Was mir bei der Lektüre als Erstes aufgefallen ist, ist die Sprache, also einerseits die alten Bezeichnungen von Dingen, aber auch das Vokabular, das die Figuren benutzen. So sind die verschiedenen Polizeiränge doch sehr unterhaltsam (v.a. den «Landjäger» (S. 10) fand ich grossartig)! Auch war’s in den 40er-Jahren anscheinend noch ganz i.O., wenn ein Gefangener statt mit dem richtigen Nachnamen «Schlumpf» einfach mit «Schlumpfli» angesprochen wird oder man Begriffe wie «Irrenanstalt» verwendet hat. Ich hab’ jedenfalls unweigerlich öfters daran gedacht, wie dies heute zu Protesten und Klagen führen würde. Nicht zu vergessen natürlich auch all die schweizerdeutschen Ausdrücke (sowohl in der direkten Rede als auch im Fliesstext). In diesem Ausmass hab’ ich das bis jetzt noch in keinem anderen Buch gesehen…
Auch fand ich einfach spannend zu sehen, wie der Polizeialltag zu jener Zeit wohl gewesen sein muss. V.a. wenn man wie ich gerne (moderne) Krimis schaut und liest, muss man doch schmunzeln, wenn der Kommissar sagt, er sei mit dem Zug unterwegs. Und ich konnte nicht anders als daran zu denken, dass mit einer einfachen DNA-Spurenuntersuchung oder einem Fingerabdruck-Abgleich der Hunderternoten wohl recht einfach hätte ausgeschlossen werden können, dass das Geld Witschi gehörte… Mein Fazit: Früher war’s wohl viel einfacher, ein Verbrechen jemandem in die Schuhe zu schieben, und entsprechend wär’s früher wohl auch viel einfacher gewesen, den «perfekten Mord» zu begehen.