So, jetzt hab auch ich den 1. Teil geschafft. Ich hab’ mich in den letzten Tagen ganz aus der Diskussion rausgehalten, da ich eben erst heute mit Lesen fertig wurde und nicht das Risiko eingehen wollte, einen Spoiler zu lesen…
Zu den Zeitsprüngen: Ich bin froh, gibt es welche, es macht den Text etwas spannender und abwechslungsreicher, ansonsten wäre es wohl eine etwas sehr simple Story…
Inhaltlich drohte mir der Roman auch mehrmals in eine einfache schnulzige Liebesgeschichte abzurutschen, v.a. bei den Beschreibungen der Sex-Szenen dachte ich mir oft «Jetzt bitte nicht zu viel davon…». Mir gefällt , dass es nicht einfach eine Liebesgeschichte ist, sondern dass auch etwas Familiendrama drin steckt. Allerdings finde ich, wird auch hier so oft angedeutet, dass eine Katastrophe kommt, dass es mich manchmal fast nervte. So stehen schon auf dem Buchrücken Andeutungen darauf, in den Zitaten, die manchen Kapitel vorangestellt werden, steht auch klar, dass es nicht gut kommt, wenn sich die leibliche Mutter und das zur Adoption freigegebene Kind zu schnell zu nahe kommen, und am Ende des 1. Teils steht dann na auch explizit «Hätte ich ihr meiner Mutter nur gleich die Wahrheit gesagt». Für mich wird die Geschichte so zu sehr «dramatisiert», mir gefällt es, wenn Andeutungen etwas subtiler daher kommen, wenn ich als Leser mir selber meine Meinung bilden kann und rätseln darf, was problematisch sein könnte. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich mir die Geschichte schon jetzt etwas zusammenreimen kann, es ist klar, wo Probleme auftauchen werden, einzige Überraschung wird wohl noch bleiben, wie genau diese Probleme aussehen. Eine grosse Überraschung erwarte ich aber auch nicht mehr, es werden zu viele Hinweise geliefert, dass es in die von mir erwartete Richtung geht, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass noch etwas «Neues» hinzu kommt… Von daher ist die Geschichte, wie ich erwartet habe, eher «seichte Unterhaltung»…
Die Figuren haben mich irgendwie noch nicht richtig berührt. Für mich sind die Figuren etwas zu klischeehaft: hübsche Protagonisten, besonders erfolgreiche junge Berufsleute, berühmte und gefeierte Künstler, erfolgreicher Musikstar, «böse» Adoptivmutter,… Zu viele Klischees für mich! (Und nebenbei bemerkt: Für mich auch zu viel “Promi-Leben” - ich lese lieber Bücher mit Figuren, die betr. Promi-Faktor etwas “alltäglicher” sind…)
Naja, ich werde weiterlesen und werde ein besonderes Augenmerk auf die «Kinderbetreuungs-Situation» werfen. Ich bin auch eine junge berufstätige Mutter, deren Kinder auch tageweise von den Grosseltern betreut werden – auch wenn bei uns kein Adoptionshintergrund besteht, so sind wenigsten ein paar Parallelen erkennbar.