Im Dritten Teil nimmt die Geschichte mächtig Fahrt auf und es geht Schlag auf Schlag. Die Schildkröten geraten etwas in den Hintergrund, dafür wird der soziale Mikrokosmos auf der Insel mächtig durcheinandergewirbelt.
Das Fast-Abenteuer von Charlotte mit Levi in der Gewitternacht zeigt, dass Charlotte wenig Erfahrung mit Männern hat aber gegen Ihre Hormone eh nichts ausrichten kann. Dass Dan da voll reinplatzt ist natürlich voll der Knaller. Allerdings spielt da Levi für meinen Geschmack zu sehr die beleidigte Leberwurst. Charlotte kann nichts dafür, dass Dan reinplatzt.
Die Ankunft von Dan’s Verlobten stellt das Inselleben zusätzlich auf den Kopf, wobei wir erfahren, dass Sie zwar mit Dan in vielen Bereichen sehr gut harmoniert aber auch trotzdem eine Herausforderung für Dan darstellt bzw. irgendwie aufzeigt, dass es mehr eine Zweck und Sexbeziehung darstellt als eine emotionale, romantische. Der Höhepunkt ist wohl schlechthin, wo Dan beichtet, dass Sie keine Kinder will um dann kurz darauf mit Ihr schlussmacht und dies auch Charlotte gesteht, dass er wieder Single ist am Ende des 3. Teils. Und dies ausgerechnet vor Levi in der Bar. Ich bin da sehr gespannt, wie es hier weitergeht. Für die Verlobte, die im Haus mit Dan wohnt und dort ihre «Praxis» betreibt war dies wohl der Schock ihres Lebens. Wie werden sie damit umgehen? Vor allem steckt sie für mind. ein halbes Jahr auf der Insel fest und kann nicht einfach so weg. Wie reagiert die kleine Inselgemeinschaft auf diese Nachricht? Manövriert sich Dan noch weiter ins Abseits?
Bezüglich Charlottes Vater erfahren wir auch etwas über diese Baumnüsse, die ja tatsächlich auf Tuga bzw. auf der Nachbarinsel geschnitzt werden. Somit ist da auf jeden Fall eine Verbindung mit Tuga da, aber ob Charlottes Vater nur Tourist war oder von Tuga stamm wissen wir ja immer noch nicht. Wir erfahren auch über die Tochter von Marianne, wobei der Optiker Blackburn der Vater ist, welcher auch der anonyme Geldgeber für die Ausbildung der Tochter ist.
Die Bibliotheks-Räumungsaktion bei Grand Mary führt bei mir immer mehr dazu, dass ich die alte Dame weiterhin unsympathisch aber auch immer noch sehr mysteriös empfinde. Woher kommt das Geld, dass Sie hat, obwohl sie ja Tuga nie verlassen hat? Es gefällt mir, wie sich Charlotte mit dem griesgrämigen Pastor arrangiert mit Kuchen etc. und der auch offensichtlich ein wenig auftaut. Ich bin gespannt, ob der Pastor, nachdem Charlotte ihm gesagt hat, dass sie Ihren Vater sucht und er plötzlich verschwindet, evtl. etwas Licht in die Sache bringen wird.
PS: Ich habe mal ein wenig das Original des Buches (Welcome To Glorious Tuga) gegoogelt. Offenbar ist unser Buch das 1. einer geplanten Trilogie, d.h. wir dürfen nicht erwarten, dass alle Geschichten am Ende des Buches aufgelöst werden…sonst hat es ja keinen Stoff mehr für Band 2 und 3.
Mir ist ausserdem aufgefallen, dass in der englischen Version im Einband auf der letzten Seite eine Karte von Tuga de Oro eingezeichnet ist.
Nachtrag, da ich meinen Text vorgeschrieben habe: genau das was @Trylanfyrr in anderen Farben gepostet hat.
Dies habe ich ein wenig vermisst, da es einem doch die Orientierung bei den verschiedenen Schauplätzen erleichtern würde. Möglicherweise ist es hier weniger nötig, da sich ja jede/r Tuga als tropische Insel gut vorstellen kann und es ja nicht riesig ist. Oder was denkt ihr darüber? (wen es interessiert, beim grossen A mit co.uk suchen, dort ist ein blaues Foto auffindbar, ich persönlich finde es sehr praktisch).
Interessanterweise ist es nicht das erste Mal, dass es mir auffällt, dass die deutschen Verlage offensichtlich die Karten in einem Buch unterschlagen (war bei meinem letzten Buch auch schon so und in der Buchdiskussion haben viele eine Karte vermisst). Gerade aber bei Büchern, die in erfundenen Regionen, und erst noch Fantasy, spielen, sind Karten hilfreich.