Gaso Aber auch das Leben damals ist meiner Ansicht nach recht klischeehaft. Z. B. die schweigende Männerrunde. Wenn die Männer schon bei der Arbeit einsam sind, weshalb schweigen sie auch abends? Es ist ja nicht so gewesen, dass sie Halligmänner und Seeleute wurden, weil sie einsam sein wollten, sondern weil sie die Stellung erbten und wenig Alternativen hatten. Somit haben die Männer einen normalen Kommunikationsbedarf.
Wie vielleichz schon erwähnt, bin ich ein “Landei”, aus einem kleinen Dorf, Bauernfamilie. Heutzutage verrichten die Bauern einen Grossteil der Arbeit allein. Aber wenn sie andere treffen, wird viel geredet, über die Arbeit, die Familien, das Leben. Man nutzt die Gelegenheiten, etwas anderes zu hören und zu sehen. Mancherorts und erst recht früher vor TV und Radio wurde auch zusammen gespielt, z. B. Karten.
Die Frauenrunden sind da schon realistischer beschrieben. Allerdings hat die Autorin auch hier nicht bis zum Schluss gedacht. Am Spinnrad sass vermutlich nur die Gastgeberin. Oder wie sollten die anderen im Dunkeln ihre schweren Spinnräder und die Wolle etc. durch den Schlamm transportieren? Vermutlich haben die anderen gestrickt oder genäht (sofern das Licht ausreichte). Natürlich ist das keine historische Doku, aber wenn die Autorin schon Details schildert, sollten die zumindest stimmen und stimmig sein. So hae ich den Eindruck von schnell verfasst.