Fanny Auch ich mit sehr viel Verzug, sorry, ging nicht anders…
Der dritte Teil las sich rasant, genau wie der Showdown des Krimis, ich verschlang das Ende und blieb ziemlich zufrieden zurück.
Bis zuletzt hatte ich mir gedacht, dass vielleicht doch noch Franz Schneider in den Tod von Kilian Rossi verwickelt sein könnte, doch dann wären all die anderen Figuren aus dem Roman zu kurz gekommen, ich war wirklich sehr auf die weiteren Ereignisse gespannt und wurde von all meinen Mutmassungen überrumpelt. Das hat mir gefallen. Vor allem habe ich Lorenzo Garibaldis Besuche und Gespräche bei den anderen Verdächtigen genossen, so konnte ich als Leserin noch einiges über die Dorfbewohner erfahren, weil da für mich viele Fragen offen waren. Gerne hätte ich mehr gewusst, es ist mir aber klar, dass das in einem Krimi in diesem Umfang nicht möglich ist. Die Beschreibungen der Gegend, des Dorfes und der Personen waren wunderbar und hinterliessen in meinem Kopf einen bleibenden Eindruck, als wenn ich einen Kinofilm geguckt hätte. Sogar das Knistern der adriatischen Hitze war fühlbar und wenn ich heute an den Ort zurückdenke, bin ich gleich wieder dort. Das ist richtig eingefahren und geblieben, das spüre ich so nicht bei jedem Buch. Alles in allem hat mir der ganze Krimi sehr gut gefallen, für mich eine runde Geschichte mit tollen Figuren, flüssig geschrieben, leicht zu lesen, recht spannend und als Sommerlektüre ideal.
Noch etwas zum Cover: Die Farben und die Haptik finde ich sehr ansprechend, auch das tolle Bild der steilen Küste mit dem typisch südländischen Bau im Hintergrund hätten mich in einer Buchhandlung danach greifen lassen, auch, weil ich fades Hellblau mit Ochsenblutrot sofort mit Sommer verbinde (und Kleider in diesen Farben bei angesagter Hitze aus dem Kleiderschrank ziehe). Dass das Auto mit der Frau im Wintermantel eine Montage ist, sieht man gleich, da auch die Auflösung nicht stimmt, was aber völlig egal ist - nun hat sich jedoch gezeigt, wie @tangy-on-the-rox schon früher angemerkt hat, dass das eingfügte Foto mit der Frau im Wintermantel und dem abgebildeten BMW nichts mit dem Roman zu tun haben, da Herr Schneider ja einen 58er Opel Kapitän fährt und Schneiders nicht bis im Winter im Dorf geblieben sind…
Die Machart und das Format des Buches sowie das gewählte Papier finde ich toll, das Buch liegt gut in der Hand, die Schrift hat eine angenehme Grösse und die beiden Klappdeckel sind sehr praktisch, ich mag das.
Vielen lieben Dank, dass ich hier dabei sein konnte, ich habe die Runde und das Lesen dieses Buches sehr genossen.