Dann fange ich doch mal an mit Teil 2 🙂
Der Text gleitet einfach weiter, ganz ruhig. Auch in diesem Teil passiert auf den ersten Blick nicht viel: Die Fähre fährt, Menschen kommen mit, Menschen gehen wieder. Der Tag läuft. Und trotzdem steckt in den Geschichten der Mitfahrenden unglaublich viel drin.
Da sind teils ziemlich tragische Lebensgeschichten, aber sie werden so ruhig und selbstverständlich erzählt, dass sie fast normal wirken. Nicht kalt, nicht gleichgültig – eher so, wie das Leben eben ist. Schlimme Dinge passieren, sie gehören dazu, und sie müssen nicht jedes Mal groß dramatisiert werden.
Was das Buch für mich aber eigentlich so besonders macht, sind gar nicht diese einzelnen Geschichten. Es ist die Stimmung. Dieses ständige Fließen, dieses Gleichmäßige, das einen langsam hineinzieht. Kein starker Sog, eher ein ganz sanfter – aber genau der sorgt dafür, dass man dranbleibt und immer weiterliest.
Mir gefällt, dass das Buch keinen Druck macht. Es will nichts erklären, nichts auflösen, nichts bewerten. Man fährt einfach mit. Und merkt irgendwann, dass genau darin seine Stärke liegt.