suess_kind

Das Buch spielt an einem Traumreiseziel und sowohl dieses wie auch die Personen holen einen schnell ab. Es gibt viele Geheimnisse rund um die Protagonist*innen und der Aufbau von Ermittlung/Klärung ohne Polizei/Ermittler*in ist meiner Meinung nach gut gelungen. Es sind viele Personen involviert und trotzdem kann meiner Meinung nach der Überblick gut behalten werden. Das Buch liest sich einfach und ist spannungsvoll geschrieben. Für meinen Geschmack brauchte es aber viel zu viel Aufklärung im Schlussteil. Was ich neben der Darstellung von psychischen Krankheiten und damit verbundenen Medikamenten super problematisch finde, ist die Auflösung um den im Buch stattfindenden sexuellen Missbrauch. Ich würde das Buch nicht empfehlen, wenn bei diesen Themen eine Awareness vorhanden ist, denn dann kann das Buch schnell nerven.

Eine junge Frau, die in der Welt ihren Platz sucht, begegnet in der Wildnis anderen jungen Frauen, welche ihre bisherige Bezugswelt verlassen müssen und in der zivilisierten Welt ihren Platz finden müssen. Die Geschichte ist gleichermassen spannend wie tiefgründig und es lohnt sich, die Worte der Autorin auf den ersten Seiten zu lesen, weil sie dabei auf potentielle Triggerthemen aufmerksam macht. Wer die Geschichte liest, erwartet ein kurzweiliges Lesevergnügen, welchem trotz vieler Protagonisti*innen meiner Meinung nach gut gefolgt werden kann und abwechslungsreich gestaltet ist. Meiner Meinung nach muss aber auch ein Interesse und eine Akzeptanz von magischen Elementen bei den Lesenden vorhanden sein, die es aushalten, nicht alle Fragen ganz geklärt zu bekommen.

„Die Himmelsrichtung“ las sich als biografischer Roman einer Frau, welche in der Geschichte der (US-amerikanischen) Luftfahrt eine entscheidende Rolle spielte. Diese Geschichte wird rückwärts erzählt, so dass sie bei einem entscheidenden Ereignis beginnt und in der Kindheit der Protagonistin endet. Ich empfehle das Buch allen, welche sich für Geschichte, Feminismus und gute und besonders erzählte Geschichten interessieren.