Graphic Novels und Comics lesen sich ziemlich schnell - da komme ich gar nicht mit dem Schreiben hier nach. Ich habe in den letzten Tagen nun Das Tagebuch der Unruhe Von Ersin Karabulut gelesen. In diesem Teil 1 - Teil 2 wartet wohl noch auf uns - beschreibt er in Bildern seinen Weg zum Comiczeichner in der Türkei. Ersin Karabulut arbeitet in einer Zeitschrift, die sich mit politischer Satire beschäftigt und das ist in der Türkei nicht der ungefährlichste Lebensweg, denn politische Satire bedeutet ja immer Kritik.
Dazu habe ich aber noch eine nette Geschichte gelesen - Der Pinguin meines Lebens Von Tom Michell. Es ist eine wahre Geschichte. Tom Michell arbeitet in den 1970ern in Argentinien als Lehrer und rettet dort zufällig einen Pinguin, der sein ganzes Leben durcheinanderbringt. Der Pinguin Juan Salvador (der Retter) oder Salvado (der Gerettete) erweist sich nicht nur für Tom Michell als Freund. Es sind in dem Buch nicht viele Darstellungen. Aber die Zeichnungen an den Kapitelenden sind nette Illustrationen des Pinguins und daher denke ich, dass das Buch auch zum Monatsthema passt.
Ja, und nun kommt eine Tiroler Geschichte dazu - im Landhaus in Innsbruck gibt es derzeit eine Sonderausstellung über Leokadia Justman - eine polnische Jüdin, der es gelungen ist, in Tirol in der NS-Zeit zu überleben. Einerseits eine traurige, aber auch eine sehr positive Lebensgeschichte. Leokadia Justman hat selbst ihre Geschichte schon knapp nach Kriegsende verfasst - eine Besonderheit. In Tirol ist diese Geschichte aber bis jetzt in der Öffentlichkeit nicht bekanntgegeben. Und ihre Erinnerungen Brechen wir aus! Sind für Alwin Hecher die Grundlage gewesen, eine Graphic Novel zu gestalten - und diese lese ich gerade. Lodzia und Marysia, so der Titel. Marysia ist die Freundin von Leokadia, die mit Leokadia, genannt Lodzia, in Tirol überlebt hat. Und Ausbrechen ist wörtlich gemeint, denn beide sind aus dem Gefängnis ausgebrochen. Vielleicht interessiert ja jemand diese besondere Tiroler Geschichte und diese beeindruckenden Frauen.