Fanny Liebe Fanny
Vielen Dank! Ich habe erst jetzt geschafft, meine Bewertung fertigzustellen und zu publizieren.
Der Austausch unter Leser/innen war für mich hilfreich, um weiterzulesen. Ich glaube, sonst wäre ich über die Seite 100 nicht hinausgekommen.
Ich habe mich mit der Bewertung auch etwas schwergetan, weil ich keinen Verriss schreiben wollte. Aber ich kann den Eindruck nicht loswerden, dass es sich um einen schnell zusammengeschusterten Roman handelt. Bis jetzt ist mir nicht klar, worum es inhaltlich eigentlich genau geht: um verbohrte Leute, die Gefahr von Sturmfluten, die Umweltprobleme, die Benachteiligung von Frauen, das Leben auf einer Hallig, Kindsmisshandlung, den Tod als dauernde Bedrohung etc.
Auf Eiligkeit komme ich, weil viele detailliert beschriebene Szenen keinen Bezug zum Rest des Buches haben, z. B. die Sache mit der Schminke, die Streitereien in der Schule, das Lexikonwissen zu Galloways, zur Restauration von Möbelstücken, Wattwürmern, zu friesischen Häusern usw.
Viele Dinge bleiben rätselhaft: weshalb sind die Leute fast alle so exzentrisch, die meisten barsch und abweisend? Weshalb vernachlässigt Liske ihren Sohn? Wieso ist Thijman so gebrechlich? Weshalb schweigen die alten Halligmänner nur? Wieso hadert Liske mit Ellen oder dem Rest der Welt? Nur wegen Sunny vor 20 Jahren?
Weshalb gehen die heutigen Halligleute zu verbissen an den Wettwerb? So funktioniert nach meinen Erfahrungen keine kleine Dorfgemeinschaft.
Auch wenn es sich um einen Roman handelt, sollte es in der Geschichte eine überzeugende Realität geben. Hier gibt es viele Fragezeichen, unrealistische Verhältnisse, ohne dass wir erfahren weshalb.
Ich fühlte mich im Roman nicht sehr wohl. Da änderte der versöhnliche Schluss auch nichts, der ebenfalls etwas unvermittelt kommt (“Wunderkind” Ellen?)