Ich bin ein neugieriger Mensch und möchte gerne einmal wissen, wie ihr eure Bücher lest. Macht ihr euch Notizen und wenn ja, wo? In ein separates Büchlein oder direkt ins Buch? Wie und welche Textstellen markiert ihr? Zitate, schöne Sätze, … was weiter? Lest ihr diese Notizen jemals wieder? Ich habe für mich noch keine finale Lösung gefunden und möchte mich verbessern, was die Rezensionen und Gesprächsrunden anbelangt. Ich würde mich auch freuen Bilder zu sehen.

ENIF Ich kann da aus verschiedenen Erfahrungen berichten. Für Geiger - wir sind ja beide in der Leserunde - habe ich die Notizen direkt ins Buch gemacht während ich gelesen habe. Und anschliessend habe ich dann ganz altmodisch auf einem Notizblock eine Zusammenfassung meiner Gedanken aufgeschrieben. Für mich ist Geiger aber anders als meine ‘eigenen’ Bücher, weil er eben für die Leserunde ist. Sonst schreibe ich NIE in Bücher! Ist für mich fast schon Sakrileg, die Seiten zu ‘verschandeln’ 😅 Als ich für meine Maturaarbeit Bücher rezensiert habe, habe ich mir Kopien besorgt, die dann zusammen mit einer Kopie der Arbeit ins Archiv (sprich, den Dachboden) gewandert sind. Das waren sozusagen meine Arbeitskopien. Für andere Bücher (oder auch Journale bei Uni-Arbeiten) habe ich mir laufend in einem Notizheft Gedanken aufgeschrieben. Immer mit Seitenzahlen versehen. Klebzettelchen helfen mir da auch sehr - so finde ich wichtige Stellen wieder, ohne dass ich das Buch vollschreiben muss - plus, ich habe oft an den Seitenrändern nicht genügend Platz, um meine Gedanken richtig auszuformulieren. Für Rezensionen etc. finde ich auch eBooks praktisch - markieren, Kommentare einfügen etc. geht da einfach super bequem. Und irgendwie fühlt es sich für mich anders an, eine digitale Kopie vollzukritzeln, als in ein Buch aus Papier zu schreiben!

Früher waren Bücher für mich gewissermassen “heilig”, ich konnte nie verstehen, wie Leute Eselsohren als Lesezeichen machen konnten. Dann habe ich aber angefangen, mit Leuchtstift - oder wenn ich keinen zur Hand hatte, mit irgendeinem Schreiber - Sätze zu markieren. Was markiere ich, fragst du dich sicherlich. Nun, das ist unterschiedlich: Manchmal, da finde ich die Wortwahl, die Beschreibung von was auch immer, so unglaublich schön, dass ich es markiere. Es berührt mich, wie Autor*innen die wenigen Buchstaben des Alphabetes zu solcherlei Kunst kombinieren können. Manchmal markiere ich Textstellen (von ganzen Passagen, die über eine Buchseite reichen, Abschnitten, Sätzen und Teilsätzen bis zu einzelnen Worten), weil sie mich, mein Leben, eine Erfahrung, ein Gefühl, Gedankengänge etc. so treffend beschreiben. Es gibt auch Stellen, die ich anstreiche, weil sie witzig sind. Die einzigen Bücher, die ich ohne Leuchtstift lese, sind typische Chick-Flicks, wie z.B. von Marian Keyes (ich kann sie nur empfehlen, ich empfinde die Bücher als leicht mit gewissem Tiefgang). Ich schaue mir diese Stellen immer wieder an. Das geht so: Ich ziehe ein Buch aus dem Gestell und blättere mehr oder weniger wahllos darin herum. Der Leuchtstift fällt ja schnell ins Auge und so kann ich mich diesen Stellen noch einmal voll hingeben. Klingt jetzt etwas… naja… ähm… durchgeknallt, aber Worte haben auf mich durchaus auch eine “therapeutische” Wirkung. Wenn ich Paper für die Uni lese, mache ich mir zusammengequetschte Randnotizen (z.B.mikro-Zusammenfassungen von Paragraphen) und markiere wichtige Stellen, um sie später wiederzufinden. Das System ist jetzt nicht das wahre, organisatorisch gute und speditive, aber ich habe bisher kein anderes für mich nutzen können. Zusammenfassungen gehen mir einfach zu lange, besonders, wenn ich dann eine Literaturarbeit als Leistungsnachweis schreiben muss, die dann doch 20 Seiten hat. Da käme ich nirgends hin, wenn ich jede Quelle zuerst noch einmal zusammenfasse.

In Büchern lesen / markieren / Haftnotizen / etc.

peedee

ENIF Das ist sehr unterschiedlich:
Bei Printversionen arbeite ich meistens mit Post-it-indices, die ich an die Stelle klebe, die für mich wichtig ist. Bei Büchern mit vielen Protagonisten und bei Sachbüchern mache ich jedoch häufig handschriftliche Notizen, die aber - da ich sehr viele Bücher in Leserunden (andere Plattform) lese - nach dem Verarbeiten im PC weggeworfen werden.
Bei E-Books markiere ich mit dem Reader Texte und erfasse zuweilen auch Notizen. Aber auch hier gilt: bei vielen Protas kommt ganz klassisch das Notizbüchlein dran. Das Markieren der Texte ist im Kindle sehr komfortabel, bei den Tolinos finde ich es ziemlich schwerfällig (für mich unbefriedigend).

peedee

DominiqueCecile typische Chick-Flicks

Diesen Ausdruck habe ich ja noch nie gehört… was ich hier alles lerne, Wahnsinn! 😆

peedee

ENIF Da ich ja meinen vorgängigen Beitrag nicht mehr ändern kann, kommt hier halt noch ein neuer Beitrag:
Wie hältst Du es mit den Markierungen/Notizen?

ENIF

peedee ich handhabe es eigentlich genau so wie du 😀

ENIF

Charlynne Als ich für meine Maturaarbeit Bücher rezensiert habe, habe ich mir Kopien besorgt, die dann zusammen mit einer Kopie der Arbeit ins Archiv (sprich, den Dachboden) gewandert sind.

oh wie professionell 👍😀 - super.

Ich werde meine Rezensionsexemplare künftig auch anders d.h. weniger sorgsam behandeln …

Auf dem Tolino klappt das Bearbeiten nicht so gut.

ENIF

DominiqueCecile Chick-Flicks

ich habe gerade wieder etwas gelernt, dieser Begriff war mir nicht geläufig

ENIF

DominiqueCecile Ich ziehe ein Buch aus dem Gestell und blättere mehr oder weniger wahllos darin herum. Der Leuchtstift fällt ja schnell ins Auge und so kann ich mich diesen Stellen noch einmal voll hingeben.

das gefällt mir sehr gut 😀

Igela

ENIF Ich habe immer einen Notizzettel im Buch, der mir auch als Lesezeichen dient. Darauf notiere ich Gedanken, Eindrücke, Aufgefallenes und wichtige Eckpunkte, die ich dann für die Rezension benötige. Da ich zu jedem gelesenen Buch eine schreibe, ist der Notizzettel also immer dabei.

Eysturoy_19

Seit einigen Jahren mache ich ein Eselsohr bei interessanten Passagen oder Zitate, die ich für meine Rezension dann gebrauchen werde. Es ist nicht ideal und fände es mit Post-its definitiv besser, aber ich laufe nicht unbedingt mit dem ganzen Material herum und wenn ich stehend in der S-Bahn lese, hat man oft keine Gelegenheit dazu schöne Notizen zu machen 😉
In Sachbüchern mache ich immer wieder Randnotizen mit Bleistift. Kugelschreiber geht gar nicht!
Ich habe eigentlich probiert Notizen in ein separates Notizheft zu machen, aber es ist zeitintensiv, daher greife ich immer wieder auf die schnelle Lösung.

ENIF

Eysturoy_19
Endlich eine Person, die sich traut Eselsohren zu machen 😃
Ich trage tatsächlich immer eine Büchertasche mit allem notwendigen Zeug mit mir herum - inklusive Leselampe.

peedee

Eysturoy_19 Uh nein, Eselsohren :-(

Bianca

ENIF Immer eselsohren 😆

peedee

ENIF inklusive Leselampe.

Ich habe ja schon zig Sachen rund ums Lesen gekauft, aber noch nie eine Leselampe. Mittlerweile schleppe ich (Ü40) auch eine Lesebrille mit mir rum, die aber noch nicht ständig zum Einsatz kommt, aber eine Leselampe habe ich noch nie im Einsatz gehabt.
Einmal wurde ich im Zug angesprochen, als ich wie gewohnt am Lesen und Notieren war (klassisch: Papierbuch, Notizbuch). Da wurde ich gefragt, was ich denn da mache. Ob ich Rezensionen schreibe und wo ich die veröffentliche. Und ob ich in einem Buchklub sei. Er war sehr interessiert (hat mich sehr überrascht), aber dann musste ich auch schon umsteigen…

Gaso

Da bin ich wohl sehr altmodisch. Für mich sind die Bücher “heilig”. Da wird nichts hineingeschrieben, umgeknickt oder geklebt. Ich mache mir auch keine Notizen. Ich lese daher meine Romane gerne immer wieder und lasse mich immer wieder aufs neue überraschen…
Einzig bei den Leserunden hier, habe ich begonnen mit Post-it-Zetteln die zu lesenden Abschnitte zu markieren. Diese Zettel kommen aber danach sofort wieder raus.
Wie macht ihr das denn wenn ihr eure Bücher weitergeben möchtet? Will die dann noch jemand, wenn sie so vollgeschrieben/markiert sind?

ENIF

Gaso ich mag gebrauchte Bücher, die Notizen beinhalten - leider sehe ich solche viel zu selten.

Igela

Gaso Bei mir wird auch nichts reingeschrieben, umgeknickt oder markiert. Egal ob ich das Buch behalte, in den Bücherschrank stelle oder anderweitig weitergebe. Mich schaudert es, wenn ich von Leseohren, Textmarker usw lese.

Eysturoy_19

Gaso Während meines Studiums habe ich Romane regelrecht mit Post-its vollgepflastert. Als ich sie weggeben oder “veredeln” wollte war es extrem mühsam diese zu entfernen.
Insofern die Notizen mit Bleistift gemacht wurden, gebe ich die Bücher so weiter. Aber Bücher, in denen ich tatsächlich Notizen mache sind dann so interessant, dass ich sie nicht weggeben 😄

peedee

ENIF Wirklich? Das muss ich nicht haben. Ich denke, ich würde dann vielleicht zu sehr darauf achten, was dort steht, anstelle mir selbst Gedanken zu machen.

[ehemaliger Benutzer]

ENIF Es muss schon ein sehr herausragender Gedanke / ein sehr herausragendes Wort sein, damit ich es markiere. Wenn ich das tue, dann nur mit Bleistift und ganz fein. In Bibliotheksexemplare (geliehene Bücher) schreibe ich nie. Bin an der Unibibliothek aber auch schon auf Bücher gestossen, in denen seitenweise der Leuchtstift zum Einsatz gekommen war. Begreife ich nicht. Was ich hingegen ganz spannend finde, ist Markierungen / Notizen bei Büchern in Antiquariaten oder Bücher-Brockis vorzufinden. Da sieht man dann, was ein anderer im Text interessant gefunden und wie er/sie darauf reagiert hat.

ENIF

[ehemaliger Benutzer] In Bibliotheksexemplare (geliehene Bücher) schreibe ich nie.

Das würde ich auch nie tun denn diese Bücher sind ja nicht mein Eigentum.

Eysturoy_19

peedee ich bin ein Monster… Aber ich habe mir post-its gestern gekauft, dass ich keine eselsohren mehr mache 😊

ENIF

peedee da kann ich mich beherrschen 😉

peedee

Eysturoy_19 Oh nein, Du darfst in Deine eigenen Bücher sehr gerne Eselsohren machen, oder sogar Origami, wenn Du magst… 🤣
Ich finde es furchtbar, wenn ich manchmal in der Ortsbibliothek Bücher mit Eselsohren und/oder Notizen finde. Da frage ich mich immer, wie man so etwas bei fremdem Eigentum machen kann.

Eysturoy_19

peedee Origami… Ich überlegs mir 😆
Aber bei Büchern der Bibliothek würde ich es absolut nicht machen! Eine Technik, die ich auch aufgegeben habe ist ein Post-it am Anfang des Buches anheften und dann die interessanten Passagen als Seitenzahl dort notieren. Dann passiert am Buch nichts 🙂

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