Fanny
Guten Abend allerseits,
Ich finde die Besprechung der Rezepte in dieser Gruppe immer spannender; im Laufe der Zeit kennen wir das Buch besser. Für ein Kochbuch ist es in der Tat notwendig, dass man nicht in die Theorie bleibt und ich bin sehr froh, während 3 Wochen diese Rezepte kochen zu „müssen“. Es ist eine Auseinandersetzung mit unseren Gewohnheiten, die gut tut! Es ist auch eine Auseinandersetzung mit den Gewohnheiten der Autorin.
Ein Paar Gedanken über die Nahrungsmittelindustrie und der Veganismus:
Ich benutze schon seit langem Sojamilch und mache auch gelegentlich Yoghurts damit. Als ich mit Pflanzencreme die „Cinnamon-Rolls“ gebacken habe, habe ich es toll gefunden, dass es das gibt, ohne zu merken, was in dieser sogenannten „Creme“ beinhaltet war (ich habe naiverweise gemeint, es sei aus Soja, wie die „Milch“)… ich bin froh, dass es die aufmerksamen TeilnehmerInnen dieser Leserrunde gibt: diese „Creme“ möchte ich auch nicht mehr essen. Es gibt bestimmt andere Möglichkeiten vegane Kuchen zu backen. Unsere vielreisende Autorin hätte sie bestimmt in den Kochkulturen der Menschen finden können, die keine Milchprodukte konsumieren.
Grundsätzlich finde ich gut, dass es einfache, nicht prozessierte Ersatzprodukte gibt, wie z.B. der „Nussmesan“, der gut als Pastagewürz passt, aber darüber hinaus, finde ich merkwürdig, wenn vegan essende Menschen „Käse“, „Wurst“ und „Burger“ gebrauchen, fixfertig hergestellt von der Nahrungsmittelindustrie…
Ich möchte möglichst mit Grundnahrungsmittel kochen, es soll ja gesund sein, fein schmecken und wenn möglich mein Budget nicht strapazieren.
Das ist ein zweiter Punkt in diesem Buch. Ich habe das Gefühl bekommen, dass immer die teuersten Zutaten des Ladens ausgewählt wurden (Kokosblütensirup, 9.80 Franken; Medjool-Datteln, 6.80 Franken für 12 Stücke, exotische Früchte etc.etc.). Ich probiere gerne neue Zutaten aus, im Buch sollte es aber m.E. immer Alternativen zu den teuren Extras geben, vor allem, wenn im Vorwort des Buchs erklärt wird, dass es um unsere Gesundheit und um die unseres Planeten geht. Gerade aus diesem Bewusstsein heraus sollte die Autorin erpicht sein, zu beweisen, dass gesunde Nahrung für jedes Budget möglich ist!
Alles in allem finde ich das Buch etwas dilettantisch. Die Rezepte sind einfach. Es hätte mir besser gefallen, wenn es ein bisschen mehr „Basics“, mehr Variationen geben würde, dafür brauche ich nicht eine Seite über Tacos, und eine über Quesadilla zu lesen. Das Rezept der selbstgemachten Mayo finde ich spannend, aber warum dann uns in die Länge erklären, wie eine Kartoffel- und eine Nudelsalat vorbereitet wird. Eine letzte Bemerkung: ich war halt nie in Tel Aviv, den ganz gerösteten Blumenkohl bin ich trotzdem begegnet, und zwar in „Simply“, dem Buch von Yotam Ottolenghi.
Diese Woche habe ich lediglich zwei Gerichte zustande gebracht: der Beerencrumble und die Sushis. Mir war der Beerencrumble zu süss, meine Kinder haben es aber geliebt, Kochlöffel, 3-4 und Schwierigkeitsgrad: einfach. Die Sushis haben wir alle geliebt, die California Rolls sind gar nicht so schwer, herzustellen. Kochlöffel: 4, Schwierigkeitsgrad: einfach.
Meine Auswahl für die nächste Woche (zusammen mit den Kindern ausgewählt):
- Beerenmuffins;
-Apfelkuchen mit Mandeln;
- Sommerrollen mit Dip.
Ich wünsche euch allen trotz der bevorstehenden Kälte einen schönen Wochenanfang!