DrQuinzel
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich habe die Art und Weise in der es geschrieben ist, sehr interessant gefunden. Ich habe mich immer wieder sehr bildlich und nah an den beschriebenen Personen und Orten gefühlt und konnte richtig eintauchen. Es ist sehr einfach geschrieben, weswegen es in sehr kurzer Zeit zu lesen ist.
Der letzte Teil hat mir fast am besten gefallen. Zum Einen, da beschrieben wird, wie Mani nicht nur aufgrund innerlicher Passivität oder Zaghaftigkeit mit ihrer Entwicklung etwas stagniert, sondern dass sie eben auch - wie viele andere- aufgrund äusserer Umstände, immer wieder Rückschläge erlebt. Mit dem Turnen hat sie ja eine ganze Weile wirklich versucht ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Schlussletztlich gibt sie dann aufgrund mehrer Hindernisse bzw. Erlebnisse doch auf. Mit der Aufgabe des Turn-Traums erschien es mir, dass sie damit auch ein Stück weit alle anderen Ansprüche an das Leben aufgeben hat.
Weiterhin gefällt mir, wie vielen anderen hier, dass im letzten Teil die Gegenwart beschrieben wird und ein hoffnungsvoller Ausblick auf die Zukunft entsteht. Auch hier wieder das starke Bild mit dem turnenden, kleinen Mädchen, was vielleicht zu guter Letzt doch noch nicht bereit ist gänzlich das Handtuch des Lebens zu werfen.
Insgesamt gefallen mir Bücher sehr gut, bei denen die Handlung leise und langsam verläuft und viel Raum fürs “Nachklingen” der Bilder und Worte gegeben wird. Vielleicht ist auch das eines der Gründe, warum ich das Buch “Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah” insgesamt gut finde.
Schön finde ich übrigens, dass der Titel sowohl auf Manis Elternhaus (sie beschreibt es ja mit dieser Titelphrase) als auch auf die Hochhauswohnung auf den Hügeln des Vororts passt.