Peter-Langendorf ‘Abschied darf man jederzeit nehmen‘, ist eine Aussage von Aida‘s Mutter: Abschied nehmen dürfen, müssen, können, sollen, wollen … Im Buch ist ‘Abschied’ ein wiederkehrendes Thema, am Schluss ein Abschied vom ‘Frost zwischen mir und der Welt‘.
Auf dem Tisch in der Wohnung von Aida liegen die Süssspeise und der ausgedruckte Text. Hergestellt und geschrieben von Aida. Daniel wird das vorfinden, wenn er zurück kommt. Wie wird er reagieren?
Begonnen hat das Buch mit Schweigen - sogar mit Aidas Wunsch, das Schweigen möge andauern. Am Schluss des Buches steht ‘Hoffnung‘ und ‘ein langer Weg‘. Es hat sich etwas verändert - oder entwickelt, vielleicht sogar gwandelt über die 237 Seiten. Und ich finde, es ist nachvollziehbar, zum Teil überraschend. Man hat von ‘Teppich ausbreiten‘ gesprochen, für mich war es eher Fenster oder Türen öffnen. Einblicke in eine berührende Sprachwelt, Ausblicke in eine Kultur und Lebenswelt. Und ich wurde auf einen Weg mitgenommen, der geprägt ist von Angst, Ungerechtigkeit, Unsicherheit und scheinbarem Glück.
Ich habe grossen Respekt vor einer Person, die schreibt und das Produkt dann aus den Händen gibt. Jeder und jede kann jetzt urteilen, kritisieren, interpretieren, besser wissen, …
Ich habe Freude am Buch. Ich habe es mit Neugier und Interesse gelesen, habe Denkanstösse erhalten und Neues erfahren. Und immer auch spüre ich Dankbarkeit für Heimat‘ und nicht auf der Flucht sein zu müssen.