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Die Spannung wird weiter aufgebaut und die Herausforderung, sich in der strengen Gesellschaft der Regency-Zeit zurechtzufinden, tritt immer deutlicher hervor. Während ich mich wie Rebecca wohl auch sehr auf eine Zeitreise in diese Epoche freuen würde, kommt schnell die Erkenntnis, dass die Privilegien der heutigen Zeit, vor allem für Frauen, im Vergleich zu dieser Ära enorm sind. Die Vorstellung von Picknicks und bauschigen Kleidern mag verlockend erscheinen, doch die Realität der gesellschaftlichen Zwänge und des begrenzten Freiraums für Frauen ist wenig reizvoll.
Rebecca und Reedland sehen sich bei ihren Ermittlungen mit den strikten sozialen Normen der Zeit konfrontiert. Rebecca darf nur in Begleitung einer Anstandsdame unterwegs sein, was ihr ein gewisses Mass an Freiheit und Eigenständigkeit raubt. Gleichzeitig erleben wir die Herausforderung, dass die Gesellschaft von Rebecca erwartet, dass sie sich in eine „Zwecks-Ehe“ fügt.
Reedland ist für mich eine sehr interessante Figur. Er hat das Image des „Bad Boys“ in der Gesellschaft, in der er sich bewegen muss, doch hinter dieser Fassade steckt ein aufrichtiger und respektvoller Mann, der für mich der anständigste Charakter in der gesamten Geschichte ist. Besonders bemerkenswert finde ich, wie er den Willen von Rebecca respektiert und sich nicht in ihre Entscheidungsfreiheit einmischt. Man merkt, dass er die fortschrittlicheren Ansichten über die Rechte der Frauen teilt und sich nicht in die altmodischen Normen der damaligen Zeit einfügt.
Die Schattenseiten der Regency-Zeit, insbesondere die sozialen Beschränkungen für Frauen, werden in dieser Geschichte nicht nur angedeutet, sondern auch thematisiert. Das finde ich besonders gut, weil es die rosarote Brille, die oft auf diese Zeit gelegt wird, aufdeckt.