CommunityAdmin Ein herzliches Dankeschön für meine Berücksichtigung, aber ich bin mir bewusst: Würde bringt Bürde.
Dazu ein Zitat aus Capus’ neuestem Buch “Die kleinen Dinge des Lebens” (übrigens absolut lesenswert): Bei meinem gewohnheitsmässigen Seite-99-Test lese ich nämlich…, dass sein Verleger ihm die fröhliche Nachricht überbrachte, er habe ihn für den Schweizer Buchpreis angemeldet, was der Autor umgehend verweigert. Er gibt dann seine Gründe, indem er die Erfahrung von Schriftstellerkollegen zitiert: Das Ganze ist ein Jahrmarkt der Eitelkeiten, ähnlich wie bei einer Misswahl. Von der Longlist geht es zur Shortlist, und man muss sich mittels Lesungen bei den Lesern einschmeicheln. Schreiben ist kein Kontest wie die Slam-Poetry, wir müssen nicht um die Gunst einer Jury buhlen.
Zeilen, die sich eng anlegen an die Gefühle, die Camus befielen, als er hörte, er habe den Nobelpreis für Literatur gewonnen, und die er in seinem Tagebuch so beschreibt:
“Nobelpreis. Eigenartiges Gefühl der Niedergeschlagenheit und der Wehmut. Als ich 20 war, arm und nackt, habe ich den wahren Ruhm gekannt. Meine Mutter.”
Aber, trotz dieser Erkenntnisse: Freude herrscht.