Nach wie vor gefällt mir das Lesen “vorzüglich” und ich könnte direkt ins Schwärmen geraten. Mir gefällt ein Schreibstil in knapper, präziser Sprache und grosse Ausschmückungen sind mir oft zuwider, ebenfalls eine schnulzige Sprache. Hier hat es mir allerdings gerade der Wortreichtum sehr angetan. Ich finde ihn so vielseitig, treffend. Es ist ein Schreibstil, wie er einem von neuzeitlicheren Autor:innen nicht mehr präsentiert wird. Auch das Nachschlagen von Wörtern macht mir Spass. Was “Sporteln” im Kontext bedeutet, konnte ich erahnen, woher der Begriff kommt, und was Sporteln eigentlich sind, hat mir erst die Recherche im Internet verraten.
Danke auch von mir Stellamara für deine Infos zur heutigen Situation in Bezug auf TB.
Schoma Hat jemand eine Idee, wegen des Preises?
Immer wieder sehr interessant finde ich die Analysen und Exkurse. Jener, dass mangelnde Intelligenz und Krankheit nicht zusammengehen beispielsweise. Gerade, dass ich Anstoss an dieser Haltung nahm, hat mich dazu veranlasst, meine eigene Einstellung zu prüfen, möglicherweise ein eigenes Voreingenommensein zu entdecken, allenfalls in anderem Zusammenhang. Auch die Gedanken von Hans Catorp zur Bekleidung der Frauen, die Männer anziehen soll und nicht sinnvoll, wenn nicht gar anstössig sein soll in Anbetracht der Erkrankung der Frau und damit dem Fehlen einer Eignung zur Mutterschaft. Dann der kranke Arzt als Paradoxon.
Dem Exkurs zur Liebe mochte ich allerdings nicht richtig folgen. Das war mir zu weitschweifig, hat mich nicht angesprochen.
Mich hat, wie auch dich, @Schoma, stutzig gemacht, dass Hans Castorp das Husten von Blut nicht genannt hat und sich auch wegen der grossen Schwäche auf seinem Spaziergang nicht beim Arzt gemeldet hat.
Bezüglich der Kosten habe ich keine Idee. Die Zahlen habe ich mir ebenfalls genau angeschaut, konnte allerdings keine Schlüsse ziehen. Sie leben feudal in diesem Sanatorium, zweifellos. Frische Ananas waren kaum auf dem Speiseplan von einfachen Leuten.
Danke fürs Posten der neuen Leseabschnitte!