Weil ich nun mehr als ein Buch gelesen habe, dessen Titel ich nicht ganz auf die Reihe mit dem Inhalt brachte, wollte ich mal bei Euch nachfragen:

Macht Ihr Euch am Ende eines Buches, das Ihr gelesen habt, auch Gedanken über den Titel und seine Bedeutung? - oder ist er eher nebensächlich, sofern der Inhalt stimmt?

Manchmal wählt man ja ein Buch, weil der Titel anspricht - oder wählt es eben nicht, weil er abschreckt… manchmal wird man von einem Titel auf eine falsche Fährte gelockt oder hat ganz bestimmte Erwartungen damit verknüpft… die sich nicht erfüllen…

Titel sind wie eine Eingangstür - was, wenn dann ein ganz anderer Raum dahinter ist?!

Vielleicht hat jemand Lust, seine eigenen Gedanken dazu zu machen, um hier ein wenig zu ‘titelphilosophieren’?

Schoma

    Schoma Den Buchtitel finde ich sehr wichtig. Zusammen mit dem Cover ist es ja das Element, das mich dazu animiert, ein Buch überhaupt zur Hand zu nehmen und den Klappentext zu studieren. Oftmals kann ich klar erkennen, was der Titel mit der Geschichte zu tun (oder umgekehrt). Ich habe aber auch schon Bücher gelesen, bei denen ich mich am Ende keinen Bezug zwischen der Geschichte und dem Titel gesehen habe. Oder ich den Titel falsch gewählt fand. So letztlich bei „Paradise Garden“: Ich war sehr gespannt zu erfahren, was es mit dem Titel auf sich hat. Die Story dazu erschien mir dann eher belanglos und nebensächlich und ich war ziemlich enttäuscht über die Auflösung.

      Sheherazade Hallo, Sheherazade! Im Allgemeinen lasse ich mich auch vom Titel und Cover ‘verleiten/animieren/inspirieren’ - im Rahmen der Challenge brauchte ich einen Titel aus einem Wort. Da ich Richmann’s Eisväter gelesen hatte und toll fand, entschied ich mich für einen weitern Band aus seiner Charkow-Reihe: ‘Januskinder’ - das war eine Entscheidung vom Klappentext her - und der Titel hat sich mir bis zum Schluss nicht erschlossen. Bei Andrea Schacht’s ‘Das Gold der Raben’ war der Titel nur eine winzige Episode und nicht wirklich stimmig, ebenso ‘Das Erbe der Kräuterfrau’, das Bezug nimmt auf ziemlich am Schluss - bei dieser Reihe kommt dazu, dass auf dem Cover Myntha mit braunem Haar gezeichnet ist, obwohl im Text ganz klar von ‘golden/blond’ die Rede ist - so etwas irritiert mich dann auch…
      Der Titel ist für mich, wir oben geschrieben eine Türe - oder auch eine Art ‘Büchsenöffner’ 😉 - aber der Inhalt schmeckt nicht immer… 🙈 So verlasse ich mich dann eher auf den Klappentext - wobei auch das ‘schief gehen’ kann…

      Schoma Titel und Cover müssen für mich stimmen. Das ist das erste auf was ich bei einem Buch achte, ob ich es in die Hand nehme und den Klappentext überhaupt lese. Naja meistens zumindest. Manchmal nehme ich auch nur aus Jucks einfach so Bücher in die Hand und lese den Klappentext. Dabei sind schon spannende Büchererfahrungen entstanden. Es kommt auf das Buch darauf an, ob ich über den Titel philosophiere. Wenn ich eine Rezension schreibe überlege ich schon wie der Buchtitel zu meinem Rezensionstitel zusammenpassen könnte. Oder ich überlege, ob jetzt der Titel wirklich das versprochen hat bzw. ich mir vorgestellt habe, was schlussendlich der Inhalt des Buches war. Aber eben es kommt stark auf das Buch per se an und auf das Genre.

      Der Buchtitel ist ein ausschlagendes Element dafür, ob ich zum Buch greife oder nicht. Packt mich der Titel dann nehme ich das Buch sicher in die Hände. Auch das Cover hat viel Einfluss darauf, ob ich mir ein Buch näher ansehe. Es gibt Titel bei denen ich mir vor und nach der Lektüre viele Gedanken dazu mache wie z.B. Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe" von Doris Knecht. Im Regelfall denke ich allerdings nach der Lektüre nicht mehr so viel über den Titel nach.

      Schoma Ich finde auch: Wenn der Titel ansprechend ist, kaufe ich das Buch natürlich eher oder nehme es mal in die Hand. Aber viele Titel erklären sich ja häufig erst im Laufe der Geschichte - vor allem im Fantasy Bereich. Da finde ich den “Aha-Moment” total toll, wenn der Inhalt dann Rückschlüsse auf den Buchtitel gibt 😉

        Schoma Spannende Frage.

        Für mich ist ein Titel wie das Cover, das Erste, was ich von einem Buch sehe. Bei neuen AutorInnen hat dies einen Einfluss darauf, ob ich den Klappentext lese oder nicht. Bei mir bereits bekannten AutorInnen lese ich ohne Einfluss von Cover oder Titel den Klappentext. Es kommt also immer etwas auf die Situation an. Würde ich ein Buch nur wegen des Covers oder Titels kaufen? - Nein.

        Da ich mehrheitlich Fantasy lese, werden die Titel - wie Sarahfin bereits sagte - meist erst im Verlaufe der Geschichte aufgelöst und haben doch meist einen Zusammenhang.

        Bei Büchern aus anderen Genres ist mir aber bereits aufgefallen, dass oft auch einfach ein “catchy” Titel hermusste und nicht immer einen Zusammenhang mit der Geschichte besteht.

        Geht es um Übersetzungen werden heute meist - zum Glück - die Titel aus dem Original übernommen. Früher gab es zum Teil Bücher, wo der Titel auf Deutsch jeweils so gar keinen Sinn mehr machte.

          DanielleB Geht es um Übersetzungen werden heute meist - zum Glück - die Titel aus dem Original übernommen.

          …ja, das ist mir auch aufgefallen - am Anfang war ich irritiert, denn ich glaubte, ein fremdsprachiges Buch in der Hand zu haben - und stellte mit Blick ins Buch fest, dass es nur Titel war… Da habe ich manchmal beim Online-Shop Mühe, das auseinander zu halten.

            Schoma Da gebe ich dir Recht. Das mit den englischen Titeln für ein deutschsprachiges Buch kann sehr irreführend sein. Vielleicht auch ein bisschen ideenlos? Es kam schon vor, dass ich meinte, ich wäre vor dem falschen Tablar… 😅

              Gaso Es kam schon vor, dass ich meinte, ich wäre vor dem falschen Tablar…

              …ging mir auch schon so! 🙈

              Schoma Wenn mich ein Titel “anspringt” dann nehme ich das Buch schon mal in die Hand und lese den Klappentext. Daher ist für mich der Titel genauso wichtig wie auch das Cover bei der Wahl eines Buches.