Da gerät etwas in Bewegung. Immer wieder gibt es Überraschungen. Mir gefällt das Buch, die Ecken, welche die Protagonisten haben - etwas überzeichnet und doch bezeichnend, das Laute, in Szene gesetzte. Gerade weil ich es so nicht erwartet hatte, mag ich es, mich einfach darauf einzulassen.
Mir haben die Szenen gut gefallen, die sich in diesem Kinderheim abspielte. Da sind so viele Klischees aufs Korn genommen, der Pater, der auf seinen Geistlichenstand pocht und etwas Unheimliches an sich hat, die Beschreibung der Gebäude, wie Sarah und Joe improvisieren, weshalb sie dort sind, ohne wirklich verstecken zu wollen, dass alles nur Fassade ist, finde ich herrlich.
Joe dann ermordet - da kann ich noch nicht alles einordnen. Jedenfalls überschlagen sich nun die Ereignisse fast - Crane, der “überraschend” klug aufdeckt, wie sich Michael Downey verhalten mag, Sarah und Downey auf der Flucht - die Überraschung für Sarah, ihren Mann Mark mit einer anderen Frau zu sehen. Wie die Geschichte um den Krieg mit allem zusammenhängt, da steht noch Vieles ungeschrieben. Die Überraschungen, die das Buch konstant bietet, lassen einen nicht erraten, wo es hinführen wird.Manchmal ist mir die Sprache richtig zuwider - das gehäufte “verdammt” und die Verwendung von Kraftausdrücken passt zwar zu den Szenen und sie wird auch nur dann verwendet und im Zusammenhang mit den jeweiligen Personen. Dann wieder verwendet Herron eine Sprache, die mir gut gefällt, nicht vereinfacht, intelligent, ohne gesucht zu sein.
Wie war es für euch zu entdecken, dass sich Rufus als einer der Crane-Brüder entpuppt?
Ob Sarah schwanger ist (hier beziehe ich mich auf S. 264) - ich hoffe nicht. Das wäre für mich etwas to much negativer Kitsch.
“Diese Drogensache… Ich hatte schon Angst, du wirst wieder so wie früher. Wie die andere Sarah Tucker. So nenne ich die, die du damals warst. Die andere Sarah Tucker.”
Aber das war nicht die andere Sarah Tucker. Diese hier ist die andere. Die von damals, das war ich!
Hier finde ich ebenfalls ein Element, das oft gebraucht wird - das Ich - welches Ich bin ich wirklich, welches ist das, was ich war und ist das Ich, das andere sehen das wirkliche Ich? Das scheint eine weltbewegende Frage zu sein.