Ich habe das Buch bereits letztes Wochenende beendet.
Bezüglich Lis Fluchtgrund und Anna’s/Lene’s Familiengeschichte gab es ja noch viel Auflösung. Wie sind diejenigen von euch, die den Prolog schwer verdaubar empfanden, damit umgegangen, diesen nochmals leicht geändert und neuem Blickwinkel zu lesen.
Ich fand dies ein interessantes Stilmittel.
Was mich aber störte am Buch sind die vielen sinnbildlichen Bezüge (z.B. Strasse/Lebensweg). Ich fand die Bezüge zu den Bienen, den Apfelbäumen völlig stimmig in der Geschichte der Buches. Alles andere war mir dann jedoch zuviel, löste immer mal wieder den Gedanken aus: “ja, ich hab’s kapiert.”.
Im Nachklang merkte ich jedoch, was mich noch viel mehr stört am Buch.
Einerseits ist das Buch von viel feministischem Gedankengut durchdrungen, die behandelten Themen drehen sich eindeutig um das Erleben von Frauen, die Hauptfiguren sind weiblich. Besonders Anna lässt in Gesprächen immer wieder die Themen Unabhängigkeit, Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung einfliessen.
Da verstehe ich zwei Dinge nicht. Wieso kann sich Lis, die sich in Ehe verloren zu haben scheint, nicht einfach erstmal auf sich selbst besinnen, wieso geht sie direkt eine neue Beziehung ein?! Logisch, manchmal erwischt es einem, ohne das man sich bereit fühlt, trotzdem wirkt es irgendwie nicht stimmig für mich.
Das andere ist der Abschluss des Buches. Ich fand es schade, dass da die drei Männer anwesend waren. Wieso muss Annas Partner, sein Name ist mir gerade entfallen, plötzlich da sein und nochmals ander Facetten von Anna zum Vorschein bringen? Sie war doch gut und stimmig, wie sie gezeichnet wurde. Er war das ganze Buch abwesend. Ich hätte es schöner gefunden, wenn er die bei dieser Frauengeschichte auch geblieben wäre. Aber anscheinend benötigt es für ein Happy End dann doch noch Männer?!
Schlussendlich habe ich das Buch aber gerne gelesen und mich über diese Leserunde gefreut.
Euch allen ein schönes Wochenende, bei hoffentlich weiterhin wunderbarem frühlingshaftem Wetter.