Hallo liebe Leser:innen Herzlich willkommen in unserer Leserunde! Ihr alle seid Teil unserer Leserunde zum neuen Krimi «Revolution morgen 12 Uhr» von Minu D. Tizabi und werdet eure Leseexemplare in den kommenden Tagen per Post erhalten. Die Leserunde ist hiermit bereits eröffnet – wenn ihr Lust habt, könnt ihr euch hier in der Zwischenzeit schon kurz vorstellen, kennenlernen und austauschen, bis es nächste Woche losgeht. Insgesamt seid ihr 20 Leser:innen – alle Teilnehmenden seht ihr gleich oben aufgelistet. Meldet euch doch schon mal unten in den Kommentaren, um Hallo zu sagen 😊 Auf uns wartet ein Debütroman, der nach einer spannenden Mischung aus Coming-of Age-Geschichte und Roadtrip klingt. Was hat euch denn direkt am Buch interessiert, als ihr es im Book Circle gesehen habt? Zum Ablauf der Leserunde: Am 10. August, beginnt unsere Leserunde. Die Leserunde könnt ihr euch wie ein Buchclub vorstellen – nur, dass wir uns digital hier im Gespräch treffen und austauschen. Wir lesen «Revolution morgen 12 Uhr» in drei Etappen gemeinsam und unterhalten uns hier im Chat schriftlich über alle Eindrücke und Gedanken zur Geschichte. In der ersten Woche, 10.-17. August, lesen wir bis und mit Kapitel 6 (S. 9-74) In der zweiten Woche, 17.-24. August, lesen wir Kapitel 7 bis und mit 14 (S. 75-154) In der dritten Woche, 24.-31. August, lesen wir Kapitel 15 bis zum Epilog (S. 155-221) Jede Lesewoche dauert jeweils von Dienstag bis Dienstag. Ab Freitag der Lesewoche kann der Austausch zum gelesenen Teil losgehen. Da wir wahrscheinlich alle ein etwas unterschiedliches Lesetempo haben, vermeiden wir so, dass bereits zu Beginn der Woche über Inhalte gesprochen werden, die andere noch nicht gelesen haben. 😊 Ab Freitag «trefft» ihr euch also hier im Gespräch und könnt alle Kommentare fortlaufend mit der Gruppe teilen, und könnt natürlich jederzeit zum Gespräch dazustossen. Wer vom Lesefieber gepackt wird und schon weiterlesen möchte – kein Problem! Es gilt einfach: in jeder Woche diskutieren wir die eingeplanten Kapitel, damit niemandem etwas vorweggenommen wird. Zum Abschluss der Leserunde verfasst ihr dann ausserdem eure persönliche Bewertung des Buches hier in der Community. Unser Gespräch findet ihr immer wieder in eurem Profil unter “Private Gespräche”. Wenn ihr in der Zwischenzeit Fragen oder Inputs habt, postet diese doch am besten gleich direkt hier in einem Kommentar ins Gespräch. Herzliche Grüsse, Fanny

Fanny Freue mich sehr darauf! Herzlichen Dank, dass ich mit dabei sein darf.

Auch ich freue mich, wieder in einer Leserunde dabei sein zu dürfen. Bin gespannt auf das Buch und den Austausch darüber …

Fanny Hallo zusammen, schön, dass wir schon bald loslegen mit der Diskussion. Freue mich dabei sein zu können.

Fanny Ich freue mich auf diese Leserunde und bedanke mich für die Teilnahme😀!

Engadin Fanny Freue mich auf einen regen Austausch in dieser spannenden Leserunde!

Super! Ich bin mit dabei. Ich hoffe das Buch kommt schon bald, dass ich starten kann. 😀

Auch ich freue mich sehr, dabei zu sein! Bin echt gespannt, was uns diese junge Frau, die mit 14 bereits Abitur gemacht hat und nun mit 22 Ärztin ist, in ihrem ersten Buch mitgeben kann?

Ich freue mich auf das Buch und darauf mich darüber auszutauschen. Hoffentlich ist der Roman am Montag im Briefkasten, damit ich ihn mit in die Ferienwoche nehmen kann.

Herzlichen Dank Fanny, dass ich dabei sein darf. Ich freue mich sehr auf eine spannende Leserunde mit euch.

Fanny Moin allerseits! Toll, dabei sein zu dürfen! Freue mich auf die Lektüre, die bissel nach “Girl, interrupted” meets “On the Road” klingt! Jetzt braucht nur noch der Postbote zweimal klingeln 😉

Leserunde «Revolution morgen 12 Uhr»

CJenny

Hallo Fanny, nach dem lesen des zweien Teils bekam der Titel für mich eine andere Bedeutung. Er weckt in mir eine Erwartung für den letzten Teil. Was geschieht um 12 Uhr morgen?

CJenny

Auch wenn ich dieses Buch nicht “verschlinge” wie solche die mich richtig packen, empfinde ich eine angenehme Spannung und fühle mich angeregt zum Nachdenken. Nebst den treffenden Zitaten wie bereits von Engadin erwähnt, ist mir ebenfalls folgender Satz ins Auge gesprungen:"Die Jugend ist vielleicht ungeduldig, aber das Alter hat gut reden.“Wow wie wahr, in jeder Lebenslage.” Diesen Spruch werde ich in meinem Hinterkopf abspeichern.

😃 Auf Seite 88. gibt es für mich Andeutungen zum Titel: “Wow, ist das alles, was ich herausbringe, und Piet lacht. Den Rest meiner Flasche trinke ich in einem Zug aus. Zum ersten Mal habe ich im Nachgang das Gefühl, dass das Wasser nach etwas schmeckt. NACH ABENTEUER VIELLEICHT. Nach LEBEN, nach AUFREGUNG? Oder vielleicht auch nur nach Frühlingsrollen. Jedenfalls nach ETWAS.”
Mein Gedanke war, oder kommt jetzt die Revolution nach Freiheit? Ungebundenheit? Eigenständiges Denken und Sein?
Auf Seite 137 horche ich nochmals auf:“Nichts ist mehr wie vorher. Nicht mal die Anrufe. Seitdem ich in Berlin bin: kein einziger Anruf mehr. Wie schnell man sich doch an Dinge gewöhnt.” Auf Seite 146:“Nieder mit dem Schubladendenken und vorschnellen Urteilen, und Revolution morgen 12 Uhr, denke ich beschwingt.” JETZT hat mich die Autorin ganz ungeduldig gemacht! Was geschieht morgen um 12 Uhr? Ich werde den Gedanken nicht mehr los, dass die Autorin mich aufmerksam machen möchte zu den Themen Schubladendenken und vorschnellen Urteilen!
Gespannt lese ich nächste Woche den Dritten Teil. 😀

Buecherqueen

Mir fällt es deutlich leichter, in diesen “zweiten Teil” einzusteigen.
Wahrscheinlich weil mehr passiert, bzw. die Gruppe die Psychiatrie verlassen hat und in die “Welt” hinauszieht.
Vielleicht habe ich mich aber auch an den Schreibstil gewöhnt und ich kann mich mehr auf die Sätze einlassen.
Aufgefallen ist mir der Anfang des Kapitels 12, Bahnhöfe waren für mich… diese Zeilen haben für mich etwas Reales und ich fühle gleichzeitig den Aufbruch zu etwas Neuem. Dieses Neue muss nicht zwingend positiv sein, sondern es kann auch zu erst einmal einfach ganz anders sein als erwartet und es wächst und nimmt Form an, man weiss auch noch nicht, welche Wendung das Schicksal nehmen wird.
Auch das Zitat von Seans Oma “Pass auf Sean…” fand ich sehr sinnbildlich und gut ausgedrückt.
Dann auf S. 120 wird Berlin beschrieben. Ich finde die Sätze total treffend für diese Stadt.

Ich bemerke mehr und mehr, dass für mich nicht die Anrufe und das Rätsel im Vordergrund stehen, sondern dass mein Interess der Gruppe gilt. Zudem bin ich gespannt, ob Olga nochmals in Erscheinung tritt.
Freue mich auf den dritten und letzten Teil des Buches.

Miracula

Gerne teile ich meine Interpretationen mit euch zum Textaufbau. Ich habe keine Ahnung, ob ich damit richtig liege, da ich noch nicht so weit mit Lesen bin, da beruflich sehr eingespannt.
Im Text wird immer wieder auf Zahlen verwiesen.

Für mich könnte dies hier ein Schlüsselsatz sein:

Wir schreiben den 14. Juni. In genau einem Monat werden meine französischen Brüder bei der Begehung ihres Nationalfeiertages ihre Flagge falsch in den Himmel malen. Einen Tag später werden sie die Fussballweltmeisterschaft gewinnen, und noch einen Tag später erneut die Tricolore fliegen, dabei werden sie dann keinen Fehler mehr machen. Am Abend des Sieges werden wir auf den Champs-Elisées feiern, und dann wird es nicht einmal Minuten dauern, bis alles umschlägt in einen Sommerregen von Tränengas auf heisses Pflaster.

Daraus schliesse ich, dass die Auflösung der Geschichte an einem 16. Juli geschieht.

Sean Christophe ist Mathematik- und Philologiestudent. Was mich mit Hinweis auf das Titelbild auf folgendes schliessen lässt:
Ein Algorithmus ist eine eindeutige Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems oder einer Klasse von Problemen. Algorithmen bestehen aus endlich vielen, wohldefinierten Einzelschritten. Damit können sie zur Ausführung in ein Computerprogramm implementiert, aber auch in menschlicher Sprache formuliert werden (Quelle: Wikipedia).

Unsere Autorin ist promovierte Ärztin. Wie sonst könnte sie die Krankheitsbilder so exakt beschreiben?

Krankheitsbilder, Zahlen, Hinweis zu Fussball und Pink Floyd sind weitere Hinweise auf den Textaufbau und den roten Faden, welcher alles zusammenhält und wohl auch zur Auflösung des Titels führen wird.

… habe ich das Gefühl, den ganzen Tag - oder vielleicht auch mein ganzes Leben - einem imaginären Ball hinterhergerannt zu sein, ohne das Tor jemals in Schussnähe bekommen zu haben.>

Jedenfalls fiebere ich wie ihr der Auflösung des Titels entgegen! Vielen Dank auch euch allen für die spannenden Ausführungen, welche ich sehr gerne lese!

Was haltet ihr von meinen Interpretationen?

phyllis_chr_s

Gerne möchte ich einige Gedanken meiner bisherigen Lektüre mit euch teilen: Mich irritierte, dass der scharfe Geschmack des Lollis mit Wasser neutralisiert versucht wurde (S.18/19); weshalb der Verweis auf einen Namensvetter Sean Lennon und nicht Sean Connery gilt; warum resp. wie ein so junger Mensch mit Jahrgang ca.1994-95 wissen kann, welch langweilige Reden Helmut Kohl während seiner Zeit als Bundeskanzler (1982 bis 1998) gehalten haben hat sollen….Warum schreibt die Autorin in einer männlichen Perspektive - hätte Sean nicht auch eine Protagonistin sein können? Mich stört das ein wenig: v.a. weil eine sexuelle (im wahrsten Sinne des Wortes) ganz aussen vor gelassen wird - denn immerhin wir das Leben eines jungen Mannes beschrieben und hier ohne jeglichen Hinweis auf seine Körperlichkeit, was mir als unerklärliche Leerstelle fehlt. Im Kapitel 6 machte mich der Hinweis auf die Kontingenz resp. Unberechenbarkeit des Lebens etwas stutzig: Tizabis resp. Seans Skala einer denkbaren Skala liegt zwischen zwei ‘Extremen’ eines Nobelpreises und einer Krebserkrankung, was mich eine überaus privilegierte resp. abgehobene Sphäre scheint. Mit welcher Wahrscheinlichkeit kommt man für einen Nobelpreis in Erwägung - für wen ist schon solch Auszeichnung eine realistische Messlatte des nur Denkbaren; denn da hat es nichts mit ‘Schicksal’ zu tun - aus einer Perspektive ‘Deutschlands jüngster Abiturientin/Ärztin’ mag das vielleicht erreichbar sein, für einen ‘Normalsterblichen’ hat das wohl eher keine Relevanz, denn es liebt weit ausserhalb des Wahrscheinlichen….
Da ich noch nicht ganz fertig bin mit dem zweiten Teil, bleibt mir nur noch die Unklarheit darüber, dass ein Platz der Republik nicht nur in Paris zu finden ist. Also geht es nun erst mal weiter auf der ‘Schnitzeljagt’ quer durch Berlin; vielleicht ‘erklären’ sich meine oben beschriebenen Unklarheiten in den nächsten paar Seiten….

Thera

Spannend finde ich, wie die Jagd nach Hinweisen Fahrt aufnimmt. Jeder in der Gruppe hatte eine Motivation aus der Klinik abzuhauen und jetzt irgendeine Funktion auf der Flucht.
Sei es auch nur, dass sich ausser Sean vielleicht keiner der Andern für seine gewonnenen Fussballtickets interessiert, aber ihm doch in irgendeiner Form dienlich ist auf der Reise nach Paris.
Die Handlung ist eigentlich banal, wird von Zitaten und Allgemeinwissen und dem Suchen von Hinweisen und einigen Rätseln aufgepeppt.
Dass sich die Handlung auch noch um psychische Probleme dreht und ein bisschen Klinikalltag vorkommt, gibt der Handlung nicht mehr Tiefe. Hätte es aber verdient.
Was machen sie wohl, wenn der Medikamentenvorrat ausgeht?
Psychische Krankheiten erfordern oft eine Langzeitbehandlung mit einer hohen Kontinuität der Einnanhme von Medikamente.

Rechtfertigen die mysteriösen Anrufe wohl die Reise nach Paris? Steckt sein verlorener Halbbruder dahinter?
Die in den Anfängen abgewürgte Beziehung zu Olga lässt Sean nicht kalt, es beschäftigt ihn ganz schön.
Ihre Zustimmung zu seinen Gedanken blieb aus, das hat ihn verletzt.
Bin gespannt, ob sie sich nochmal begegnen.

Ich bin hin- und hergerissen, was ich von diesem Roman halten soll. Der dritte Teil wird es mir hoffentlich offenbaren.

waluessi

Auch ich bin beim Lesen dieses Buches hin- und hergerissen: Sean bekommt keine Konturen, als junger Mann wirkt er unglaubwürdig, dass er ein Fussballfan sein soll, wird eher behauptet, als dass es erlebbar wird. Ja, auch für mich wirkt die Beziehung zu Olga (bis jetzt) unmännlich asexuell. Mir fällt auf, dass die psychischen Belastungen der Leute, die seltsam charakterlos bleiben, im zweiten Teil eine „gefühlte“ (!) Ewigkeit lang keine Rolle mehr spielen und die Panikattacke gegen Ende lediglich als vernachlässigbare Episode erscheint. „Alles hängt mit allem Zusammen“, aber gerade da, wo es um Beziehungen geht, wirken die Personen auf weiten Strecken beziehungsarm.
Die Sprache allerdings ist ausserordentlich. Oft sehr inspirierend, innovativ und präzise: „Jung, alt, dick, dünn, gepflegt, ungepflegt. Eine Gruppe, wie sie nur das Schicksal zusammenführen kann. (S. 118). Wunderbar! Aber nur zwei Sätze davor barock überzogen und unnötig verschnörkelt: „In einer unverschämt teuren Bäckerei rühren Menschen energisch Kaffeesahne in ihre Becher, als würden sie ein nobelpreisträchtiges Experiment mit Quantitäten im Nanobereich anrühren.“
Die Story werde ich bis nach Paris dennoch gerne verfolgen und die sprachliche Bilderflut voller Überraschungen auf mich wirken lassen. Ob mich am Ende auch die Geschichte überrascht?

Ettigirb

Auch im zweiten Teil ging es mir wiederum wie vielen von euch: Schön, dass die Geschichte wortwörtlich “Fahrt aufgenommen” hat. Der “Umweg” nach Berlin, obwohl Sean doch eigentlich nach Paris will, hat zwar eine Erklärung, aber macht er auch “Sinn”? Berlin ist zwar immer eine Reise wert; manche haben ja sogar dort noch einen Koffer, aber trotzdem? Mich stört, dass die Personen weiterhin konturlos bleiben; die Sprache ist womöglich noch bildreicher geworden und schweift immer wieder ins Philosophische ab, was aber auch wenig zur “Sinnfrage” beiträgt. Dass die Autorin bekanntlich Ärztin ist und dem “Ausbruch” aus der Klinik und somit dem Entzug medizinischer und psychologischer Unterstützung kaum Beachtung zufällt, irritiert mich sehr. Damit wären ja Klinikaufenthalte und Psychopharmaka ebenfalls sinnlos… Bin inzwischen nicht mehr ganz so sicher, dass dies alles noch zur Auflösung gelangt?

Ettigirb

Fanny Hallo liebe Fanny, habe mich bereits mit 2 Beiträgen in der Leserunde zu Minu D. Tizabis “Revolution morgen 12 Uhr” beteiligt. Obwohl ich eingeloggt bin, erscheinen meine Beiträge aber unter dem “Namen” Ehemaliger Benutzer? Wo könnte der Fehler liegen? Herzlichen Dank im Voraus für eine Rückmeldung. Ettigirb.

Fanny

Hallo Ettigirb hier handelt es sich um einen technischen Bug, der ab und zu auftritt. Mit Deinem Profil ist aber alles in Ordnung - wenn Du die Seite neu lädst sollte es Dir Dein Profil jeweils gleich wieder korrekt anzeigen 🙂

Engadin

Ettigirb Du musst die Seite neu laden, dann funktioniert es wieder.

Miracula

Fanny
Ich habe über das Handy versucht, was zu posten, der genierte Text dazu ging allerdings verloren, trotz Speicherung! Der gespeicherte Text konnte nicht dieser Leserunde zugeordnet werden. Dies ist mir nun schon das 2te Mal passiert. Finde es schade, nicht von unterwegs Beiträge posten zu können … gibt es Abhilfe?

Fanny

Miracula Die Zuordnung der gespeicherten Entwürfe zum originalen Gespräch klappt zum Teil tatsächlich nicht, dessen ist sich das technische Team bewusst und sie arbeiten an einer Lösung. Der Text selbst sollte aber nie verloren gehen, wenn Du diesen gespeichert hast. In Deinem Profil solltest Du alle gespeicherten Kommentare unter “Entwürfe” jederzeit finden und weiter bearbeiten können (auf Mobile befinden sich diese direkt unter “Benachrichtigungen”). So kannst Du Deine Gedanken sammeln und diese ins richtige Gespräch posten, sobald Du Deinen Kommentar teilen möchtest. 🙂

Miracula

Engadin
Habe alles versucht, der Text war dennoch weg. Wohl auch, weil ich dann versucht habe via Computer weiterzuarbeiten …

Nemrac

Mir macht es total Spass euren Meinungen, Interpretationen und Anekdoten zu folgen. Ich war noch nie bei einem Bookcircle dabei und finde es gerade sehr inspirierend! Vielen Dank für eure spannenden Inputs! So, das mal vorab 😉!

Zu unserem zweiten Teil: Ich mag das Buch unterdessen ein wenig mehr (unserem Austausch sei Dank!), mir gefällt vor allem die bildliche Sprache und ich setze mich gerne mit diesen generierten Bildern auseinander, aber ich empfinde die ganze Geschichte als doch eher unrealistisch (eine Gruppe junger Leute haut meines Erachtens sehr unbedacht und naiv aus einer psychiatrischen Klinik ab auf der Suche nach Irgendetwas?!?). Des Weiteren fällt es mir immer noch schwer mit den einzelnen Personen eine Verbindung und Sympathie aufzubauen. Ich hoffe nun auf unseren dritten Teil.

Übrigens, ist jemandem die schwimmende Frau auf dem Buchtitel aufgefallen (oberhalb des Buchstaben L)? Es bleibt spannend…

CJenny

Nemrac jetzt wo du es erwähnst! Spannend 😆

dena

Mir gefallen der Verlauf der Geschichten und die Geschehnisse immer noch sehr. Für mich persönlich ist das Buch in spannendem Satzbau und einer gelungenen Wortwahl geschrieben. Ich fühl mich Sean und seinen Erzählungen so ‘nahe’, wenn die Gegebenheiten so detailliert beschrieben werden. Zusätzlich finde ich die wher kritische Haltung gegenüber gesellschaftlichen Kriterien in Bezug auf psychische Erkrankungen gut beschrieben und es gefällt mir sehr, dass dies einen Platz in der Geschichte findet. Mir gefällt, das Sean sich seinen Freunden immer mehr öffnen kann und mit ihnen nun seine Geschichte teilt. Ist aber niemandem aufgefallen, das Medis und mehrere Personen fehlen? Vielleicht tut das ja im Buch wenig zur Sache, mir fehlen die Informationen dazu irgendwie. Ich habe das Gefühl, dass sich so niemand wirklich für die Personen interessiert, vielleicht ist ja aber genau das eine der Botschaften.. Dann geht es doch nach Paris - Irgendwie habe ich mich die ganze Zeit gefragt, wieso Berlin? Nun wird einiges klar, ich bin gespannt, was in Paris auf uns wartet!

vh_____

Liebe Leserunde..
Ich lese gerade das erste Mal all eure Beiträge und es freut mich zu sehen, wie ihr das Buch empfunden habt!
Leider konnte ich persönlich noch keinen Beitrag in die Runde leisten, da ich mich seit 2 Wochen mit dem C-Virus herumschlage und teilweise einfach nur nichts machen konnte.
Ich stehe leider immer noch am Anfang des Buches. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und es lässt sich eigentlich auch ganz einfach lesen. Manchmal habe ich etwas Mühe mit den Schilderungen seiner Krankheit resp. seinen Ängsten (Teil 1). Diese “Trigger” lassen mich das Buch öfter aus der Hand legen als gewünscht. Ich hoffe jedoch das in den folgenden Seiten noch ein wenig Schwung aufkommt, denn bis anhin hat es mich noch nicht gepackt.

Ettigirb

vh_____ Wünsche gute Besserung! Und ja, der Austausch über dieses Buch ist sehr spannend!

waluessi

Das Ende des Buches lässt mich ziemlich ratlos zurück. Mit Ausnahme einiger genialer Wortschöpfungen - „Dynamiteinander“ (S. 189) - ist die Sprache im dritten Teil auffallend weniger bilderreich als davor. An manchen Stellen ist es mir zu viel an Dramatik: „… unsere Schuhe voller Löcher, unsere Herzen voller Frust“ (S. 192). Die Sprache wirkt gescheit in Deutsch, Englisch und Lateinisch. Dafür fällt auch in Paris die französische Sprache und das damit verbundene Lebensgefühl bis auf Strassen- und Quartiernamen beinahe vollständig aus.
Die Geschichte ist unfertig und schräg. Das übt auf mich durchaus einen gewissen Reiz aus. Die Moral über die wirklichen Helden wäre dazu abee nicht nötig. Was mich am meisten irritiert: Jean erlebe ich - nicht nur weil er kaum wirklich als Fussbalfan, als der er bezeichnet wird, in Erscheinung tritt - als seltsam wenig maskulin. Die Charakterisierung von Menschen und ihrer Beziehung zueinander scheint mir keine Stärke der Autorin zu sein. Und mit der Wahl eines Mannes als Hauptakteur hat sie sich meines Erachtens übernommen.

phyllis_chr_s

waluessi Der Aspekt der ‘fehlenden Maskulinität’ lässt mich auch ratlos zurück - denn auch diese hätte thematisiert werden können, nicht moralisch sondern eben ‘sozialkritisch’ - denn was ist denn ‘Maskulinität’. Mit diesem ‘Gender-Swap’ hat sich die Autorin keinen Dienst erwiesen. Aber auch sonst bleibt vieles unglaubwürdig und nicht nachvollziehbar: einerseits wird Sozialkritik geübt (Globalisierungs-Demos) und dann wird doch ein ‘mehliger’ Apfel weggeschmissen. Aber auch diese Gegensätze bleiben unhinterfragt. Die Odyssee-Analogie/Helden-Frage scheint auch sehr weit hergeholt und der Ausgang der Geschichte wenig überraschend und zu sehr konstruiert. Vielmehr las ich das Geschehen als eine geschickte PR für waht3words, was ich als Escape/Exit/Geocache-Fan teilweise ja noch lustig fand. Mehr nicht.
Auch gibt der Epilog wenig her. Eher enttäuschend, v.a. wenn es einige Lichtblicke gab (Kap. 4, 5 und Passagen-weise die beiden letzten Kapitel) und aufgrund der Thematik unverantwortlich und überaus unrealistisch. Phasenweise habe ich mich an Nora Tschirners Aussage über ihre Depression erinnert: “Meine Depression war eine gesunde Reaktion auf ein krankes System” - nur leider wurde dieses kranke System im Buch viel zu oberflächlich (wenn überhaupt) thematisiert.

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