Nach der Beendigung des zweiten Abschnitts muss ich zugeben: ich bin begeistert. Die Spannung lässt nicht nach, immer neue grausame Details über die Mörder, das Morden und die (gemeinsame) Vergangenheit von Aaron und Tom kommen ans Licht. Auch Ira lässt einige Einblicke in ihre Geschichte zu und man erfährt ein bisschen etwas über ihre Zeit als verdeckte Ermittlerin. Leider ist sie dadurch erpressbar, was dieser schmierige Jo auch ausnützt.
Toms Charakter gefällt mir immer noch. Mit so einer Vergangenheit ist es erstaunlich, welchen Weg er gewählt hat. Ich finde es schön, denkt er ab und an mal an seine Pflegeeltern, auch wenn ihm andere Menschen durchaus egal sind. Am Ende des Abschnitts trifft er sogar noch auf Aaron, von dem er sich gewünscht hat, ihn nie wieder zu sehen. Tom ahnt nicht, wen er da vor sich hat. Oder ist doch alles ganz anders? Ich bin davon überzeugt, dass Aaron der Pädophilenmörder ist, nicht aber der Blutkünstler. Bei Aaron zeigt sich der grosse Zwiespalt zwischen Recht und Gerechtigkeit. Als Juristin stehe ich generell auf der Seite des Rechts, was leider nicht immer der Gerechtigkeit entspricht. Ich kann allerdings auch Aaron gut verstehen, er tötet ja “nur” Menschen, die anderen schlimme Dinge angetan haben. (Meiner Meinung nach, hätten Kinderschänder in der Schweiz eine deutlich härtere Strafe verdient als das Gesetz vorgibt).
Es würde mich interessieren in welcher Verbindung der Mörder zu Jo steht. Dass er so schnell an den Tatorten ist, ist schon sehr suspekt. Was steckt dahinter?
Das Team scheint gut zu funktionieren. Die Ermittlungen laufen, dies wird aber nicht stark in die Länge gezogen und in den Vordergrund gerückt. Das finde ich gut, ich mag es nicht, wenn ellenlang darüber berichtet wird, was jetzt der nächste Schritt in den Ermittlungen sein wird.
Ich finde Meyers Schreibstil sehr fesselnd. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen. Wenn der Rest des Buches so weitergeht, hat es das Potenzial auf meine Favoritenliste zu kommen.