In den ersten Kapiteln lernen wir die Welt von Tremorglade kennen – eine abgeschottete Kleinstadt, in der ein Virus namens Corpus pilori das Leben bestimmt. Er befällt Erwachsene und verwandelt sie bei Vollmond in gefährliche Ripper. Die Jugendlichen, die immun sind, tragen in den sogenannten Sperrnächten die Verantwortung: Sie sichern die Stadt, sperren ihre Eltern ein und sorgen dafür, dass niemand entkommt.
Im Mittelpunkt steht Sel (Ansel), der die Ereignisse aus seiner Perspektive erzählt. Er ist pflichtbewusst und regelkonform, beginnt aber zunehmend zu zweifeln. Seine Freundin Elena wirkt impulsiver und mutiger, sie spricht aus, was andere nur denken. Ihr Bruder Pedro, Sels Freund, kommt genau in das Alter, in dem er sich ebenfalls zu wandeln beginnt.
Zur Bite Risk-Gruppe gehören auch Ingrid, die unter den Jugendlichen sehr unbeliebt ist, und Harold, der sich als einziger Erwachsener nicht verwandelt und zu dem die Jugendlichen ein gutes Verhältnis haben. Über einen Chat steht Sel zudem in Kontakt mit Chad, einem Jugendlichen aus einer anderen Stadt, der von abweichenden Abläufen berichtet und Hinweise liefert, dass in Tremorglade etwas Merkwürdiges vor sich geht. Dann ist da noch Bürgermeister Warren, eine unterschwellige Autoritätsperson, die aber eher Misstrauen weckt.
Eine zentrale Rolle spielt die übergeordnete Organisation Sequest, die als Sicherheitsbehörde über Tremorglade steht. Sie kontrolliert die Regeln, die Technik und offenbar auch die Informationsflüsse. Nach aussen soll sie Schutz und Stabilität gewährleisten, doch für Sel, Elena und Pedro häufen sich die Anzeichen, dass Sequest mehr verbirgt, als sie zugibt. Die Jugendlichen entdecken, dass die Drohne, die Pedro in den Schuppen gelockt hat, von Sequest stammt – ebenso wie die merkwürdigen Umfragen, die sie in der Schule regelmässig ausfüllen müssen. Damit rückt die Frage in den Vordergrund, ob die Überwachung tatsächlich der Sicherheit dient oder Teil einer grösseren Manipulation ist.
Was zunächst wie eine stabile Routine wirkt, beginnt zu bröckeln: Drohnen fallen vom Himmel, Tiere verhalten sich auffällig, Ripper entkommen aus ihren Käfigen. Der vertraute Ablauf der Sperrnächte gerät ins Wanken.
Der erste Teil endet mit dem Tod von Pedro. Er kehrt nach der Heulernacht nicht nach Hause zurück und kann deshalb nicht eingeschlossen werden. Offenbar hat eine Drohne ihn in einen Schuppen gelockt und dort eingesperrt. Der Verdacht liegt nahe, dass dies kein Zufall war. Wer steuert die Drohnen und zu welchem Zweck?
Ich hätte das Buch wohl im Buchhandel auch nicht selbst ausgesucht. Dennoch gefällt mir die Geschichte extrem gut und ich würde sogar sagen, dass sich diverse Parallelen zu Deep State, Mindcontrol und zur Weltpolitik im Allgemeinen ziehen lassen (zumindest in meinem Kopf). Ich freue mich auf den zweiten Teil.