Wer kann schon sagen, wie er sich selber kennt? Insofern, ja, passt der Titel wirklich zur Geschichte.
Ich hatte das Buch schon vor einigen Tagen fertig gelesen. Meine Befürchtungen sind leider eingetroffen. Die Situation zwischen Oliver und Alison hat sich auf wunderbare Weise von selbst gelöst. Denn, es muss ein Herzfehler gewesen sein, was hätte sonst Karla gemacht? was, wenn sie Gewissheit gehabt hätte, dass Alison ihren Mann umgebracht hatte? Dann hätte die Autorin Karla doch nicht einfach in den Schoss ihrer Familie zurückkehren lassen können. Das hat vieles vereinfacht. Andererseits zu einfach für mich.
Dann der Vorfall während der Kur der Mutter. Auch dies kommt mir etwas zu hoppelig daher. Da das veränderte Verhalten der Mutter einen rechten Einfluss auf die Töchter hatte, musste die Situation vor Ende des Buchs noch geklärt werden. Und so fühlte es sich für mich an.
Und zum Schluss die Heimkehr und Zusammenkunft mit Max. Zwischenzeitlich hatte er eine andere Frau. Wie praktisch, war diese rechtzeitig vor Karlas Rückkehr wieder von der Bildfläche verschwunden. Für meine Begriffe ein bisschen zu viel Happy End.
Mich hat das Ende richtiggehend enttäuscht. Den Anfang des Romans fand ich toll, den Mittelteil gut, das Ende aber offensichtlich, vorhersehbar und langweilig.
Und zum Schreibstil: mir fiel auf, dass die Autorin zum Todeszeitpunkt hin die Szenen mit Marie immer kürzer werden liess. Das erzeugt Tempo und auch Spannung. Nur: wozu? Wir wussten alle, dass sie stirbt.
Ich werde das Buch meiner Freundin weitergeben. Um es weiterzuempfehlen, hätte das Ende für mich stärker sein müssen.