ich. Viel zu viele Protagonisten, hätte mich hier, wie schon erwähnt, auf weniger beschränkt und wäre dafür mehr auf diese eingegangen. Ausserdem kam es mir vor, als müsste der Autor seine Rechercheresultate zu Physik und Theologie unbedingt lang und breit ausbreiten und hat sich dabei, meiner Meinung nach, etwas darin verloren.
Alles in allem sicher ein lesenswertes und spannendes Buch, das man nicht einfach so nebenbei lesen kann. Es regt zum nachdenken an.