Ich hätte dieses Buch vermutlich nie gelesen, wenn ich nicht in der Lesegruppe gewesen wäre. Umso überraschter bin ich, wie gut es mir gefällt. Obwohl es sich eigentlich um ein Kinder- bzw. Jugendbuch handelt und ich nicht zur Zielgruppe gehöre, hat es mich wirklich begeistert. Der Schreibstil ist einfach, spannend und mitreissend.
Auch die Enthüllung, dass Chad ein „Fake“ ist, hat meine Vermutungen bestätigt und meinen Wunsch verstärkt, ständig weiterzulesen und die Geheimnisse selbst zu lösen.
Besonders spannend fand ich, dass die Protagonisten tatsächlich eingesperrt sind, die Stadt von einer Mauer umgeben ist und sich letztlich alles als Experiment herausstellt. Zwar hatte ich so etwas in der Art vermutet, aber nicht in diesem Ausmass. Das macht das Buch so stark und überraschend.
Und dann ist da noch Herold! Dass er hinter allem steckt und sogar der Direktor von Sequest ist, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Es ist schon verrückt, dass oft gerade die netten Figuren die wahren Bösewichte sind. Dieses Auf und Ab der Gefühle hat mich sehr mitgenommen, besonders bei der Frage, ob man Herold nun trauen kann oder nicht.
Die Figuren sind toll ausgearbeitet und zeigen Tiefe. Sie verhalten sich in vielen Situationen sehr erwachsen, aber gleichzeitig merkt man auch immer wieder ihre kindliche Naivität. Das macht sie authentisch und greifbar.
Ein ganz besonderer Moment war für mich, als klar wurde, dass Pedro lebt. Dank ihm fand das Experiment schliesslich doch noch ein Ende, was mich sehr gefreut hat und einen Lichtblick in der düsteren, aber spannenden Handlung darstellte.
Zwar war manches in der Geschichte etwas vorhersehbar, doch das hat mich überhaupt nicht gestört. Im Gegenteil, es war so gut geschrieben, dass ich trotzdem ständig mitgefiebert habe. Alles in allem ist es ein wirklich starkes Buch, das mich sehr überrascht hat. Es ist spannend, emotional und voller Rätsel, die man unbedingt lösen möchte.