Als Sachbuch-Leserin in meiner Freizeit und ausserhalb meines Studienfaches bin ich hier Neuling und zu Beginn des Buches über meinen eigenen Mut, mal den Wohlfühlbereich zu verlassen, etwas erschrocken. Die Einführung von @JonasZ war wirklich sehr hilfreich. Ich habe etwa 70 Seiten gebraucht, bis ich drin war und heute mal, im Gegensatz zu den Werktagen, längere Zeit lesen zu können, hat mir sehr geholfen in das Buch reinzukommen.
Ich finde das Buch interessant und spannend - was ich so nicht erwartet habe, vor allem die Spannung. Der Autor versteht es wirklich sehr gut, die Stimmung in den Strassen zu schildern und das langsame Aufbrodeln und Zuspitzen der Katastrophe hat mich etwas atemlos Seite um Seite vorangetrieben. Für mich ist es etwas, wie wenn eine Drohne über Petrograd kreisen würde und alles beschreibt. Die gewaltsamen Szenen in den Strassen setzen mir zu. Im Gegensatz zu einem Krimi, war das hier real und unglaublich brutal.
Wie @Sandraamara77 schreibt, wäre für mich eine Liste der Personen mit ihren Funktionen noch hilfreich gewesen. Mit Hilfe der Bilder habe ich mir dann irgendwann eine eigene Liste mit den wichtigsten Personen erstellt. Auch ich bin also sehr froh, um diese Bilder. Zusätzlich finde ich die Bilder als kleine Illustration ganz allgemein interessant.
Der Schreibstil des Autors gefällt mir ebenfalls sehr gut. Er ist nüchtern und sachlich. Das macht vor allem die brutalen Szenen für mich erträglicher.
Zu Beginn hatte ich wirklich grosse Mühe mit den unendlich vielen Personen zurecht zu kommen und die wichtigen herauszufiltern. Ob mir das gelungen ist, ist mir noch nicht klar.
Sehr beeindruckt hat mich die unglaubliche Recherche-Arbeit des Autoren. Die vielen Quellenangaben im Text machen deutlich, dass er viel Zeit investiert hat, diese Quellen zu lesen, zu analysieren und an der folgerichtigen Stelle im Text zu platzieren. Ich befürchte, dass das an mir und meinen geschichtlichen Kenntnissen etwas verloren ist.
Ich bin sehr gespannt, wie euch das Buch gefällt und wie es jetzt mit dem Zaren und seiner Ankunft in Petrograd weitergeht.