joleli Ach herrje, was für eine Wendung die Geschichte diese Woche genommen hat. Interessanterweise hatte ich zwar bereits damit gerechnet, dass eine der Schwestern irgendwie nicht “mitkommen” würde, da es an einer früheren Stelle im Buch von Mutter eine entsprechende Aussage dazu gab, wo sie dies vor den Schwestern aber geheim hielt. Dass es aber Oblivienne betreffen wird und dann erst recht noch auf diese Weise, hätte ich nicht gedacht. Ich hätte viel eher Sunder oder vielleicht auch Verity vermutet oder auch Rhi. Dennoch denke ich nun rückblickend, dass es sich ein wenig abgezeichnet hat, dass Oblivienne mit der “neuen Realität” und der damit verbundenen Verunsicherung nicht gut zurecht gekommen ist.
Wichtige Themen und ihre Umsetzung:
Trauma und Heilung: Die Geschichte behandelt komplexe Themen wie psychische Gesundheit, Missbrauch und den Umgang mit Verlust. Dabei stehen die emotionalen Wunden der Figuren im Vordergrund, besonders bei Rhi und den Mädchen, die sich gegenseitig Halt geben.
Schwesternschaft: Die Beziehungen zwischen den Mädchen symbolisieren Solidarität und die Stärke, die sie in ihrer Gemeinschaft finden. Das Buch erforscht, wie Frauen sich in einer oft feindlichen Welt behaupten und ihre Wildheit zurückerobern.
Identität und Wahrheit: Die Fragen nach Selbstfindung und der Wahrnehmung von Realität spielen eine zentrale Rolle. Die Mädchen müssen entscheiden, ob sie sich ihrer vermeintlichen Herkunft hingeben oder ihre Realität neu definieren möchten.
Magie und Fantasie: Die Verbindung von märchenhaften Elementen mit aktuellen sozialen Themen sorgt für eine immersive und tiefgründige Atmosphäre.
Mir gefällt persönlich sehr, wie in dieser Geschichte die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschmelzen. Es regt dazu an, darüber nachzudenken, was als Realität gilt und wie unsere Wahrnehmung von Wahrheit durch Trauma und subjektive Erfahrungen beeinflusst werden kann. Und genauso interessant finde ich auch die Überlegungen, was Begriffe wie “Freiheit” und “Realität” bedeuten?! Was die zivilisierte Bevölkerung als “normal” und “frei” bewertet, mag für die wilden Schwestern alles andere bedeuten. Einmal mehr läuft es auf die persönliche Wahrnehmung und die Entwicklung des eigenen Bewusstseins hinaus, was ich sehr schön finde.
Auch finde ich in der Geschichte total schön, wie das Thema der Solidarität und Gemeinschaft dargestellt wird und wie eben solche Beziehungen dabei helfen können, persönliche Herausforderungen zu meistern.
Ich bin echt begeistert von diesem Buch. Auch wenn ich nicht ganz sicher bin, ob es als Jugendbuch geeignet ist und die “versteckten” Themen in jungen Jahren bereits so tiefgehend verstanden werden können. Was meint ihr?