Das Buch fängt spannend an und hat mich sehr rasch gepackt. Die detaillreichen Beschreibungen, lassen mich sofort in die Welt von Calandra eintauchen. Dennoch ist das ganze nicht zu komplex, für eine Fantasy Welt.
Ich finde die Karte zu Beginn hilfreich und habe bereits einige Male zurückgeblättert.
Der Anfang erinnert an eine neuerzählung von Aschenputtel mit der Stiefmutter und Halbschwester, die Odessa das Leben schwer machen. Es ist eine Spannung in Odessa zu spüren, zwischen Liebe für ihre Schwester und Neid.
Ein weiterer Spannungspunkt ist Odessas ganze Persönlichkeit. Am Anfang auf der Klippe wirkt sie so mutig und eigenständig. Im Schloss zurück ist sie klein und unterwürfig. An mehreren Stellen entspricht sie eher dem klassischen Bild der Frau, die vom starken Mann gerettet werden muss. Auch die Episode mit Kleid und Hose unterstreicht das. Das scheint auch ein Bild dafür zu sein, dass sie zu Hause sich nie emanzipiert hat und ihr Leben und die Gesellschaft etc. nie hinterfragt hat.
Was hat es mit den Augen auf sich? Der Hüter und Odessa scheinen da etwas gemein zu haben.
Ein riesen Thema ist offenbar auch das Vertrauen. Es ist ihr mega wichtig, das Vertrauen von den Männern in Ihrem Leben zu erlangen. V.a. Von Zavier und ihrem Vater. Beim Hüter ist das nicht so, da vermutlich beiden klar ist, dass da kein Vertrauen entstehen kann. Das sorgt für eine ganz andere Ausgangslage für die Beziehung zwischen den Zwei.
Der Gedanke, dass der Hüter eigentlich jemand anderes ist, hatte ich auch bereits. Da bin ich ja gespannt.